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■ Staatsanwalt in Guatemala flieht in die USA – Tod des Bischofs ungeklärt
Guatemala-Stadt (AP/epd) –Der Mordfall an dem katholischen Bischof Juan Gerardi entwickelt sich zum Prüfstein für die Justiz Guatemalas. Am Donnerstag floh der ermittelnde Staatsanwalt Celvin Galindo aus Angst um sein Leben in die USA, um dort um politisches Asyl zu ersuchen. Er sei mehrfach mit dem Tod bedroht worden, erklärte Galindo.
Im März hatte bereits der mit dem Fall beauftragte Richter das mittelamerikanische Land verlassen. Das erste Team, ein Richter und ein Staatsanwalt, wurden auf internationalem Druck zum Rücktritt gezwungen. Ihnen wurde vorgeworfen, Hinweisen auf eine Verwicklung des Militärs in den Mord vom 26. April 1998 nicht nachgegangen zu sein.
Staatsanwalt Galindo sagte, er sei frustriert, da er den Fall nicht zu Ende habe bringen können. Aber das Risiko sei ihm zu groß geworden. Auch seine Kinder seien bedroht worden. Galindo hatte im Umfeld der Soldaten ermittelt, die sich zur Tatzeit in der Nähe des Hauses des Bischofs aufgehalten hatten. Der 75-jährige Bischof Gerardi hatte zwei Tage vor seinem Tod in seiner Funktion als Vorsitzender der Menschenrechtskommission der Kirche einen Bericht veröffentlicht, der die Armee beschuldigt, während des Bürgerkriegs von 1962 bis 1996 Gräueltaten verübt zu haben.
Die Menschenrechtlerin Helen Mack Chang sagte, der Druck auf den Staatsanwalt habe begonnen, nachdem er ernsthafte Anstrengungen unternommen habe, die Rolle des Militärs zu klären. Sie glaubt, dass in Guatemala der Wille fehle, den Mord aufzuklären.
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