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03.01.2022 , 16:03 Uhr
Einzig nachhaltig bei dieser Form der elektrischen Energiegewinnung sind die immensen Kosten der Zwischen- und Endlagerung. Kernenergie ist zu träge um den heute notwendigen Lastgängen folgen zu können. Mehr als die Hälfte der thermischen Reaktorleistung wird mangels gutem Wirkungsgrad ungenutzt als Abwärme der Atmosphäre zugeführt, das Problem der strahlenden Abfälle ist weltweit seit mehr als sechs Jahrzehnten ungelöst. Dabei ist es sicherlich kein Zufall, dass aktuell neuerliche Luftschlösser wie saubere, "atommüllfressende" Gen IV-Reaktoren und Ideen wie die der Transmutation die Öffentlichkeit erreichen. Selbst aus dem Bereich des Finanzsektors kommen mahnende Worte zum Vorhaben des "grünen Anstrichs" der alten Spalt-Technologie. Dabei bieten alte Antworten als Reaktion auf neue Herausforderungen keine Lösungen. Die Energieversorgung der Zukunft sollte dezental, hocheffizient, vielfältig und möglichst nachaltig sein - und eben diesen Vorhaben sollte das finanzielle Privileg zur Förderung vorbehalten bleiben.
zum Beitrag03.01.2022 , 15:00 Uhr
In der Nacht vom 31.12.21 auf den 01.01.22 wurde das AKW Grohnde für immer vom Netz genommen. Ja, er war teilweise Verfügbarkeitsweltmeister und mehrfach Europas Reaktor mit der größten jährlichen Stromerzeugung. Was jedoch sehr viel weniger zum feiern anmutet ist, dass dieser Reaktor während seiner 36 Jahre dauernden Betriebszeit Unmengen an radioaktiven Abfällen verursachte, für deren Entsorgung kein Land der Welt in den vergangenen 60 Jahren Nutzung der Kernenergie ein praktikables und zur Verfügung stehendes Entsorgungskonzept geschaffen hat. Während der Wasserdampf aus den Kühltürmen in der vergangenen Silvesternacht versiegte, werden die Abfälle dieses Reaktors über hunderttausende von Jahren strahlen.
Damit ist die Abschaltung der letzten Reaktoren in Deutschland in diesem Jahr erst der Beginn eines unüberschaubar langen Prozesses der sicheren und möglichst umweltverträglichen "Entsorgung" der radioaktiven Hinterlassenschaften. In Deutschland befinden wir uns in einer Situation, in der Atommüll oftmals in überfüllten Zwischenlagern mit viel zu kurzen Genehmigungszeiten und teils in nie hierfür konzipierten Gebäuden (TBHs etc) lagert. Ein Endlager für HAW ist in weiter Ferne, ein notwendiges zweites für LAW/MAW ebenso. Einzig Schacht Konrad, zu Recht nicht unumstritten, soll 2027 nach Baukostenexplosion und Jahrzehnte währender Bauzeitverzögerung in Betrieb gehen.
Dem nicht genug, genügt aktuell ein Blick nach Würgassen, um auf den drohenden Fehlstart des Entsorgungsprozesses hinzuweisen. Das Agieren des BMU und der zuständigen Bundesgesellschaft beim geplanten Zentrallager mutet ernüchternd an. Erneut werden Entscheidungen entgegen Sachargumenten, vielmehr politisch motiviert und intransparent "im Hinterzimmer" gefällt - unter Vernachlässigung von Aspekten der Sicherheit. Ein de ja-vu der altbekannten Fehler. Die versprochene „grüne Wiese“ ist auch sieben Jahre nach den für beendet erklärten Rückbau des 1996 stillgelegten AKW Würgassen damit weit entfernt
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