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07.08.2014 , 17:54 Uhr
Stellungnahme von Amaro Foro e.V. Teil 2: Auch über diese eindeutigen sachlichen Fehler hinaus halten wir den Text für sehr bedenklich.
Die mediale Darstellung von Roma in Berlin konzentriert sich seit Jahren auf die recht kleine, aber öffentlich sehr sichtbare Gruppe in Cuvrybrache, Görlitzer Park und der besetzten Schule sowie rund ums Kottbusser Tor. Die meisten von ihnen kommen aus der rumänischen Region Teleorman. Diese Gruppe ist nicht mit anderen Gruppen von Roma vergleichbar, nicht einmal mit anderen rumänischen Roma. Unserer Erfahrung nach kommen die meisten Roma in Berlin, oder jedenfalls eine sehr viel größere Gruppe, aus den Regionen Bacau und Dambovita. Wir sehen deshalb diese Fixierung auf eine kleine, nicht repräsentative Gruppe sehr kritisch und hätten von einer Zeitung wie der taz etwas Anderes erwartet.
Das gilt auch für die Darstellung der jungen Frau und ihres Umfelds. Natürlich gibt es Roma, die den gängigen Klischees entsprechen (Wahrsagen, Handlesen, lange Röcke und Blumen im Haar), aber die Frage ist, ob das genau der Ausschnitt der Realität ist, den man (als explizit linke Zeitung!) zeigen möchte. Solche Darstellungen tragen unserer Meinung nach nur zur weiteren Verfestigung der Klischees bei; viel wichtiger wäre es doch, mal etwas Anderes zu zeigen. Hinzu kommt, dass all diese klischeehaften Elemente für den Text völlig verzichtbar gewesen wären, da sie für die Darstellung der Situation der jungen Frau überhaupt nicht wichtig sind.
Es ist uns völlig unverständlich, dass ausgerechnet die taz einen solchen Artikel zu diesem Thema bringt. Gerade von der taz hätten wir einen respektvollen Umgang mit einer Roma-Selbstorganisation erwartet, was in diesem Fall bedeutet hätte, dass zumindest minimalste Standards gehalten werden - nämlich dass man eine NGO kontaktiert und Informationen über sie überprüft, bevor man sie veröffentlicht. Von allem anderen Problematischen im Text ganz zu schweigen.
zum Beitrag07.08.2014 , 17:54 Uhr
Stellungnahme von Amaro Foro e.V.: Sie erwähnen im Artikel die von Amaro Foro e.V. betriebene Anlaufstelle, behaupten aber fälschlicherweise, sie würde von unserem Bundesverband Amaro Drom e.V. betrieben. Auch alle weiteren Informationen über die Anlaufstelle sind nicht korrekt: Ihrer Darstellung nach wird dort nur Menschen geholfen, die über eine Anmeldung verfügen. Das ist schlicht falsch; mit einer Anmeldung ist vieles einfacher, aber es wird bei uns niemand weggeschickt, der keine hat. Wir haben im Gegenteil sogar ein ganzes Projekt nur für Menschen mit Wohnproblemen, von denen viele logischerweise keine Anmeldung haben. Das Projekt heißt "Aufsuchende Arbeit und Unterstützung bei Obdachlosigkeit" und wird von der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen finanziert.
Im Übrigen ist für die aufsuchende Arbeit und Betreuung der Menschen in der Cuvrybrache - bzw. für den ganzen Bezirk Kreuzberg - der Träger südost Europa Kultur e.V. zuständig. Nichtsdestotrotz hätten wir, wie gesagt, der Frau selbstverständlich versucht zu helfen, wenn sie in unsere Beratung gekommen wäre.
Es wird außerdem im Text nicht ganz klar, von wem der Ratschlag kommt, zur Integrationsbeauftragten zu gehen; man kann es auch so verstehen, als würde der Ratschlag von einem/r unserer Mitarbeiter/innen kommen. Dies wäre ebenfalls falsch.
Ganz offensichtlich wurde keine dieser Informationen im Text von Ihnen verifiziert, wofür ein einfacher Anruf bei uns genügt hätte. Die Überprüfung von solchen Informationen gehört zum journalistischen Mindeststandard.
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