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19.07.2023 , 09:58 Uhr
Nö, hier geht's nicht um Nölen. Hier geht es darum, was problematisiert und auf der Agenda unnötigerweise nach oben gehoben wird. Wir haben immer noch ganz andere Probleme, die aus patriarchalischen Strukturen entstehen.
Der Missbrauch des Selfcare-Konzepts und pseudopsychologisch fundierter Erklärungen zur Vermeidung sozialer Kompromisse, zur Entschuldigung dafür, sich selbst nicht aus der Komfortzone zu bewegen und etwas "ertragen" zu müssen, ist nach meiner Beobachtung ein grassierendes Problem bei vielen Menschen unter 40 (zu denen ich selbst gehöre), ganz unabhängig vom Geschlecht. Es ist garantiert kein Problem, das kausal mit zwei Eiern zwischen den Schenkeln zu tun hat – typisch männliche Kontrollausübung funktioniert in der Regel doch reichlich plumper.
zum Beitrag18.07.2023 , 11:01 Uhr
Mich würde einmal interessieren, was an Kontrollfetisch typisch männlich sein soll. Ich wechsle zum Beispiel demnächst den Job, weil mich meine Chefin – die mich als SENIOR Manager eingestellt hat – meint, sich jeden Pups zur persönlichen Freigabe vorlegen lassen zu müssen.
Was ich als klassischer Millennial (Bj. 1985) wahrnehme und was ich für viel diskussionswürdiger halte als den vermeintlich rein MÄNNLICHEN Kontrollzwang: Viele Millennials und insbesondere auch unsere Nachfolger der Gen Z sprechen ständig von Selfcare und "Grenzen setzen", wo es eigentlich um die totale Vermeidung sozialer Kompromisse geht. Diesen als Selfcare getarnten Hyper-Individualismus finde ich schwierig. Jonah Hill mag da die absurde Spitze des Eisbergs sein, aber grundlegend ist das ein sehr grasierendes Phänomen bei Menschen unter 40.
zum Beitrag20.06.2023 , 11:54 Uhr
Aus meiner Heimatstadt Würzburg kann ich dir ein wenig Hoffnung geben. Hier treibt eine interessante Konstellation aus einem CDU-Bürgermeister (ja, CDU-Bürgermeister in Bayern), grünem 2. Bürgermeister mit offiziellem Zusatztitel "Klimabürgermeister" und einer grünen Stadtratsmehrheit seit einigen Jahren stadtplanerische Konzepte voran, die viele Maßnahmen gegen Hitze vorsehen, darunter: Auflockerung der Bebauung, Begrünung, Entsiegelung, weniger Autos in der Innenstadt, kostenloses Trinkwasser.
Müssen wir in Würzburg aber auch, denn dank unserer Kessellage und schon immer vorhandenen Niederschlagsarmut zeigen sich bei uns viele Hitzeeffekte bereits heute, die woanders erst in einigen Jahren auftreten werden.
zum Beitrag11.10.2022 , 10:14 Uhr
Masala spricht die grundlegende Unfähigkeit der Bundeswehr an, auch nur eine Brigade in zufriedenstellender Zeit in Abmarschbereitschaft zu versetzen – ohne dafür bei allen anderen Brigaden großflächig Material und Fahrzeuge schnorren zu müssen. Auch die logistische Verlegefähgkeit an sich auch nur im Rahmen des Bündnisgebietes ist aktuell noch problematisch.
Finden Sie die These, dass die Bundeswehr eine einsatzbereite Brigade (oder bestenfalls sogar eine Division) innerhalb von zwei Wochen im Baltikum oder in Polen oder bald Finnland einsetzen können muss, wirklich diskussionswürdig?
Alles andere muss natürlich diskutiert werden. Eine breite Verlegefähigkeit in andere Weltregionen lässt sich aber nicht einfach so durch die Hintertür realisieren. Dafür wäre ein kompletter Umbau der Streitkräfte vonnöten. Die britischen und französischen Streitkräfte unterscheiden sich diametral von der Bundeswehr – weil sie eben über ganz grundlegende Expeditionsfähgikeiten verfügen, die in Deutschland strukturell und materiell überhaupt nicht abgebildet sind.
zum Beitrag11.10.2022 , 10:04 Uhr
Ich verstehe Masalas Punkt überhaupt nicht als Vorschlag für eine Art Deal im Sinne von: die Streitkräfte werden diverser und queerer, und dafür habt ihr Linken sie dann bitte endlich lieb. Ihm geht es um eine nüchterne Betrachtung der Streitkräfte als Repräsentation dessen, was sie verteidigen sollen: die FDGO. Davon abgesehen ist es tatsächlich untersucht, dass Diversität die Kampfkraft erhöht.
