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+ + + Ticker Neonazi-Aufmarsch Teil II + + +Dresden wieder so nazifrei wie vorher

Die meisten Nazis haben enttäuscht den Bahnhof verlassen. Auch die Gegendemonstranten haben, nachdem sie ihren Erfolg gefeiert haben, Feierabend gemacht.

"Dresden stellt sich quer" - und setzt sich hin. Bild: dapd

22.13 Uhr: Feierabend

Hauptbahnhof. Bunt und friedlich – das sind die Vokabeln, die für diesen Tag stehen. Mit verschiedenen Protestaktionen haben tausende Dresdnerinnen und Dresdner, aber auch Demonstranten aus anderen Bundesländern, heute gegen Rechtsextremismus und Rassismus demonstriert – und dabei auch der Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht.

Nachdem es im letzten Jahr Ausschreitungen gekommen war, blieb es heute bis zum Abend friedlich. Nach Angaben der Stadt beteiligten sich am Nachmittag über 13.000 Menschen an einer Menschenkette in der Innenstadt. Tausende Menschen blockierten am Abend zwei Kreuzungen im Aufmarschgebiet der rund 1.500 bis 2.000 Neonazis und sorgten so dafür, dass deren Aufmarschroute wesentlich verkürzt werden musste. Die Nazis reagierten gereizt, ein Teil von ihnen antwortete mit einem Stehstreik auf die Verkürzung der Demonstrationsroute. Ein Großaufgebot von 5.800 Polizisten hatte zuvor die Stadt abgesichert – und mit einem auf Deeskalation ausgerichteten Einsatzkonzept dafür gesorgt, dass die Lage ruhig blieb.

Am Hauptbahnhof stehen noch rund zwanzig Neonazis und warten auf ihren Zug. Zwanzig Neonazis am Dresdner Hauptbahnhof – das ist hier kein ungewöhnliches Bild. Die taz beendet den Live-Ticker und sagt: Gute Nacht. Dresden ist wieder so nazifrei wie vorher.

21.45: Die Glocken läuten

Kirchen. Um 21:45 begann die erste Angriffswelle der britischen Bomber auf Dresden. Seit Jahren läuten deshalb um diese Zeit die Glocken der Dresdner Kirchen. So auch heute. (taz)

21.42: Hauptbahnhof nur für Nazis offen

Bunter Protest in schwarzen Jacken. Bild: dapd

Hauptbahnhof. Es ist ein Geisterszenario. Noch immer ist der Hauptbahnhof für jegliche Personen ohne rechtsextreme Gesinnung gesperrt. Drinnen pöbeln Neonazi-Macker. Dutzende Polizeibeamte stehen daneben und beobachten das Treiben. (taz)

21.40: Wortgefechte zwischen Polizei und Demonstranten

Bahnhofsvorplatz. Vor dem Bahnhof hatte die Polizei mehrere Gegendemonstranten eingekesselt. Diese Situation ist inzwischen aufgelöst. An den Bahnbrücken stehen sich Polizisten nun behelmt mehreren Gegendemonstranten gegenüber. Hier und da gibt es heftige Wortgefechte, die Polizei möchte offensichtlich die Gegendemonstranten vom Haupteingang des Bahnhofs wegdrängen. Einzelne Demonstranten gehen weg. (taz)

21:36: 15.000 gegen 2.000

Überblick. Die Polizei spricht von 1.600 Teilnehmern des Nazis-Aufmarschs. Die taz schätzt die Teilnehmer auf 2.000. Auf der anderen Seite standen ihnen insgesamt bis zu 15.000 Menschen gegenüber. Auf jeden Fall sind es weniger Neonazis als erwartet. (taz)

21.30: "Bass, Bass, Bass" auf dem Postplatz

Postplatz. Die Blockade am Sternplatz hat sich aufgelöst. Am Postplatz bespaßen noch vier Lautsprecherwagen etwa 500 Demonstranten. Eine Frau ruft ins Megafon: "Die einzige Demoauflage ist es nun, laut und fröhlich zu singen." Am Postplatz steht schon der Anarcho-Pfarrer Lothar Koenig aus Jena mit seinem Demo-Mobil. Aus seinen Lautsprecherboxen ertönt ein Song der Gruppe Egotronic: "Wir haben euch was mitgebracht: Bass! Bass! Bass!" (taz)

21.28: Gegendemonstranten feiern Erfolg

Bahnhofsvorplatz. Eingekesselt von der Polizei feiern vor dem Gebäude 200 Gegendemonstranten mit "Nazis raus"-Gesängen und Getrommel fröhlich ihren Erfolg. (taz)

21.20: Wortgefechte auf dem Heimweg

Hauptbahnhof. Mit einem Mal kommt Hektik auf. Am Bahnhof, schon etwas aus dem Gebäude heraus, stehen Gegendemonstranten unterhalb des Gleises. Als sie bemerken, dass sich über ihnen Neonazis befinden, kommt es zu heftigen Wortgefechten. Hektisch schreitet die Polizei ein und schiebt die Gegendemonstranten etwas rabiat vor dem Haupteingang unter die Brücke mit den Gleisen. Wenigstens eine Person nehmen sie fest. (taz)

21.25: Die meisten Nazis weg

Hauptbahnhof. Die meisten Nazis haben den Bahnhof verlassen. Noch etwa 50 Neonazis warten auf den Gleisen auf ihre Züge. In der Bahnhofshalle hat die Polizei einen Bereich abgesperrt. (taz)

21.15 Letzte Flaschen werden eingesammelt

Ammonstr./Freiberger Straße. Am Ort der größten Blockade sammelt ein Mann mit einem Wagen die herumstehenden Flaschen ein. Er räumt weg, was von der fröhlichen Antinazidemo übrig geblieben ist: "Geld ist Geld. Ich verdien' mir jetzt noch ein paar Cent." (taz)

21.05: Blockaden aufgelöst

Ammonstraße/Sternplatz. Die Blockade an der Ammonstraße löst sich auf. Die Leute gehen gemeinsam die Freiberger Straße herunter zum Postplatz, wo es eine Abschlusskundgebung geben soll. Auch die Blockade am Sternplatz hat sich aufgelöst und ist zur Abschlusskudgebung gelaufen. (taz)

21.02: Nazis enttäuscht

Hauptbahnhof. Die meisten Neonazis bewegen sich zu den Zügen. "Frei, sozial und national!", skandierten sie und auch "Hier marschiert der nationale Widerstand." Ihnen gefällt sichtbar, dass in der Bahnhofshalle ihre Parolen laut hallen. Das Gegröle dauert nur kurz – offensichtlich sind die Neonazis aber von diesem Aufmarsch enttäuscht. "Sie haben uns wieder verarscht", sagte einer. Am Abschluss hatte auch Kameradschaftsnazi Maik Scheffler sich beschwert, wie der Aufmarsch vonstatten ging. Das Zusammenspiel von "Antifa-Banden" und Parlamentariern habe eine "echte Trauer" verhindert. (taz)

20.57: Pohl: "Danke, Dresden"

Berlin. Zu den erfolgreichen Gegendemonstrationen und Blockaden sagt taz-Chefredakteurin Ines Pohl: "Danke, Dresden!"

