Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
26.08.2021 , 11:27 Uhr
Schwarze Pädagogik ist leider nicht totzukriegen. Winterhoff ist ja nicht der einzige seiner Zeit, ich denke da auch an Buber "Lob der Disziplin". Oder an "Tigermum". Allen ist gemein, dass das Kind das Bedürfnis des Elternteils nach Macht zu befriedigen hat, es soll eine Ausstülpung und Erweiterung des elterlichen Selbsts sein. In der im Artikel sehr schön dargestellten bei Narzissten üblichen Schuldumkehr ist natürlich das Kind machtbesessen. Typisch ist auch, dass diese Figuren die (fachlichen wie auch laienmäßigen) Rezipienten in Anhänger und Ablehner spalten. Was habe ich mit Kollegen über diese Leute gestritten. "Endlich gibt mal jemand Struktur. Endlich nicht diese systemische Unentschiedenheit."
Nun gibt es tatsächlich Fälle, in denen Eltern ihrem Kind wenig Rahmung geben (für Winterhoff ist das aber die Standarddiagnose). Auch in meinen Augen nehmen die zu, aber das ist natürlich subjektiv. Es geht dann weniger um eine narzisstische Dynamik, sondern um eine hysterische (so wie unsere Gesellschaft mir eher hysterisch als narzisstisch erscheint): Die Eltern wollen von ihrem Kind geliebt und gesehen werden; sie haben Angst, das Kind könne sich von ihnen abwenden und ihnen die Aufmerksamkeit entziehen, sie wollen nicht als schlechte Mutter / schlechter Vater dastehen. Ich frage mich manchmal, ob hinter der sog. "bedürfnisorientierten" oder gar "artgerechten" Erziehung nicht so etwas stecken könnte, die mir oft entgrenzt erscheint, bin da aber wirklich unschlüssig.
Ich bin froh, dass man Herrn Winterhoffs Machenschaften aufgedeckt hat.
zum Beitrag