Davon abgesehen finde ich es schwierig, Sicherheitspolitik per se als "reaktionär" abzustempeln. Russland zeigt aktuell, dass sie revisionistisch und damit auch gewissermaßen reaktionär sein kann. Generell betrachtet ist Sicherheitspolitik aber einfach nur das hässliche Kind der Außenpolitik,, sozusagen die hässliche Schwester der Diplomatie. Sicherheitspolitik ist dann progressiv, wenn sie progressive Politikziele verteidigt und dafür bestenfalls weniger letale Mittel findet, zum Beispiel im besten Sinne des Institutionalismus.
zum Beitrag02.03.2022 , 14:44 Uhr
Eine Warnung wofür? Die soziologischen Bedingungen sind in Russland komplett anders als in den arabischen Staaten. Für einen Regime Change in Russland "von unten" kann man deshalb genau 0 vom arabischen Frühling ableiten.
zum Beitrag19.01.2022 , 16:52 Uhr
Danke für den Beitrag. Ich habe letzte Woche einige Tage lang eine kleine persönliche Studie in der lokalen Telegram-Gruppe durchgeführt.
Es ist EXAKT so, wie du es in den letzten beiden Absätzen beschreibst.
Der Gipfel der Absurdität war, als jemand schrieb, dass da ja seit zwei Jahren etwas SEHR GROßES im Gange sei. Auf meine naive Frage, was denn jetzt genau, ob es denn "der große Austausch" sei, bekam ich zahlreiche Antworten im Sinne von: Wir sprechen das nicht aus, du musst den Weg der Erkenntnis selbst beschreiten.
Es ist letztlich genial: Jeder kann sich bei den Querdenkern seinen eigenen Ideologie-Mix aus Esoterik, Pharma- und Kapitalistenverschwörung, Reichsbürgern und Souveränisten basteln – es ist völlig egal, dann im Grauzonen-Geraune ist die gegenseitige Selbstbestätigung der letztgültige Inhalt.
zum Beitrag08.06.2021 , 16:50 Uhr
Ich war geneigt, diesmal Baerbock und die Grünen zu wählen und ich erkläre dir gerne, warum dieser ganze Vorgang sich eher negativ auf meine Entscheidung auswirkt:
- Das mit ihrem Studium war noch konservative Korinthenk*ckerei, das war mir total egal, weil das einfach Ungenauigkeiten waren und ob sie den LLM verdient hat oder nicht, entscheidet immer noch die Hochschule selbst – in diesem Fall eine der renommiertesten, also kann man sich darauf auch verlassen.
- Einkommen nicht angegeben: Auch egal, kann passieren, die Summe war ja auch nicht hoch verglichen mit den KollegInnen der Union und der FDP.
- Ich hatte auch kein Problem mit der mangelnden Führungs- und Exekutiverfahrung; dieses Land wird seit 1982 maximal mittelmäßig regiert, da kann Unerfahrenheit innerhalb von vier Jahren nicht viel mehr kaputt machen.
Jetzt ist aber zum wiederholten Male ein absolut unnötiger Fehler passiert, wobei auch gar nicht klar ist, ob es ein Fehler war oder bewusst aufgebauscht wurde. Das führt mich zu zwei Schlüssen:
- Eine bewusste Ausfbauschung wäre für mich ein No-Go. Der Lebenslauf hat abgesehen vom Studium nichts qualifizierendes zu bieten, niemand wählt sie für diese Vita, sondern für ihre visionäre Strahlkraft. Wenn würde sie damit überzeugen wollen? Zu dem charakterlichen Defizit des Flunkerns käme, dass sie entweder gegen Rat erfahrenerer Wahlkämpfer gehandelt hat, oder sich die falschen Ratgeber gesucht hat. Beides disqualifiziert sie in meinen Augen heute für Führungsaufgaben, zumal die wichtigste des Landes.
- Es beruht auf einem Fehler, der durchgerutscht ist: Auch das führt mich zu dem Schluss, dass AB keine geeignete Führungskraft ist. Fehler kommen vor, aber dürfen auf diesem Level auf keinen Fall so häufig passieren.
Alles in allem: Zu viel Stümperei, trotz dem tollen Programm der Grünen traue ich ihnen das Kanzleramt eher noch nicht zu.
zum Beitrag29.04.2021 , 09:38 Uhr
"Notwendig wäre eine wissenschaftliche Auswertung der Erfahrungen von Infraschallgeschädigten, welche Abstände bei welcher Rotorgröße und Anzahl ausreichend sind, um die Gesundheit der Anwohner nicht zu gefährden."
Für dieses Forschungsdesign müssten Sie erstmal die These verifizieren, dass irgendwelche gefühlten, nicht messbaren körperlichen Beschwerden irgendwie auf Windenergieanlagen zurückzuführen sind.
Bitte skizzieren Sie dafür mal ein Forschungsdesign.
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