20.53: Nazis ein letztes Mal den Marsch blasen

Hauptbahnhof. Immer noch stehen hundert unermüdliche Demonstranten und eine Sambaband vor dem Hauptbahnhof. "Wir entlassen die Nazis nicht, ohne dass sie ein letztes Mal unseren Protest hören müssen", sagt eine junge Trommlerin in lila Overall. Ihre Botschaft: "Nazis will hier keiner!" (taz)

20.46: Staatsanwalt demonstriert mit

Sternplatz. Auch Christian Avenarius, langjähriger Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden und Sozialdemokrat, ist noch auf den Beinen, um gegen die Neonazis zu demonstrieren. Aus "voller Überzeugung", wie er sagt. (taz)

20.40: Nazi-Historiker: "Ministerpräsident hat nicht Goebbels Format"

Hauptbahnhof. Olaf Rose ist noch am Reden, doch schon die ersten Neonazigruppen verlassen den Veranstaltungsort und gehen zum Bahnhof. Der rechtsextreme Historiker Rose hatte zuvor über den breiten Protest geschimpft. Er war sogar der Meinung, dass ein Ministerpräsident, der sie "braunes Pack" nennen würde, nichts mehr zu Goebbels zu sagen hätte. Er habe nicht einmal dessen Format. Maik Scheffler beginnt kurz vor 21 Uhr mit der Verabschiedung der Kameraden. Scheffler gehört dem "Freien Netz" an, aus dem die Unterstützer des Zwickauer Terrortrios kommen. Der Tag zeige, dass neue Wege gegangen werden müssten, sagt Scheffler. Kaum hat er die Verabschiedung gesprochen, begeben sich die Neonazis Richtung Bahnhof. (taz)

20.40: Nazis schmollen wegen kurzer Route

Ammonstraße. Die Polizei hat bestätigt, dass die Nazidemo zwischendurch geteilt war. Unbestätigten Berichten zufolge, weigerten sich Neonazis aus Mecklenburg-Vorpommern weiterzulaufen, als sie hörten wie kurz ihre Route sei. Ein Drittel soll noch unterwegs sein, während die Abschlusskundgebung weiterläuft. (taz)

Talar und selbsgedrehte Zigarette: Pfarrer König vor dem Heidefriedhof. Bild: Martin Kaul

20.35: Nazis ziehen von Blockade ab

Sternplatz. Bei der Stern-Blockade feiern die Blockierer ihren Erfolg: Per Megafon sagt eine Frau durch, die letzten Neonazis seien nun hier gegenüber abgezogen. Prompt verlassen auch viele Gegendemonstranten die Blockade. Für viele beginnt langsam der Feierabend nach einem bunten Protesttag. (taz)

20.30 Polizei bei Flaschenwurf ganz entspannt

Sternplatz. Das Ende der Nazidemo hat sich wieder in Bewegung gesetzt. Als kurz darauf zwei Flaschen von der Seite der Gegendemonstranten über die Absperrung fliegen, ertönt ein lautes "Buuuh" von den anderen Protestierenden. Die Polizei reagiert freundlich und entspannt: "Wir bitten, das Werfen von Gegenständen zu unterlassen." (taz)

20.26: Nazis mit Nerven am Ende

Sternplatz. Stress im Naziblock statt stillem "Gedenken": Ein rechter Demonstrant, der ein Transparent trägt, fängt immer wieder an, Parolen zu skandieren. Seine Kameraden wirken auf ihn ein: "Halt die Fresse, das ist ein Trauermarsch", ruft einer. Der andere reagiert gereizt: "Ich mache das nicht länger mit, immer sollen wir die Klappe halten, immer nur trauern, wir müssen aber endlich mal unser Maul aufmachen", schreit er. Dann wird er von anderen zur Ruhe gebracht. Ein Gegendemonstrant ruft: "Heult doch, heult doch!" (taz)

20.25: "Nazis-raus"-Rufe übertönen Schweigeminute

Hauptbahnhof. Eckart Bräuniger von der NPD nutzt das Podium, um zu betonen, dass für ihn keine deutschen Generäle Kriegsverbrecher gewesen seien. Andere Namen wie Churchill, Roosevelt und Stalin müssten hier genannt werden. Die Nazis legen eine Schweigeminute ein, in der man aber "Nazis-raus"-Rufe überhallen hört. Die Polizei sagt, dass dieses Jahr 1.500 Rechtsextreme in Dresden aufmarschiert seien. (taz)

20.21: Aufmarsch wirkt nicht wie geschlossene Demonstration

Sternplatz. Diese Einsatztaktik ist schwer zu durchschauen: Während schon einige hundert Neonazis längst wieder den Ausgangspunkt der Demonstration erreicht haben und deren Ende feiern, steht ein großer Teil noch auf der Route und hat noch nicht einmal die Streckenhälfte erreicht. Von einer geschlossenen Demonstration kann keine Rede sein. Hunderte Rechte stehen weiterhin in unmittelbarer Nähe zu den Gegendemonstranten an der Stern-Blockade. (taz)

20.20: Antifa überquert die Gleise

Bayrische Straße. Inzwischen sind Antifa-Aktivisten auf die andere Seite der Bahngleise gekommen, vermutlich an der Bayrischen Straße. Ihre Rufe stören dies bisher eher ruhige Nazi-Kundgebung: "Alerta-Alerta-Antifascista". Nach kurzer Zeit werden sie wieder abgedrängt. (taz)

20.10: NPD: "Nur anständiges Volk gedenkt den Deutschen"

