Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
19.02.2021 , 17:52 Uhr
Liebe taz,
ich bin (unter anderem) Historiker und muss leider konstatieren, dass die Geschichte hier nicht zufriedenstellend geprüft wurde.
Das absurdeste an der ganzen Sache ist nämlich: Der Vorfahre von Senger, der in dem Video benannt wird, war nicht einmal Parteimiglied! Der Wikipedia Eintrag, auf den die beiden Urheber des Videos verweisen, stellt die militärische Karriere von Fridolin von Senger und Etterlin in sehr groben Zügen dar, woraus von den Urhebren des Videos völlig unzulässige Schlüsse gezogen werden! Liebe taz, bitte recherchiert das gründlich, bevor ihr es hier wiedergebt. Wäre ich betroffen, würde ich auf eine Richtigstellung bestehen!
Aber, das darf als mildernder Umstand gelten, es geht ja sehr absurd weiter: Das Statement von Emilia von Senger kann so gelesen werden, dass Sie sich zu ihrem "Nazi-Hintergrund" (den sie überhaupt nicht hat!! Und damit auch keinen einzigen Cent "Nazierbe".) bekennt. Wenn man das Statement vorsichtig liest, ist es hinreichend uneindeutig formuliert, dass sich daraus keine definitiven Schlüsse ableiten lassen. Doch die, Verzeihung, "Moralpolizei", in Form zweier sich dazu berufen fühlenden Personen, die mit ihrer Herangehensweise leider ein extrem oberflächliches Verständnis deutscher Geschichte offenbaren, sich mit ihren Widersprüchen nicht befasst haben und mit einer schwer erträglichen Süffisanz anderen Menschen die vermeintliche Unzulänglichkeit ihrer Vorfahren aufs Brot schmieren, ist an sich widerwärtig genug. Aber nein, sie ist sogar so wirkmächtig, dass die Betroffenen in vorauseilendem Gehorsam eingestehen, was ihnen überhaupt nicht vorzuwerfen ist!
Das, liebe taz, ist für mich die eigentliche Geschichte hier. Bitte weitet eure Berichterstattung in diese Richtung aus. Es geht um sehr viel.
MfG, M.O.
zum Beitrag