9. - 16. November 2024
Dschidda und Medina (Saudi-Arabien)
Reiseleiter: Jannis Hagmann
Nachdem Saudi-Arabien für Außenstehende lange Zeit schwer zugänglich war, ist das Land seit einigen Jahren offen für Tourist*innen. Kommen Sie mit auf eine faszinierende Reise in den Westen Saudi-Arabiens, in dem neben der kulturell vielfältigen Rotmeer-Metropole Dschidda auch die beiden heiligen Städte des Islams, Mekka und Medina, liegen. Reiseleiter Jannis Hagmann lebte in seiner Studienzeit 6 Monate in Dschidda, mit einigen Personen aus seinem Bekanntenkreis trifft sich die Reisegruppe.
Programm
Hier finden Sie das Programm dieser Reise
Änderungen im Detail sind möglich, z. B. wenn Gesprächspartner nur zu einem anderen Termin zur Verfügung stehen.
Gespräche auf Englisch werden in der Regel nicht für die Gruppe übersetzt, aber individuelle Übersetzungshilfen sind möglich; Gespräche auf Arabisch werden übersetzt.
1. Tag (Anreise)
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Individuelle Anreise, für zwei Flugverbindungen bieten wir einen Flughafentransfer an: mit Saudi-Arabia Airlines: Ankunft Dschidda um 23:00 Uhr und mit Royal Jordanian Airlines um 20:00 Uhr
2. Tag (Thema: Altstadt von Dschidda, Stadtentwicklung)
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ein spätes Frühstück im Hotel, der Reiseleiter erläutert das Programm der kommenden Woche
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Geführter Stadtspaziergang durch die von Pilgertum und Migration geprägte Altstadt von Dschidda („Balad“), die seit 2014 Unesco-Weltkulturerbe ist. Besuch eines Hauses einer alteingesessenen Handelsfamilie aus 19. Jahrhundert, heute Museum
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Treffen mit dem saudischen Architekten Turki Gazzaz mit Erläuterungen zur historischen Bedeutung Dschiddas als Hafen für Mekka und der Entwicklung der Altstadt und seiner spezifischen Architektur
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Busfahrt zur Jeddah Park Mall, individueller Besuch des riesigen, 2021 eröffneten Einkaufszentrums, dessen Architektur an das Kolosseum in Rom erinnert. Besuch der Ausstellung „House of Islamic Arts“ über islamische Kunst,
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anschließend gemeinsames Abendessen.
3. Tag (Thema: Bildung, Frauen, Uni-Komplex KAUST)
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nach dem Frühstück im Hotel Busfahrt zur König-Abdullah-Universität für Wissenschaft und Technologie (KAUST). Die „saudische Vorzeigeuniversität“ liegt ca. 40 km nördlich von Dschidda
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Führung über den weitläufigen KAUST-Campus, den ersten des Landes, an dem Männer und Frauen gemeinsam studieren konnten. Informationen zu Forschungsschwerpunkten, insbesondere zu Solarenergie in Saudi-Arabien
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Mittagessen auf dem Campus
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Rückfahrt zum Hotel in Dschidda, Zeit zum Ausruhen
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Abendessen in einem Restaurant an der Strandpromenade von Dschidda
Treffen mit einer Journalistin, mit der wir u.a. über die die Rolle von Frauen auf dem Arbeitsmarkt in Saudi-Arabien, Frauenrechte und Gleichberechtigung sprechen
4. Tag (Thema: Geschichte, Kultur, Umwelt)
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Nach dem Frühstück treffen wir einen Künstler, der uns spannende Einblicke in die saudische Kulturszene gibt, die neuerdings vom Staat stark gefördert und somit auch kontrolliert wird
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optionales Mittagessen in einem Restaurant in der Altstadt
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Besuch des Tayebat-Museums über die Geschichte Dschiddas und Saudi-Arabiens
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Am Nachmittag treffen wir Taha Boksmati von der Umwelt-Organisation Pristine, die das Bewusstsein für Umweltfragen schärfen und die Jugend inspirieren will, sich aktiv am Umweltschutz in Dschidda zu beteiligen
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Abendessen in einem Restaurant
5. Tag (Fahrt in die Pilgerstadt Medina)
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Nach dem Frühstück im Hotel besuchen wir die Effat University, ein Privatcollege, das einst nur Frauen offen stand, sich mittlerweile aber auch für männliche Studierende geöffnet hat. Individueller Austausch mit mehreren Studierenden
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Gegen Mittag fahren wir mit dem „Haramain“-Schnellzug rund 400 km in die Pilgerstadt Medina (ca. 2 Stunden), einer der wichtigsten Orte für Muslime aus aller Welt. Im Zug werden wir zu Mittag essen.