Hauptbahnhof. Eckart Bräuniger vom NPD-Bundesvorstand hat mit seiner Rede begonnen. Er schimpft über die Parteien, die ihren Trauermarsch kritisierten. "Diese Parteien sind ganz weit weg vom Volk", sagt Bräuniger. "Ihr gedenkt Schwulen, Juden und Drückebergern, aber nur das anständige Volk gedenkt den Deutschen." Während er spricht, sind aber noch nicht alle Marschteilnehmer auf dem Platz angekommen. Am Sternplatz sollen noch Neonazis stehen. Am Auftaktkundgebungsort flüchten die ersten Neonazis in die Dixi-Klos. (taz)

20.00: Demonstrant aus der Nazihochburg

Budapester Straße. Ernst Fink, 74 Jahre alt, Lehrer aus Reinhardtsdorf in Sachsen sitzt an der Seite mit einem Schild "Solidarisch Ost und West, gegen braune Nazipest". Reinhardtsdorf sei das Dorf mit den meisten NPD-Stimmen in Sachsen. Dort gebe es eine Initiative gegen die Neonazis, aber es sei schwer gegen sie anzukommen. Heute sei er mit seinen in Dresden lebenden Kindern zum Protestieren gekommen.

19.58: "Und Tschüss!"

Durch die Ammonstraße sind bereits die ersten Neonazis am Bahnhof eingetroffen. Am Rande standen doch Gegendemonstranten mit Transparenten. "Und Tschüss" stand auf einem. Zwei Neonazis begannen prompt ein Streitgespräch. "Demokratie ist Beschiss an den Minderheiten", meinte einer. "Du hast wirklich keine Ahnung", antwortete die Gegendemonstrantin. Auf dem Bahnhofsplatz versammeln sich die Neonazis nun vor dem Lautsprecherwagen. (taz)

19.55: Erste Nazis schon ausmarschiert

Hauptbahnhof. Die ersten Nazis treffen schon wieder am Auftaktkundgebungsort, dem kleinen eingezäunten Parkplatz am Hauptbahnhof, ein. Sie schweigen immer noch. (taz)

19.52: Erste Böller

Sternplatz. Die Polizei bildet hinter der Absperrung mit rund 200 Beamten zwei Ketten quer über den Platz. Selbst wenn die Demonstranten wollten: Hier ist kein Durchkommen. So können die Neonazis in 100 Meter Entfernung mit ihren Fackeln um die Ecke ziehen. Erste Böller fliegen. Bitte keine Pyrotechnik einsetzen, mahnt die Polizei durch den Lautsprecher. (taz)

19.50: Sind das wirklich Blockaden?

Freiberger Straße. Zwei "Blockaden" stehen und werden gefeiert. Doch es ist nicht ganz klar, ob es sich überhaupt um Blockaden handelt. Schränken die derzeitigen Proteste die Demonstrationsroute der Neonazis wirklich ein? Oder war von vornherein nur ein kurzer Marsch der Rechten vorgesehen? Die Polizei äußert sich nicht zur Demonstrationsroute. In schönstem Polizeisprech sagt ein Beamter der Pressestelle: "Es ist Teil des Einsatzkonzeptes, dass wir die Demonstrationsroute nicht bekannt geben. Wir stellen unseren Einsatz momentan auf diese beiden Blockadepunkte ein." Andere Schwerpunkte würden sich derzeit nicht ergeben. In der Blockade an der Freibergerstraße herrscht weiterhin Tanzstimmung. Eine Band spielt Live-Musik, die Menschen tanzen. Können sie auch. Bei ihnen werden heute sicher keine Neonazis mehr vorbeiziehen, diese nehmen längst eine andere Route. (taz)

19.45: Nazis schon wieder auf Ammonstraße

Güterbahnhofstraße. Der Marschtross ist schon wieder in der Ammonstraße angekommen. Die Rechtsextremisten scheinen langsam zu merken, dass ihre Route stark verkürzt wurde. Die Veranstalter haben das ihren Teilnehmern bisher nicht mitgeteilt. Auf der Straße sind außer Neonazis, Polizisten und Journalisten keine anderen Personen zu sehen. Den Protest hört man allerdings durch die Straßen hallen. (taz)

19.40: Nazis hinter Wasserwerfern

Protest in pink. Bild: dpa

Sternplatz. Hinter dem Wasserwerfer sieht man in 100 Meter Entfernung Neonazis mit Fackeln langziehen. Die Menge pfeift und brüllt "Nazis raus", bleibt aber friedlich. (taz)

19.36: Nazis erreichen Sternplatz

Sternplatz. Schweigend sind die Neonazis am Sternplatz angekommen. Laut taz-Schätzung sind es mittlerweile rund 2.400. An der einen Ecke des Platzes stehen ein Wasserwerfer und Räumfahrzeuge der Polizei vor der Blockade. Über die Einsatzfahrzeuge schallen laute Nazis-raus-Rufe. Viele Fackeln haben die Nazis nicht dabei: Als Auflage wurde bestimmt, sie dürften nur eine Fackel pro hundert Mann mit sich führen. (taz)

19:34: Demonstranten wollen ausharren

Sternplatz. "Wir werden hier wohl noch eine Weile ausharren müssen", ruft DGB-Landeschefin Iris Kloppich ins Megafon. "Bleibt standhaft, friedlich und gewaltfrei." Gegen die Kälte machen einige Demonstranten das "Laurentia"-Lied mit Kniebeugen. Volker Beck von den Grünen wartet entspannt auf die Neonazis und raucht eine Zigarette nach der anderen. (taz)

19.32: Nazis laufen los

Budapester Straße/Ecke Falkenstraße. Die Nazis haben gerade begonnen, die Ammonstraße hinunterzulaufen und werden in die Falkenstraße einbiegen. Dort laufen sie direkt auf die Blockade am Sternplatz zu. Der Aufmarsch kommt nur stockend voran. Gedenkkränze werden vorneweg getragen, dahinter folgen Fahnen, ein Banner und Fackeln. (taz)

19.16: Roth macht den Dutschke

Sternplatz. Grünen-Chefin Claudia Roth stellt sich vor die Wasserwerfer der Polizei und schnappt sich das Megafon. "Die Nazis stehen immer noch am Bahnhof und sind keinen Meter vorangekommen", ruft sie. Die Menge johlt. (taz)

