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23.03.2015 , 14:08 Uhr
Endlich wird ein viel zu lange vernachlässigtes Thema im Ökobereich angegangen. Die Nachfrage nach Zweinutzungsrassen war bislang sehr gering, sodass auch hier der ethisch inakzeptable männliche Kükenmord einfch in Kauf genommen wurde und bis heute Hybrid-Legehennen massenhaft unterversorgt werden, bis sie nach einem Jahr ihre "Entsorgung" erfahren. Weil ihre genetische Determination nach absolut hochwertigen Eiweißfuttermitteln verlangt, die viele Biobetriebe nicht selbst erzeugen können und Zukauf synthetischer Aminosäuren für Biobetriebe verboten ist, bedarf es schleunigst eines Umdenk- und Umlenkungsprozesses, nicht nur in der Frage der Rassen, sondern auch bei der Eiweißversorgung bis hin zur Nutzungsdauer und dem Umgang mit Althennen. Der Ökolandbau hat die Möglichkeit, eine gänzlich neue Hühnerhaltung aufzubauen und sich stark von der konventionellen Landwirtschaft abzugrenzen: Eine deutlich längere (mehrjährige) Nutzung der Hühner (robuste Rassen statt krankheitsanfälliger Hybride) mit geringerem Leistungsniveau (230 Eier statt 330) und bester Futterqualität (Mischfutter aus tierischen (Maden/Würmer) und pflanzlichen (Getreideanteil runter, weil Konkurrenz zur menschl. Ernährung, (Blatt-)Leguminosenanteil rauf) Komponenten, würde viel weniger Fleisch erzeugen; das Tierwohl stärken; mehr Leguminosen in die Fruchtfolge bringen und somit kostenlosen Dünger bei gleichzeitiger Bodenlockerung zur Verfügung stellen; den Anteil des Zukaufs von Futtermittel verringern; neue Wirtschaftsfelder erschließen (bessere Kompostierung von Abfällen, Wurm- und Madenzucht etc.) und schließlich den Ökolandbau als Alternative zur konventionellen Landwirtschaft glaubwürdiger dastehen lassen.
zum Beitrag03.07.2014 , 15:33 Uhr
Es ist wirklich enttäuschend, lieber Herr Maurin, dass Sie zu so einem unreflektierten Schluss kommen. Derzeit werden Nahrungsmittel für etwa 11 Milliarden Menschen produziert, was durch Vermeidung von Nachernte- und Lagerverlusten, sowie durch Veränderungen des Konsumverhaltens noch wesentlich steigerbar wäre. Es gibt kein Land der Erde welches sich nicht selbst und adäquat ernähren könnte. Die Frage ist doch vielmehr, ob dies gewollt ist. Lebensmittel werden gezielt vernichtet um Marktpreise stabil zu halten. Subventioniert wird jene Form der Landwirtschaft, die den größten Schaden anrichtet, anstatt jene die zur Erhaltung und Verbesserung des Bodens, der Landschaft, des Wassers und der Luft beiträgt.
Das Misstrauen in einen Großkonzern, der daran beteiligt war ein Getreide genetisch so zu manipulieren, dass "viel mehr Vitamin A" darin enthalten sein soll, ist berechtigt. Zumal es einige tausend Reissorten gibt worunter einzelne auch den "Golden Rice" in der Menge des Vitamin A übertreffen. Zudem bedarf es eines Fettes, um es dem Körper überhaupt zugänglich zu machen. Für eine ausreichende Menge Vitamin A kann ebenso gesundes Gemüse und Obst kultiviert werden, welches traditionell wesentlicher Bestandteil kleinbäuerlicher Nahrungsmittelproduktion ist. Die DGE empfiehlt beispielsweise eine abwechslungsreiche Ernährung mit reichlich Obst, Gemüse und Getreide.
Warum werden wohl Gegner des Industrieproduktes als Passivtäter diffamiert und ihre Vorschläge einfach ignoriert? Konzerne sind daran interessiert Kapital zu mehren. Ich bezweifle nicht einmal das die Absichten einzelner, an der Idee und Verwirklichung des "Golden Rice" Beteiligter, durchaus guter und ehrlicher Natur gewesen sind, nur der Ansatz an sich ist bereits fragwürdig und hier wurde eine ganze Menge Geld verpulvert, welches schon vor Jahrzehnten richtig eingebracht, vielen Menschen das Augenlicht erhalten und das Leben gerettet hätte.
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