… DIE BERLINER FEUERWEHR? : Baden gehen
Feuerwehrmänner haben’s schwer, nehmen’s leicht. Außen hart und innen ganz weich. Vor allem aber sind sie, frei nach Herbert Grönemeyer, „einfach unersetzlich“. Ob der SPD-Fraktionsvorsitzende Raed Saleh Grönemeyers „Männer“-Lied im Kopf hatte, als er eine andere „Anerkennungskultur“ für die Berliner Feuerwehr forderte, ist nicht bekannt. Jedenfalls aber will Saleh nun auch den Brandschützern freien Eintritt in die Berliner Schwimmbäder gewähren. Für Polizeibeamte gilt diese Regelung bereits seit 2010.
Bei den Betroffenen hat das geradezu frenetische Reaktionen hervorgerufen. „Das finde ich klasse!“, jubelt Kerstin Philipp, Landesbezirksvorsitzende der Polizeigewerkschaft, die auch für die (hauptberuflichen und damit verbeamteten) Feuerwehrleute zuständig ist, ganz unbeamtenmäßig ausgelassen. Und setzt noch einen drauf: Angesichts der bislang mangelhaften Anerkennung der Beamtenarbeit durch die Politik wäre es für den Senat eine „Chance, auf relativ preisgünstige Art und Weise Wertschätzung zu zeigen“. Da fühlen sich die teuren Kollegen bestimmt wahnsinnig wertgeschätzt. Oder vielleicht auch unter Wert verkauft.
Der eigentliche Clou an den für lau badenden Feuerwehrleuten ist vermutlich aber noch ein anderer: Man sei immerhin ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsfaktor, sagt ein Feuerwehrsprecher. Immerhin seien die Mitarbeiter alle in der Ersten Hilfe ausgebildet.
Eine ähnliche Gleichung hatte der Senat damals bei den gratis plantschenden Polizisten aufgemacht: mehr Ordnungshüter, mehr Ordnung.
Blöd nur, dass die Bäderbetriebe für ihr Entgegenkommen Geld sehen wollen. Das geht doch bestimmt noch ein bisschen billiger, Herr Saleh. mbo F.: dpa