19.14: Nazis besprechen Routenänderung

Hauptbahnhof. Die Neonazis nehmen Aufstellung zum Marsch. Die Polizeileitung hat aber schon mit dem Veranstaltungsleiter, Maik Müller, eine Routenänderung besprochen. Ganz offensichtlich will die Polizei nicht die Blockaden auf der Route räumen. In der Falkenbergstraße scheint aber weiterhin eine Zwischenkundgebung geplant. Die Nazis, die nicht auf den Veranstaltungsplatz gegangen sind, stehen weiterhin außerhalb. (taz)

19.16: Dritte Blockade

Budapester Straße: Tausend Leute blockieren die Straße auf Höhe der Weinligstraße. Sie stehen vor der zweifach vergittertern Polizeiabsperrung. Nach eigenen Angaben stehen sie bereits seit einer Stunde hier. (taz)

19.07: Kürzere Route für Nazis möglich

Freibergerstraße. In der großen Blockade an der Freibergerstraße ist die Stimmung heiter. Hunderte Menschen stehen hier noch immer auf der Straße und blockieren die große Kreuzung. Die Polizei reagiert gelassen – die Polizeiabsperrungen deuten darauf hin, dass der Neonazi-Aufmarsch schlicht eine kürzere Route nehmen wird. So wie es aussieht, könnten die Rechtsextremisten dann frei laufen. (taz)

19.06: Auf dem Sternplatz wird es eng

Grüner Protest in Dresden. Bild: dpa

Sternplatz. Nach dem Ende der Menschenkette strömen die Massen über den Postplatz die Annenstraße hinunter zum Sternplatz. "Reduziert den CO2-Ausstoß. Stoppt Fackel(m)ärsche" steht auf einem Schild. Am Sternplatz wird es langsam eng. Iris Kloppich, DGB-Vorsitzende in Sachsen, schätzt, dass hier rund 3.000 Leute versammelt sind. Kloppich ermuntert die Demonstranten: "Wir müssen jetzt Geduld mitbringen. Habt ein gutes Gefühl und bleibt stehen!" Bürger aus Riednitz und Hohenstein in der Sächsischen Schweiz halten ein Transparent hoch: "Die Sächsische Schweiz ist bunt, dazu stehen wir. Einwohner, Gastgeber und Kirchengemeinden." (taz)

19.05: Sensation: Nazis finden Kameraden ohne Vorstrafen!

Hauptbahnhof: Die Neonazikundgebung hat begonnen. Als erstes spricht ein Vertreter der finnischen Kameradschaft "Spektrum"; seine Rede wird simultan übersetzt. Die Botschaft ist eindeutig: Die Alliierten hätten Dresden angegriffen mit den gleichen Motiven wie sie heute Afghanistan und Irak angegriffen haben. Knapp 150 Neonazis weigern sich, in den abgesperrten Platz einzutreten. Die Polizei hat sie schon mehrmals aufgefordert, dies zu tun. (taz)

18.56: Ausländerbeirat: "Wir haben die Schnauze voll"

Postplatz. In der Menschenkette am Postplatz steht Marc Lalonde, gebürtiger Kanadier, heute im Ausländerbeirat Dresden. Letzte Woche seien wieder vier Touristen in der Innenstadt angegriffen worden: "Wir haben die Schnauze voll, das muss aufhören." Sein Protest stehe heute für Gleichberechtigung, sagt Lalonde. Dazu gehöre auch ein Wahlrecht für alle: "Wir zugezogenen sind weder Opfer noch Bürger zweiter Klasse." (taz)

18.53: Thierse: "Legitimes Anliegen"

Sternplatz. Auf der Kundgebung am Sternplatz sagt Bundestagsvize Wolfgang Thierse, man dürfe die Straßen und Plätze Dresdens nicht von den Nazis missbrauchen lassen. Das sei ein legitimes Anliegen und er plädiere für ein entschlossene Friedfertigkeit. (taz)

18.50: Nazis suchen Ordner ohne Vorstrafen

Kerzen beim Gedenken in der Frauenkirche. Bild: dpa

Hauptbahnhof. Der Neonazi-Marsch hat noch nicht begonnen. Maik Scheffler vom "Freien Netz" und NPD-Kommunalpolitiker forderte die Teilnehmer gerade auf: "Ich bitte zu melden, wenn sie nicht vorbestraft sind." Der Hintergrund: Bisher sind noch nicht alle Ordner der Neonazis bei der Veranstaltung eingetroffen. Maik Müller, der die Veranstaltung angemeldet hat, sucht mittlerweile die Redner zusammen. (taz)

18.40: 1.500 Menschen am Sternplatz

Sternplatz. Ein Zug von Demonstranten, die von der Menschenkette kommen, läuft in Richtung Sternplatz. Dort, auf dem Platz vor der Herkuleskeule, haben sich mittlerweile geschätzte 1.500 Demonstranten versammelt, unter denen sich auch Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) befindet. Wasserwerfer, Polizeigitter und Räumpanzer versperren den Weg an der Rosenstraße, Ecke Ammonstraße. (taz)

18.28: Blockierer ziehen weiter

Freiberger Straße, Ecke Maternistraße. Von den Blockierern an der Ammonstraße löst sich eine Gruppe von rund 1.000 Demonstranten und zieht die Freiberger Straße hinunter in Richtung Innenstadt. "Alerta-Alerta-Antifascista"-Rufe werden skandiert, erste Böller fliegen. Zunächst bleiben die Demonstranten vor der Polizeikette an der Maternistraße stehen, doch dann laufen sie weiter zum Freiberger Platz, wo rund 300 von ihnen eine Polizeikette durchbrechen. Die Beamten versuchen mit Pfefferspray der Lage Herr zu werden und schließen ihre Reihen wieder. (taz)

18.27: Tausend Nazis vor dem Bahnhof

Hauptbahnhof. Mehr und mehr Neonazis sind inzwischen angekommen. Über den Lautsprecherwagen wird durchgegeben, weiter nach hinten zu rücken, um Platz für mehr Kameraden zu machen – inzwischen sind es ungefähr tausend. Am Lautsprecherwagen selbst liegen mehrere Kränze, bei einer Kundgebung während des Marsches scheinen die Veranstalter mit den Kränzen eine größere Aktion zu planen. Unter den Teilnehmern ist mittlerweile auch der NPD-Bundesvorsitzende Holger Apfel. Mit der Landtagsfraktion ist er pünktlich um 18 Uhr eingetroffen. Erste Transparente sind zu sehen. Auf einem steht: "Kein Vergessen, kein Vergeben". (taz)

18.19: Tillich: "Kein Missbrauch durch Rechtsextremisten"