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In Medina checken wir im Hotel ein
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Stadtrundfahrt durch die Stadt, in der der Prophet Muhammad einst eine muslimische Mustergesellschaft gründete. Besichtigung zentraler Orte aus der Zeit nach der Auswanderung Muhammads aus Mekka nach Medina (Hidschra), u.a. Besichtigung der Propheten-Moschee, deren Inneres für Nicht-Muslime allerdings verschlossen bleibt
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Ein Experte erläutert uns die aktuelle Bedeutung Medinas für Muslime und die gewaltige Infrastruktur, die für die Pilger geschaffen wurde
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Abendessen in einem Restaurant, anschließend Übernachtung in Medina
6. Tag (Rückfahrt nach Dschidda - Thema: Verlagswesen und Medien)
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Nach dem Frühstück im Hotel besuchen wir in Medina den König-Fahd-Komplex, eine moderne Koran-Druckerei, die mehrere Millionen Exemplare jährlich produziert, die in aller verteilt werden
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Gegen Mittag fahren wir mit dem Schnellzug zurück nach Dschidda, wieder mit Mittagsessen
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In Dschidda beziehen wir unser Hotel und können uns ausruhen
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Am Nachmittag treffen wir die Medienschaffende und Buchautorin Samar Fatany, mit der wir über Verlags- und Medien-Situation in Saudi-Arabien sprechen, sowie die Designerin Eman Joharjy, die uns über Kleidung und Mode in der von konservativen Wertvorstellungen geprägten saudischen Gesellschaft erzählt
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Abendessen in einem Restaurant
7. Tag (Thema: Frauenrechte und Galeriebesuch)
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Nach dem Frühstück im Hotel treffen wir die Anwältin Sofana Dahlan, die vor Jahren als eine der ersten Anwältin Saudi-Arabiens zugelassen wurde. Sie berichtet über die Entwicklung der rechtlichen Situation von Frauen im Land
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Fahrt in unserem Bus zur Strandpromenade und Besuch des privaten Kunst- und Kulturforums Hay Jameel, Gespräch mit einer Künstlerin
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Abendessen in einem (gemütlichen) Restaurant in einem der großen Shoppingtempel der Stadt: der Red Sea Mall
8. Tag (Abreise)
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Nach einem frühen Frühstück im Hotel geht es zum Flughafen. Für die Flüge mit Royal Jordanian Airlines (Abflug 7 Uhr 45) und mit Saudia Air (Abflug 9 Uhr 25) gibt es jeweils Flughafen-Transfers.
Dschidda hat seit jeher Menschen aus aller Welt angezogen. Einst ein kleines Fischerdorf, diente der Hafen schon immer als Ankunftsort für muslimische Pilger*innen, die weiter nach Mekka und Medina reisten. Heute ist Dschidda ein Schmelztiegel der Kulturen, geprägt von jahrhundertealten Migrationsbewegungen, die eine einzigartige Vielfalt an Architektur, Küche und Traditionen hinterlassen haben.
Wir werden viel über die rasante Entwicklung der Stadt lernen, die eng mit den Einnahmen aus dem saudischen Ölexport verbunden ist. Seitdem 1947 die Stadtmauern fielen und die kommerzielle Ölförderung in Saudi-Arabien begann, zog es immer mehr Menschen in die Städte. Dschidda wuchs in wenigen Jahrzehnten auf seine heutige Bevölkerung von viereinhalb Millionen Einwohner*innen an.
Im Zentrum der Stadt finden wir das historische Balad, die einst von Stadtmauern umgebene Altstadt. Hier sind alte Handelshäuser erhalten geblieben, von denen viele in den letzten Jahren restauriert wurden. Ein Architekt wird uns mit der traditionellen Bauweise vertraut machen. Die Häuser zeugen von der einstigen wirtschaftlichen Bedeutung Dschiddas. Wir werden erfahren, welche Auswirkungen die Aufnahme des Balads in das UNESCO-Weltkulturerbe im Jahr 2014 hatte. Und inmitten des Balads laden authentische Restaurants mit philippinischer, thailändischer oder indischer Küche zum Verweilen und Genießen ein.
Auch werden wir lernen, warum rund um das Balad in den letzten Jahren großflächig Stadtteile abgerissen worden sind und welche Kritik es daran gibt. Was hier entstehen soll, ist unklar. In den Medien werden die Abrissarbeiten nur sehr begrenzt diskutiert, denn auch wenn sich das Land in vielerlei Hinsicht öffnet, bleibt das Königreich ein autoritärer Staat ohne Meinungs- oder Pressefreiheit. Wenn Sie im Februar vor Ort sein werden, werden Sie die weiträumigen Freiflächen in der Stadt vermutlich noch sehen. In einigen Jahren schon könnten hier Hotels, Büro- und Wohntürme stehen.
