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02.02.2021 , 13:52 Uhr
Hier mal eine These: Ist es möglich, dass solche Exzesse vorkommen, weil ökonomisch gut situierte Menschen im Leben vor allem eines, nämlich, dass sie ihren Willen praktisch immer durchsetzen können, lernen? Das Gericht urteilt: Nee, is nich'! er sagt sich: F**** euch, dann kauf ich sie eben raus! Ist das nicht andauernd so? Also z.B. wenn ein Herr Musk kein Interesse hat auf Umweltgutachten zu warten und Strafen einfach "einpreist"? Oder wenn ne eigene Insel oder Urlaub auf den Seychellen keinen Kick mehr gibt und man stattdessen, wider jede sinnvolle Überlegung, eben Weltraumurlaub macht? Oder wenn gerade die Menschen, die den größten ökologischen Fußabdruck haben, sich einfach nie nie nie irgendwo einschränken müssen und damit dem überwiegenden Rest der Menschheit irreparablen Schaden zufügt? Oder wenn BMW trotz staatlicher Gelder, riesige Dividenden ausschüttet...? Das passiert doch alles nur, weil Menschen mit Geld, die Machtmittel besitzen, sich zu nehmen was ihnen beliebt... ich möchte hier nur gaaanz vorsichtig auch auf das demokratische Problem dessen aufmerksam machen....
zum Beitrag02.02.2021 , 13:36 Uhr
"und in allen Medien"... was soll das heißen? Der Rundfunkbeitrag hat mit "allen Medien" rein gar nichts zu tun. Dass über die Öffentlich Rechtlichen noch immer zuviel in diese Richtungen fließt - geschenkt, aber mit so nem Scheinargument dauernd den Öffentlich Rechtlichen Rundfunk schlechtreden zu wollen entbehrt jeder Grundlage! Und "wir" sind deshalb auch keine Deppen - diese Form des Rundfunks nutzt uns allen, enorm sogar! Sie stützt saubere Informationsweitergabe und das ist für das Funktionieren von Demokratie essentiell in meinen Augen! So hätten zumindest alle Büger die Möglichkeit (!) ohne große Vorbildung und ohne großen Aufwand relevante Informationen zu bekommen... leider ist von vielen selbst das zuviel verlangt. Das täuscht aber nicht darüber hinweg, dass der öffentlich rechtliche Rundfunk eine wichtige Institution ist. Finden sie es nicht wichtig, dass es wenigstens eine Niesche gibt, die gerade nicht der Logik des Marktes unterworfen ist und deshalb eben gerade NICHT gefallen muss? (Dass dabei ELENDE Fehler gemacht werden -ich denke an Werbung, die dem komplett widerspricht- tut der inneren Logik keinen Abbruch). Ich fände es sogar gut, die öffentiche Finanzierung, auch auf andere Medien auszuweiten (dann brauct es nat. auch andere Rechtsformen etc...)...
zum Beitrag02.02.2021 , 13:24 Uhr
Und es gibt noch größere Deppen, das sind wir alle! Zumindest jene, die mit ähnlchen Gehälern wie ~ dem doppelten Sekundengehalt eines Messi, eine komplette Stunde arbeiten und das in Jobs, die weniger Prestige haben und körperlich stark belastend sind... Krankenpflger_innen? Naja, die kriegen wenn alles gut geht ja bald 12,4€ die Stunde. Donnerwetter!! ---- Und das krasse ist eben folgendes: Leistungsträger (im Sinne dessen was die Plotik darunter versteht, nämlich potentielle Arbeitgeber), wird niemand in einem relevanten Beruf je sein... Leistungsträger sind die Messis der Welt... zugegeben, der Bub leistet einiges, aber muss es immer gleich so schamlos sein? Kaputte Welt.
zum Beitrag27.01.2021 , 12:24 Uhr
4)... wird doch die Sanktionsmacht von Menschen gegenüber Dumpinglöhnen gen Null gesenkt (wenn man mal die theoretische Möglichkeit sich komplett aus der Gesellschaft zu verabschieden außer Acht lässt)...