Schlossplatz. Sachsens Ministerpräsiden Tillich sagt, "dass diese Stadt und dieser Tag nicht von Rechtsextremisten und ihrem Gedankengut missbraucht werden darf". (taz)

18.13: Ghostbuster bei der Blockade

Gastfreundlich, aber nicht für jeden. Bild: dpa

Sternplatz. Am Kabarett Herkuleskeule hängt ein Schild: "Heute keine Vorstellung". Diese gibt es ausnahmsweise vor dem Haus: Circa 100 Leute, mit eigener Samba-Gruppe und einer riesigen Stoffpuppe in Form eines Anti-Nazi-Ghostbusters, blockieren die Kreuzung zur Josephinenstraße. Die Polizei beobachtet die Lage mit Wasserwerfern und Hubschraubern. (taz)

18.10: Eine lange Menschenkette für kurze Zeit

Postplatz. Die Menschenkette schließt sich schon fünf Minuten vor dem offiziellen Beginn. Es sind mehr als genügend Demonstranten vor Ort, so dass sie teilweise in Doppel- und Dreierreihen stehen. Auch vom Zwinger bis zur Carolabrücke halten sich hunderte Demonstranten an den Händen. Umringt von Kameras und Fotografen stehen auf der Augustusbrück Ministerpräsident Stanislaw Tillich und Dresdens Oberbürgermeister Helma Orosz (beide CDU) – "der schwarze Block" frotzelt ein Demonstrant. Die taz schätzt die Zahl der Demonstranten in der Stadt auf 15.000. Nachdem die Kirchenglocken kurz nach 18 Uhr aufgehört haben zu läuten, löst sich die Menschenkette wieder auf. (taz)

Den Live-Ticker bis 18.00 Uhr finden Sie hier.

In Dresden für die taz: Michael Bartsch, Martin Kaul, Konrad Litschko, Wolf Schmidt, Andreas Speit und Moritz Wichmann.

Am Live-Ticker in Berlin: Sebastian Fischer, Lalon Sander und Deniz Yücel.

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49 Kommentare

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  • MK
    Michael Klein

    @Kurt aus Dresden!

    Eine andere Antwort habe ich von Ihnen nicht erwartet, zeigt es doch, dass Sie nichts, aber auch gar nichts verstanden haben! Er zeigt im Übrigen, dass ich mit meinen Worten voll ins Schwarze getroffen habe!

    Gerne können Sie weiter in Ihrer schönen Traumwelt leben und Ihre Augen vor dem rechten Terror schließen! Es wird Ihnen nur nichts nützen!

     

    Ihrer Bitte, Sie in Ruhe zu lassen, werden wir niemals nachkommen, ich kenne eine Menge Dresdener Bürger, viele sind RentnerInnen, die glücklich sind, dass ein immenses Aufgebot an Antifaschistischen Demonstranten dem braunen Pöbel Einhalt gebieten! Diese schämen sich mit Sicherheit für Bürger ihrer Stadt, die sich bequem in den Sessel legen!

     

    IM Übrigen sind Ihre Worte höchst primitiv und zeugen von perfider Ignoranz und Dummheit, die an Peinlichkeit grenzt!

  • A
    Aha?!

    Liebe taz,

     

    danke der Berichterstattung, aber:

     

    "Am Hauptbahnhof stehen noch rund zwanzig Neonazis und warten auf ihren Zug. Zwanzig Neonazis am Dresdner Hauptbahnhof – das ist hier kein ungewöhnliches Bild."

     

    ???

     

    Diese - keineswegs auf Tatsachen basierende - Spitze hättet ihr euch auch noch sparen können

  • T
    Torsten

    "21.15 Letzte Flaschen werden eingesammelt"

     

    ....und ich dachte im ersten Moment ihr hättet damit die dämliche Nazi-Brut gemeint ^^ ;-)

     

     

    PS: DANKE für die ausführliche Berichterstattung den ganzen Tag über.

  • KA
    Kurt aus Dresden

    Hallo Michael Klein!

    Bitte begreifen Sie, daß ich nicht den Kopf in irgendeinen Sand stecke. Sonst hätte ich nicht so offen geschrieben.

    Es ist nicht möglich, daß "der braune Pöbel" mein Dresden durch den Dreck zieht. Denn mein Dresden ist in guten Händen. In den Händen seiner Ureinwohner! Wir lassen es nicht zu, daß es durch den Dreck gezogen wird. Warum? Weil wir eine Meinung haben!

    Es tut mir leid für Sie, aber ihre Äußerungen sind ziemlich primitiv. Ich wünschte, daß Sie echte Dresdner interviewen könnten. Ansonsten sind mir Ihre Beschimpfungen egal. Denn ich bin der, dessen Verwandschaft zum Teil starb, zum Teil überlebte. Herr Klein kennt sowas nicht! Deshalb: Bitte, lasst uns allein!!

  • BC
    blumlotte charkohl

    @charlotte blumenkohl: Die Überschrift "Dresden wieder so nazifrei wie vorher" ist Ironie. Nach der Demo sind wieder so wenige - oder doch so viele - Nazis in der Stadt wie vorher.

     

    Für diesen Schmankerl zum Schluss (und die ausführliche Berichterstattung am Tag): Danke, taz!

  • F
    Falko

    Wie kann man nur als Tageszeitung in seinem Bericht soetwas schreiben? "Zwanzig Neonazis am Dresdner Hauptbahnhof – das ist hier kein ungewöhnliches Bild."

    Habt ihr dafür Beweise. Nein.

    Dresden Nazifrei so soll es sein. Aber überlegt was ihr schreibt.

  • CB
    charlotte blumenkohl

    "Dresden ist wieder so nazifrei wie vorher."

     

    ... natürlich. sonst gibt es in dresden keine nazis. die reisen nur an einem tag im jahr von außerhalb an und bringen alles durcheinander.

     

    macht die augen auf! das ganze jahr!

  • MK
    Michael Klein

    @Kurt aus Dresden!

    Wir werden Dresden nicht in Ruhe lassen, solange es noch Menschen wie Sie gibt, die den Kopf in den Sand stecken und die Gefahr von rechts total ignorieren! Das hat unser Land schon vehementen Schaden gebracht mit Millionen Toten!

    Als Dresdener Bürger sollten Sie sich in Grund und Boden schämen! Anstatt sich gegen rechts zu positionieren, lassen Sie es aus Desinteresse zu, dass der braune Pöbel Ihre Heimatstadt durch den Dreck zieht!