In Dschidda werden wir faszinierende Persönlichkeiten treffen, darunter eine Journalistin, eine Rechtsanwältin, eine Abaja-Designerin und verschiedene Kulturschaffende. Eine Umweltorganisation wird uns ihre Arbeit näherbringen, und Studierende an der Effat-Universität – die einst ein Frauen-College war und mittlerweile auch Männer aufnimmt - werden uns von ihrem Alltag berichten. Obwohl Frauen trotz einiger Reformen in den vergangenen Jahren in vielen Bereichen weiterhin benachteiligt sind, ist der Anteil der Studentinnen an den Universitäten höher als der ihrer männlichen Kommilitonen.
Von Dschidda aus werden wir einen Tag lang der Großstadt entfliehen und die König-Abdullah-Universität für Wissenschaft und Technologie (KAUST) besuchen. KAUST wurde im September 2009 eröffnet und liegt etwa 50 Kilometer nördlich von Dschidda am Roten Meer. KAUST war eine der ersten Orte, an denen Männer und Frauen gemeinsam studieren durften, und wir werden die Gelegenheit haben, diese moderne Bildungseinrichtung zu erkunden.
In der Corona-Zeit wurde der Hochgeschwindigkeitszug Haramain eröffnet, der Dschidda mit Mekka und Medina verbindet. Während Mekka für Nicht-Muslime weiterhin unzugänglich bleibt, ist Medina seit einigen Jahren für Tourist*innen offen. Bereits während der Zugfahrt nach Medina wird uns die beeindruckende Berglandschaft begeistern, die der islamische Prophet Mohammed im Jahr 622 auf seiner Auswanderung von Mekka nach Medina durchqueren musste. Diese historische Reise, bekannt als Hidschra, markiert den Beginn der islamischen Zeitrechnung.
Wir fahren mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Medina (400 km in 2 Stunden). Dort steht (fast) alles im Zeichen der Hidschra. Im Zentrum der Stadt werden wir die Prophetenmoschee sehen, auch wenn die nicht-muslimischen Teilnehmenden sie nicht betreten dürfen. Ein Museumsbesuch und eine Stadttour werden uns die Geschichte dieser Stadt näherbringen.
Obwohl wir eine von vielen Reisegruppen in Medina sein werden, werden wir zu den sehr wenigen Besucherinnen gehören, die nicht zur Pilgerfahrt gekommen sind. Das lebhafte Treiben von Tausenden von Pilgerinnen aus aller Welt ist faszinierend und prägt das Stadtbild. Zum Abschluss unseres Besuchs in Medina werden wir eine Korandruckerei besichtigen und einen Einblick in die Kunst des Korandrucks und die Massenanfertigung des heiligen Buchs des Islams erhalten.
Reiseleiter
Jannis Hagmann, taz-Nahost-Redakteur und Islamwissenschaftler, studierte 6 Monate in Dschidda
Als Verlängerung möglich: Reise nach Al-Ula
Wer möchte, kann eine 3-tägige Zusatzreise (bis zum 19. November) mit einer saudischen Reiseagentur anschließen: Sie startet in Dschidda und führt über Medina (wieder per Schnellzug) und weiter mit einem Bus rund 300 km durch die Wüste nach Al-Ula.
Die historische Stätte im abgelegenen Nordwesten des Landes, stammt aus der Zeit des Volkes der Nabatäer und war ein bedeutender Knotenpunkt auf den alten Handelsrouten zwischen der Arabischen Halbinsel und dem Nahen Osten. Heutzutage beeindruckt Al-Ula mit atemberaubenden Wüstenlandschaften, Felsengräbern und Ruinen, die mit dem berühmten Petra in Jordanien vergleichbar sind. Erst in den letzten fünf Jahren hat Saudi-Arabien begonnen, Al-Ula für den Tourismus zu erschließen.
Bei dieser Zusatzreise verbringen Sie 2 Nächte in einem modernen Hotel in Al-Ula und besuchen die Oase und die nahe gelegene Ruinenstadt der Nabatäer. Die touristischen Führungen werden von deutschsprachigen Reiseleitern durchgeführt. Die Tour endet mit einem Inlandsflug nach Dschidda und einer Übernachtung am Abend des 3. Tages (26. Februar). Den Rückflug können Sie dann am 19. November von Dschidda aus antreten. (Wahlweise ist auch ein Flug von Al-Ula nach Er-Riad und eine Übernachtung dort möglich).
Der Preis dieser Zusatzreise richtet sich nach der Anzahl der Reisenden. Pro Person im DZ kostet sie (auch EZ gegen Aufpreis möglich):
1.865 € - ab 4 Reisenden
1.688 € - ab 6 Reisenden
1.629 € - ab 8 Reisenden
Weitere Informationen erhalten Sie beim Reiseveranstalter Ventus-Reisen (Tel 030- oder office@ventus.com)
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