piwik no script img

... Google ohne Papier

Der Internetriese hat sich wie eine Krake in der virtuellen Welt ausgebreitet. Doch, oh weh: Auch im physischen Raum bleiben wir nicht von ihm verschont – gerade dort, wo die Kacke am Dampfen ist.

Ohne Holz scheint es auch Google nicht zu machen. Diesen Eindruck gewinnt man bei einem Aufenthalt in Vietnam, wo Klopapier unter dem weltweit wertvollsten Markennamen verkauft wird.

Okay, okay: das Klopapier ist kein Produkt der kalifornischen Suchmaschinisten. Und ist weder mit news noch mit maps oder street views bedruckt. Denn ein einheimisches Unternehmen unterläuft – zumindest in Vietnam – das Copyright auf jenen Namen, der wie kein anderer für die alltägliche Nutzung des World Wide Web steht. In der Regel gehen viele Menschen heute länger ins Netz als auf Toilette.

Die Firma wirbt für ihr Google-Klopapier damit, dass es zu 100 Prozent aus "jungfräulichem Zellstoff" bestehe und dass er “Thật dai, mềm mại, mịn màng – Độ hút cao, luôn vì bạn!” ist - was übersetzt so viel heisst wie: "Superelastisch, weich, glatt, hoch absorbierend und immer für Dich da!"

Also ganz wie Google.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!