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Archiv-Artikel

… Schauspieler Robert Stadlober? Autozündler loben

Von KO

163 Autos brannten in diesem Jahr bis dato in Berlin. Politisch motiviert, wie es die Polizei einstuft. Das gefällt niemandem. Von der CDU bis zu den Grünen wird über „außer Kontrolle geratene Linksmilitante“ und Kieztalibane geschimpft. Selbst in der autonomen Szene herrscht weitestgehend Schweigen, wie man die neue Brandwelle zu bewerten hat.

Wie Phönix aus der (Karosserie-)Asche kommt da Schauspieler Robert Stadlober daher! Aus seiner Sympathie für Linksradikales macht der Filmheld aus „Sonnenallee“ und „Crazy“ schon länger keinen Hehl. Aus seiner früheren Jugendantifa-Mitgliedschaft ebenso wenig. Nun mischte sich der gebürtige Österreicher, in Berlin Aufgewachsene und heute in St. Pauli lebende 28-Jährige auch tagespolitisch ein. Und bekundete als Gast bei Giovanni di Lorenzo in der Talkshow „3 nach 9“ sein Einverständnis mit abgefackelten Nobelwagen.

„Solange in Hoyerswerda keine Asylantenheime brennen, habe ich keine Probleme mit brennenden Mercedessen“, verkündete Stadlober. Manch einer greife eben zu „radikaleren Mitteln“, wenn „Stadtviertel auf eine gewisse Art und Weise von gewissen Leuten aufgewertet werden“. Was das mit den 90er-Jahre-Neonazi-Anschlägen in Hoyerswerda zu tun hat, sagte er nicht. Verwies aber darauf, dass die Nobelwagen-Besitzer ja eine „gute Versicherung“ hätten.

Nun erfährt auch Stadlober geballte Ablehnung. Noch in der Sendung wies Mitdiskutant David McAllister, CDU-Ministerpräsident in Niedersachsen, Stadlobers Exegesen als „inakzeptabel“ zurück, Gewalt gegen Sachen als „nicht legitimierbar“. Auch aus Berlin schimpften Parteienvertreter über die „Frechheit“ des Blondschopfs und dessen „Relativierungen von Straftaten“.

Und Stadlober? Räumte ein, wohl nicht für die Mehrheit der Bevölkerung zu sprechen. Das aber, so der Mime, mache seine Meinung „ja nicht schlechter oder besser“. KO Foto: dapd