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01.08.2013 , 12:17 Uhr
Gleichfalls verdrängen meine Naturschutzkollegen meist wacker die Folgen der bisherigen Energieerzeugung, die ihren Labtop und das Smartphon ernährt, die ihren PKW bei Vogelkartierungen ins abgelegene Gelände trägt. Ich kenne nicht wenige Naturschützer, die immer noch fleißig billige Ramsch-Lebensmittel statt „Bio“ kaufen, aber andererseits die Windräder verfluchen, von einer Debatte über die Folgen unserer Kohleproduktion für die Lausitz oder die Folgen der Erdöl- und Erdgasproduktion für die russische Tundra ganz zu schweigen. Käferexperten mögen jubeln, dass seltene „Pionierarten“ auf jenen Flächen vorkommen, wo aus Gründen der Braunkohlegewinnung die Erde von unten nach oben gedreht wurde, doch wenn sie ausblenden, was hier an Kulturlandschaft verloren ging und welch menschliches Leid mit der Vertreibung aus den alten Dörfern einher ging, so ist das in höchstem Maße weltfremd. Es ist sicher einfacher, gegen Windräder zu streiten, statt sich mit den komplizierten Mechanismen der Europäischen Agrarpolitik zu befassen.
Nie hat es die energiefressende Mehrheit interessiert, wo der Strom herkommt. Immer war es nur wichtig, dass er konstant aus der Dose fließt. Und ausgerechnet jetzt, wo wir mit der Windkraft in der Lage sind, Strom ohne nennenswerte Emissionen und ohne die komplette Auslöschung von Land- und Ortschaften zu produzieren, verteidigen Teile des Naturschutzes Rotmilane und Fledermäuse in einer Vehemenz, die erstaunt, wenn man die Ursachen des Artentods genauer betrachtet...(Weiter im nächsten Kommentar)
zum Beitrag01.08.2013 , 12:15 Uhr
Nicht Windkraftanlagen, sondern der Klimawandel wird wahrscheinlich der größte Artenkiller der Jetztzeit. "So kommt eine globale Modelluntersuchung zu dem Ergebnis, dass schon bis 2050 ein erheblicher Teil der heutigen auf dem Land lebenden Arten dem Klimawandel zum Opfer gefallen sein könnte. Bei einer mittleren Änderung des Klimas könnten das 24 %, bei einer geringen Änderung 18 % und bei einer stärkeren Änderung des Klimas 35 % sein. Die Gefährdung der Arten durch den Klimawandel wird in dieser Untersuchung für die nächsten Jahrzehnte als bedeutend höher eingeschätzt als die durch direkte menschliche Einwirkung wie Änderungen der Landnutzung etc. Eine besondere Bedrohung wird dabei darin gesehen, dass viele Arten nicht in der Lage sein werden, geeignete Klimabereiche durch Migration zu erreichen, weil die Landschaften inzwischen durch menschliche Nutzung zu stark fragmentiert sind." (Quelle: http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Artensterben).
Dass sich ein Teil meiner Naturschutzkolleginnen und -kollegen so derart gegen die Windkraft engagiert, liegt ebenfalls an einer zunehmenden Überforderung durch die Komplexität der Einflüsse, die unserer Artenvielfalt so dermaßen zurückdrängt. Wäre dies nicht so, so müsste den Fachleuten leicht auffallen, dass es in hiesigen Breiten immer noch die industrielle Landwirtschaft ist, die als Artenkiller Nummer eins auf abertausenden Hektar Land durch Pestizideinsatz und Dünger, durch Zerhäckseln von Feldgehölzen und Verschütten von Kleingewässern die Arten vergiften und vertreiben.
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