… DER ECHT HARTE RAPPER SIDO?: Brav aussehen, gestehen und zahlen gehen

Pech für Sido: Am Samstag hat sich der knallharte Rapper bei einem Autorennen für Raabs TV-Show die Hand geprellt und am Montag ist er zu 14.000 Euro Geldstrafe verdonnert worden.

Im Amtsgericht Tiergarten wurde zu Wochenbeginn sein Fall verhandelt. Wegen Beleidigung, Bedrohung und versuchter Körperverletzung saß der 28-jährige Rapper auf der Anklagebank. Dafür hatte er sich ein extra-braves Auftreten in schlichtem schwarzen Pullover zugelegt. Den Dackelblick hinter seiner randlosen Brille hat er sich wohl mühsam antrainiert. Seine verbundene linke Hand legte er brav auf den Tisch. So harmlos, wie er am Montag vor Gericht erschien, trat er Ende August 2007 allerdings nicht auf. Damals soll er einen Gast einer Bar in Friedrichshain beleidigt und dessen gehbehinderte Mutter mit Steinen beworfen haben. Dann soll er dem Gast gedroht haben, ihn abzustechen und seine Mutter mit einer Krücke zu erschlagen. Sido gab vor Gericht zu, aufbrausend gewesen zu sein und den Satz mit der Krücke gesagt zu haben. „Das klingt sehr nach mir“, gestand er. Außerdem habe er „eine Handvoll Kieselsteine“ in die Bar geworfen, aus „Frust“ darüber, dass er plötzlich als Schuldiger des Streits dagestanden habe.

Auslöser des Konflikts war angeblich ein Parkplatz vor der Bar. Um den hatten sich irgendwann einmal Sidos Freundin, die in dem Haus wohnt, und der Ankläger in die Haare bekommen. Als Sido ihn darauf ansprach, artete der Streit aus. Das ist wohl kaum verwunderlich, wenn man es mit einem Mann zu tun hat, der sich gerne als harten Kerl darstellt, für den das Wichtigste Sex, Drogen und Gewalt sind.

Als gerechte Strafe für Sido beschloss das Amtsgericht 14.000 Euro Geldauflage: 2.000 gehen an die bedrohte Frau und 12.000 an zwei gemeinnützig Vereine. Hoffentlich bietet einer davon intensives Aggressionsmanagement für überspannte Rapper an. AE Foto: ap