  • KA
    Kurt aus Dresden

    Könnt ihr uns bitte allein lassen?

    Ich spreche aus der Mitte der dresdner Bevölkerung: Wir haben euch nicht gerufen, euch Krawalltouristen, euch Wahlkämpfer, euch Parteiideologen!

    Über sechzig Jahre sind wir wunderbar klargekommen mit der Balance zwischen der Trauer um unsere Toten und dem Grund der Bombardierung. Und der Grund war unser Krieg, den wir begonnen und den wir verloren haben. Soviel war immer klar! Deshalb ist auch keiner eingeschritten, als Herr Apfel und seine Spinner ihre Kerzen an der Frauenkirchruine anzündeten. Aber schon die großen Aufmärsche der Nationalen haben wir gehasst. Aber da sie bei Nichtbeachtung ganz schnell vorüber waren, war es hinnehmbar. Ihr habt da was völlig mißverstanden. Wir kommen sehr gut alleine klar. Eine Nachhilfe in Demokratie brauchen wir Dresdner seit Herbst 1989 ohnehin nicht. Schon gar nicht von der Linken!

    Nennt uns Spießer, Dummköpfe oder Irregeleitete. Das ist uns egaL. Wir wollen das nicht! Wir wollen nicht, das unsere Toten immernoch und immerwieder für Politpropaganda herhalten sollen. Wir wollen nicht für alle Ewigkeit der Spielball von Parteiinteressen sein. Dresden war eine bombardierte Stadt unter vielen. Lasst uns allein!

  • BG
    Berhard Gerber

    Und während die Dummen noch Nazis jagen bereiten die schlauen schon ihren nächsten Krieg vor.

  • ED
    Ein Demokrat

    ...was für ein Bild.

    1500 Nazis meinen Dresden als Schauplatz für ihre Gesinnung zu nutzen.Was für eine Schande.

     

    Was ich nur nicht verstehe und wo mein Verständnis für diesen Rechtsstaat aufhört, wenn Linke Abgeordnete noch vor dem 13.02.2012 die parlamentarische Immunität aufgehoben bekommen und Strafbefehle von der Staatsanwaltschaft geschickt werden, nur weil Sie sich 2011 in einer friedlichen Blockade den Nazis entgegengestellt haben und damit formaljuristisch eine genehmigte Demontration behindert und den Nazis die Demontrationsfreiheit genommen hätten.

     

    NATÜRLICH IST ES DANN LEGITIM, WENN DER BUNDESTAGSFIZEPRÄSIDENT IM MDR FERNSEHEN ETWAS VON ZIVILEM UNGEHORSAM ERZÄHLT UND ER NATÜRLICH SELBST BLOCKIERT.

     

    Und es ist natürlich auch legitim, wenn eben der Staatsanwalt, der die Abgeordneten anklagen will, sich selbst an einer Blockade beteiligt.

     

    Was ist das nur für ein Rechtsstaat in dem alle gleich sind nur manche sind gleicher.

  • S
    Stefan

    @ Monto: Mir ist schon klar, dass sich nur wenige Mitbürger für Demokratie interessieren. Genau das habe ich gesagt. Danke für deine Bestätigung.

    Eine Gabe, dass du rechte Scheiße ("den Scheiß-Staat zerstören") von linker ("den Scheiß-Staat zerschlagen") unterscheiden kannst. Oder war das anders herum?

  • T
    tazleser_by

    Zwei Anmerkungen zu den Statements auf den Demos:

     

    "allierte Friedensflieger":

    Ganz bestimmt nicht! Horden von Bombern die Tonnen von Bomben abwerfen, können keine Friedensflieger sein. Es wurde ja auch nicht ausschließlich die NSDAP Zentrale oder militärische Ziele voll mit Parteiobersten getroffen. Krieg ist immer scheiße egal von wem mit welchem Ziel durchgeführt.

     

    "der Polizei nicht gelungen zu eskalieren": Der Polizei Eskalationsabsicht per se vorzuwerfen trägt nicht unbedingt zum gemeinsamen friedlichen Widerstand gegen Rechts bei. Oder wird hier der Polizei Sympathie mit Rechts unterstellt?

  • TL
    Torsten Lang

    ‎"Stolz" ist ja so ein Wörtchen, dass ich eigentlich nicht bzw. in nur sehr seltenen Fällen wirklich mag.

     

    Aber am heutigen Tag muss ich sagen, dass ich STOLZ auf Dresden und deren Bürger bin!

  • GH
    Georg Hütte

    Liebe taz, der Kampf gegen Nazis ist lobenswert, aber euer Live-Ticker scheint ganz nebenbei auch noch ein Claudia Roth-Fanclub zu sein, inzwischen macht sie schon den Dutschke... Aber die Grünen kennen sich ja mit bombardierten Städten aus, die haben ja schon Jugoslawien in Grund und Boden gebombt.

  • TL
    Torsten Lang

    ‎"Stolz" ist ja so ein Wörtchen, dass ich eigentlich nicht bzw. in nur sehr seltenen Fällen wirklich mag.

     

    Aber am heutigen Tag muss ich sagen, dass ich STOLZ auf Dresden und deren Bürger bin!

  • P
    Pluto

    @ alle :

     

    Wandert doch aus auf den Pluto um Eure weimaresken poltischen Querelen auszutagen. Es nervt. Menschenblödsinn.

  • S
    Striesner

    @Swilly

     

    Ich bin seit 25 Jahren Wahldresdner und habe diese linksgrünen Solgans schon mehrfach gehört und auf Spruchbändern lesen. Und Du kannst das auch aus Indymedia lsen.

  • S
    Striesner

    Komisch, seit Stunden kein Kommentar mehr. Was ist da los. Gibt es nur Meinungen, die der TAZ nicht passen?

  • F
    Fritz

    Legitim? Thierse ins Gefaengnis, damit er kapiert, das der Zweck nicht jedes Mittel heiligt. Weder heute noch damals. Und Thierse ist oder war mal Bundestagspraesident!! Wissen muss man sowas nicht. Thierse ist im Westen nur als braesiger Ossi aufgefallen, der keinen Bock hatte, vom Kollwitzplatz in seine Dienstvilla in Dahlem zu ziehen. Was sich mit der Etepetete Frau Bundespraesident deckte, die keinen Bock auf das Wohnen in Moabit hatte. Oder ist Bellevue noch Tiergarten? Da fing die Verrottung unserer Politik an, Marschmeyer und Wullf sind nur ein Ergebnis. Applaus, Herr Thierse!

