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■ beiseiteLiteratur

Das Projekt „Writers in Exile“, das im Ausland verfolgten Autoren eine neue Heimat in Deutschland geben will, soll verstetigt und ausgebaut werden. Kultur-Staatsminister Michael Naumann versicherte am Montag, die von der Bundesregierung dafür zur Verfügung gestellten Mittel von jährlich rund 300.000 Mark sollten auch in den kommenden Jahren zur Verfügung stehen.Durch Überführung des Programms in eine Stiftung, an der sich auch Verlage, Buchhandel und private Sponsoren beteiligen könnten, soll die Summe auf etwa 700.000 Mark pro Jahr anwachsen. Gegenwärtig werden im Rahmen von „Writers in Exile“ fünf Autoren in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt am Main und Köln betreut. Zwei von ihnen sind Kurden, zwei kommen aus dem Iran, einer aus Algerien. Interesse an der Unterstützung des Programms haben die Städte Dresden, Leipzig, Osnabrück, Münster, Bonn, Nürnberg und Darmstadt angemeldet. Christoph Hein, Präsident des deutschen PEN-Zentrums, hob hervor, dass es auch darum gehen müsse, den Autoren das Schreiben wieder zu ermöglichen. Deshalb kümmern sich in den Gaststädten Betreuer darum, die Schriftsteller ins kulturelle Umfeld der Stadt einzuführen und interessierte Verlage zu finden. Innerhalb des Internationalen PEN ist die deutsche Sektion bislang die einzige, die mit der Realisierung dieses Vorhabens beginnen konnte. Wichtig genug ist es: Aus dem Halbjahresbericht des Internationalen PEN geht hervor, dass 34 Journalisten und Autoren ermordet wurden, weitere 22 sind verschollen, 5 wurden entführt. 19 Schriftsteller und Journalisten erhielten in diesem Zeitraum Todesdrohungen, 60 wurden körperlich angegriffen, 164 zu Haftstrafen verurteilt.

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