  • S
    swilly

    "Unter den Blockierern: Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Thierse"

     

    Ermittelt jetzt eigentlich schon die Staatsanwaltschaft Dresden gegen Herrn Thierse? Oder ermitteln die nur gegen Mitglieder der "Linken"?

  • M
    Monto

    @Stefan: Deine Vorstellung interessiert niemanden. Demonstrier meinetwegen in deinem Wohnzimmer oder am Stammtisch friedlich für was auch immer. Wer nicht mal links und rechts voneinander unterscheiden kann, ist eine Gefahr für jede Demokratie, die ihren Namen verdient, und für antifaschistische Proteste ohnehin nicht zu gebrauchen.

  • O
    otto

    wer hat schon wieder den Thierse freigelassen? .-)

    Das der mal für Bürgerrechte und die Freiheit Andersdenkender eingetreten ist, heute kaum noch zu glauben.

  • S
    swilly

    @ Maxi:

    >"Bomber Harris do it again." ist ein Spruch der Linken und Grünen. Falls sie das vergessen haben sollten. Deshalb werden die ja vom VS zu Recht überwacht, weil man schlimmeres befürchten muss.<

     

    Maxi, ich lebe als Wahldresdener seit 26 Jahren in dieser Stadt. Ich weiss nicht von

    welchen Linken und Grünen Sie so daher schwätzen. Dieser Spruch ist mir nicht entfallen, ich kenne ihn gar nicht!!!

     

    Angesichts der Tatsache, dass heute hier der tausenden Opfer der Bombenangriffes auf Dresden und aller Opfer des 2. Weltkrieges gedacht wird, finde ich Ihre bereits unten gemachte Aussage einfach nur widerlich und menschenverachtend!

    Empathiebefreite Sclechtmenschen finde ich einfach nur zum ko..en

  • H
    Hans

    Ich danke an dieser Stelle der taz für die Berichterstattung und den tapferen Gegendemonstranten für ihr Engagement.

     

    Ich bin aber dafür, die Kommentarfunktion abzuschalten, weil die Trolldichte doch mittlerweile enervierend ist.

     

    @realdemocracy:

    Das sind keine taz-Leser,

    das sind Kommentar-Trolle. Einfach nicht füttern, dann sterben die auch aus.

  • K
    krrrs

    "Es kam zu brennenden Barrikaden und oft friedlichen, teils schweren Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten."

     

    Also teils schwer friedliche Auseinandersetzungen? Wie darf man das verstehen? Demonstranten und Polizisten die im Schein brennender Mülltonnen auf der Straße kopulieren?

  • S
    Stefan

    @ Idioten:

    Danke für eure Reaktionen. Hirnlos, blind & Schaum vorm Mund, aber Hauptsache gegen Nazis.

    Was an meiner Aussage über "beschissene Nazis" habt ihr nicht verstanden? Weil ich aber nicht nur gegen Nazis bin, sondern auch FÜR Demokratie ... klar, deshalb bin ich selber ein Nazi. Was sonst.

    Es bleibt dabei: Den Pöbel ächten, egal ob rot oder braun. Und wer sich mit rotem Pöbel gegen braunen Pöbel vereinigt, der hat kein Koordinatensystem. Und davon scheint es viele zu geben, die gar nicht wissen, wofür sie eigentlich sind, wenn sie eigentlich gegen Nazis sind.

    Meine Vorstellung ist ein friedlicher Protest gegen ALLE Formen der Demokratiefeindlichkeit.

  • R
    realdemocracy

    rotlackierte Faschisten ? nur warten bis es los geht ? ich dachte taz-Leser hätten ein gewisses Verständnis für die Realität... ja auf solchen demonstrationen gibt es Vermummte, aber meiner Erfahrung nach wird das meistens zum Selbstschutz (siehe hier vor taz-fotografen!) getan. Man kann nicht alle Vermummten über einen Kamm scheren, nochnichteinmal alle die Autos anzünden. Wenn man die Menschen einzeln betrachtet sie kennenlernt sind sie (allermeistens) nicht zum zerstören da und wenn doch dann haben sie eine Begründung dafür. Wer verzweifelt wenn alle 5 Sekunden ein Kind an Unterernährung und leicht heilbaren Krankheiten stirbt, wer verzweifelt wenn Demokratie vorgespielt und Kapitaldiktatur gelebt wird, wer verzweifelt wenn er jeden Tag mit Konkurrenzdenken, Rassismus und Homophobie konfrontiert wird , der ist für mich kein Feind von Demokratie, sondern ein Mitstreiter auf einem Weg in eine bessere Welt. Ich möchte Gewalt nicht gutheissen, aber man sollte nie vergessen das sie vielleicht ihre Gründe hat. Ich finde es auch nicht richtig wenn Stalinisten mit solidarischen Antifaschisten kämpfen, aber es sind nunmal im großen und ganzen mehr linke, freiheitliche Menschen als (echte-)demokratiefeindliche Kräfte.

  • P
    PasserBy

    @Heiner

    Der Vergleich zu den Demos in der DDR ist analytisch wirklich daneben.

  • A
    AntiFunt

    Immer wieder eine Freude zu lesen, welchen Rückhalt Grundgesetz, Meinungsfreiheit für Andersdenkende und Rechtsstaatlichkeit bei den Kommentatoren hier haben.

    Aber das ist wohl auch nur der Erguß eines frustrierten, gehässigen Kleingeistes. Immer praktisch, wenn man Einwände so einfach diskreditieren kann, und nicht darauf eingehen muss.

     

    "Meinungsfreiheit nur für uns, alle anderen sind eh Nazis!"

  • S
    Socke

    Unverpixelt - find ich gut, da sieht man mal ein paar hübsche Gesichter, interessiert bei den "Nazis" ja auhc keinen ob man da die Gesichter sieht.

     

    Und ja, nebenbei noch die tolle DKP Flagge schwenken und alles ist gut im kommunistischen Einheitsland Deutschland :-)

     

    Was ich "gut" finde - die Leute die OFFEN zu ihrer Sichtweise stehen. Das sind die Erwachsenen und Familien die da in -normaler- Kleidung demonstrieren und sagen: "Nazis - so nicht.".

     

    Was ich "NICHT GUT" finde sind die verbrillten, kapuzierten und mit Tuch bedeckten Schwarzmenschen die eigentlich nur darauf warten das "der Spaß" losgeht. Nämlich einfach mal ein bischen Randale machen.

    Ob's gegen die Nazis geht, gegen die Polizei - eigentlich egal, hauptsache kloppen, Steine werfen oder ein bischen zündeln.

  • F
    Fanto

    Ach, hat die Terrorgruppe NSU Dresden bombardiert? Man lernt nie aus, bei solchen Geeschichtsrevisionisten.

  • F
    FreundcheIchHelfDir

    Der Chef der Gewerkschaft der Polizei, Bernhard Witthaut: "Wir können gar nicht anders!" - das klingt ein bisschen nach § 20 StgB... ;-)

  • LM
    Lieselotte Meier

    Schön, dass ihr so super Kameras habt die so gestochen scharfe Bilder machen könnt, aber verpixelt doch trotzdem die Gesichter!

  • M
    Maxi

    @swilly

     

    "Bomber Harris do it again." ist ein Spruch der Linken und Grünen. Falls sie das vergessen haben sollten. Deshalb werden die ja vom VS zu Recht überwacht, weil man schlimmeres befürchten muss.

  • S
    swilly

    @ Maxi:

    "Wenn jetzt Bomber-Harris noch einmal über Dresden..."

     

    Widerlicher gehts ja wohl kaum noch!!!

  • L
    Lotta

    Bitte, bitte, nehmt dieses unsägliche Bild aus der Kopfzeile wieder raus. Das kann sich ja keineR ankucken.

  • K
    Kriegspartei

    Da steht die jüngste Kriegspartei Deutschlands und hält ein "Dein Kampf" - Banner in Elbwind. Irgendwie weckt das bei mir eher ein ungutes Gefühl.

  • M
    Maxi

    Wenn jetzt Bomber-Harris noch einmal über Dresden... dann wären wir denn ganze braunen wie roten Faschismus endlich los.

  • L
    Lisa

    "Bombardiert wurde eine Nazi-Stadt" und "Dein Kampf"

    Die roten Faschisten sind ja von den braunen fast nicht mehr zu unterscheiden. Beide menschenverachtend skrupellos machtgierig, pfui.

  • DP
    Daniel Preissler

    "Dein Kampf"... naja... !

    Gelungen ist was anderes!

  • R
    Ronja

    Hallo Holgers und Stefans,

     

    ich lebe in Dresden und bin fast 60 jahre alt. Zu DDR Zeiten wurden wir Andersdenkende schon vorsorglich eingesperrt, wenn z.B. Besuch aus der BRD in die Stadt kam. Es ist so vertraut, dass ich heut nun nach Eurer Meinung wieder dorthin gehöre.Ist Euer Motto: Weg mit allem, was ich nicht verstehe?...Die Gefängsnisse Eurer Köpfe müssen unermesslich groß sein.Ihr seid die Saubermänner- achtet auf das Gesetz, seht aber den menschen nicht dabei. Mitleid habe ich keins mit Euch!

    Ich werde blockieren, auch weil es Euch gibt! ...

  • K
    Körber

    14:00 dresden nazifrei schon wieder offline

  • Z
    zththrghtrzh

    @Stefan und Holger:Ausser Frustation,gehässige und polarisierende Meinungen,die ihr hier äussert,lese ich leider nichts inhaltliches oder konstruktives.

    Wie hat sich eigentlich die Französische Revolution angefühlt ? Ich glaube, sie tat auch weh.Aber ohne sie,würden wir immer noch mehrheitlich als Kammerzofen fungieren.

    Welche Rolle spielt die Polizei ?Aus eurer kleinbürgerlichen und zu kurzgedachten Sichweise ist sie der ' Freund und Helfer', globalisiert und politisch betrachtet übt die Polizei, egal welche, eine ganz andere Funktion aus.Polizei-gewalt und Staats-gewalt sind ja ganz gesetzlich verankerte Begriffe,aber vielleicht macht es gar keinen Sinn, auf eure Kommentare hier zu reagieren,weil es gar nicht geht.

  • HD
    Heiner Döhler

    Wäre Holger K. am Ende der DDR in maßgebender Position gewesen, hätte er uns alle, die wir an ungenehmigten Demonstrationen und Blockaden von Stasigebäuden beteiligt waren, "hinter Gitter" gebracht.

    Glücklicherweise waren Krenz und seine Genossen damals toleranter als Herr K.

    Die Demokratie ist viel zu wertvoll, um sie den gerade amtierenden Gesetzesausdeutern auszuliefern.

    Heiner D.

  • MP
    militanter pazifist

    Ha ha.. einsamer Applaus für Kommentar oberhalb diesen. Für den konsequenten Umgang mit Feinden der Freiheit und der Menschheit! Und gegen unreflektierte Ansichten wie die des Autors des selbigen Kommentars.

  • M
    max

    und ganz ganz ganz beosnders schlimm sind stefans und holgers, die aus ihrem stillen kämmerlein gegen die hetzen, die sich ein herz fassen und gegen den hass auf die straße gehen.

    wir sollten anfangen die dummheit zu äschten, egal ob im parlament oder in den kommnetarspalten der taz.

  • HK
    Holger K.

    Das Problem ist, daß sich die antidemokratische Geisteshaltung der hier gefeierten "Antifaschisten" kaum von der ihrer realen oder vermeintlichen Kontrahenten unterscheidet. Wenn der Rechtsstaat überhaupt noch ernstgenommen werden will, dann müßte jeder, der mit der Absicht antritt, eine genehmigte Demonstration zu "blockieren" vorsorglich hinter Gitter gebracht werden, da es sich um einen eindeitigen Verstop gegen das Versammlungsrecht handelt.

  • S
    Stefan

    Die beschissenen Nazis sind nur ein Teil des Problems. Der andere Teil sind die linken "Aktivisten", die aus Protest gegen die Nazis auch mal gerne die Polizei massiv angreifen. Aber die gehören dann zu den Guten, weil sie ja auch "gegen rechts" sind. Nicht "für Demokratie" ist wichtig, sondern "gegen rechts".

    Hinterher kann die TAZ wieder berichten "Verletzte nach Nazi-Aufmarsch". Und alle wissen, dass wir noch mehr "gegen rechts" sein müssen.

    Wir sollten anfangen den Pöbel zu ächten, egal ob braune oder rot überlackierte braune.