Ach, man kommt vom Hölzchen aufs Stöckchen. Ein elendes Thema, zu dem zwar unfassbar viel aber imo unglaublich wenig Gutes gesagt oder geschrieben wird....
zum Beitrag27.01.2021 , 12:24 Uhr
3) -- Im Übrigen: Bildung, ist ein kleiner Baustein (hier geht es nicht um politische Bildung! DIE wäre essentiell für das Funktionieren von Demokratie, sondern um die sonstige, schulische/betriebliche/universitäre Ausbildung die zum späteren Gelderwerb qualifizieren soll), aber sicher nicht DIE Lösung! Ich hab in dieser Welt gar kein Problem, wenn ich vollkommen ungebildet bin, aber zackig erbe. Ich werde immer Leistungsträger sein - niemand würde je behaupten, dass ich faul oder dumm wäre... wenn ich tatsächlich gar keinen Job habe, wird man mich als "Investor" ansehen - immer in Würde! Was Menschen mit wenig Geld fehlt ist oft nicht nur Bildung: es ist Kraft, Zuversicht in das eigene Können, Erfolgserlebnisse, es sind die sozialen Vorteile des "Ich kenne jemanden der jemanden kennt und der schuldet mir noch was". Menschen, die nicht ins Berufsleben kommen, fehlen informelle Netzwerke... fehlten diese Netzwerke oder das Kapital Ideen zu verwirklichen schon den Eltern, werden sie auch den Kindern fehlen. Armut ist erblich.
Hartz4 gehört abgeschafft, es ist ein unwürdiges Possenspiel einer regelrecht calvinistischen Ethik, ein Gesetz gewordenes Sabbern und Geifern von Menschen, die mit überdurchschnittlichen Lebenschancen geboren wurden und denen die Abstraktionsfähigkeit fehlt, einzusehen, dass ihr Erfolg nicht alleine auf ihrem "Genie" liegt, sondern auch zum gehörigen Maß im persönlichen Glück oder den elterlichen (großelterlichen, urgroß...) Vorleistungen begründet ist. Es rasiert die Würde von Menschen, und schafft völlig neue Präkarisierte... alleine die Angst in Hartz4 fallen zu können (und damit nicht nur keine Arbeit, sondern auch keine Würde zu haben) führt dazu, dass regelrecht jeder Job (Leih, Werkarbeit, was-weiß-ich-was-für-bekloppte-Vertragskonstruktionen) angenommen wird... interessanter Weise, konterkariert diese intendierte Wirkung sogar die (angeblichen!) Grundfesten der Marktwirtschaft...
zum Beitrag27.01.2021 , 12:21 Uhr
2) Hartz4 ist da nur die zynischste Ausformung des ganz normal gängigen Systems "Kapitalismus". Es ist sehr einfach Menschen vorzuwefen keinen "Drive" oder "Spin" zu haben, nicht "aus dem Quark" zu kommen oder Gründe zu finden weshalb sie an ihrer Situation "selbst schuld" sind um zu begründen, weshalb ihnen vom überbordenden Wohlstand quasi nichts zusteht. Wer diese "gesteigerte Lebensmüh" nicht kennt, kann es schlicht nicht verstehen.... die in dieser Metapher liegende Wahrheit berührt den Kern unserer Verfassung, die Würde des Menschen. Ich empfinde es als würdelos, wenn Menschen auf Grund von ökonomischer Schwäche nie eine ernsthafte (oder vergleichbare) Chance haben. Das wird irgendwann (lol) politisch enorme Probleme bereiten... wenn sich Menschen in immer größerer Zahl von dieser, sie umgebenden Kultur, die sie als "Nichtsnutze" oder sozial schwach oder was auch immer ansieht, abwenden, und Erklärungsmustern für ihre "Lage" folgt, die z.B. fremde Sündenböcke als einfachen Schuldigen ausmacht. Menschen sind (zu Recht) gekränkt, wenn sie erkennen, dass sie im Vergleich zu vielen anderen, ein unglaubliches Pensum an Disziplin, Zeit und Glück (!) mitbringen müssen um auch nur das Mindeste zu erreichen, während andere Menschen sich bereits anstrengen müssten um die Sache ökonomisch noch zu verbocken. Dazu muss sich natürlich eine seit Jahrzehnten (eigentlich schon immer) vollkommen verfehlte Bildungspolitik, die im Bereich der politischen Bildung in der Fläche verbrannte Erde hervor gebracht hat (mir kommt es oft vor, als verstünden viele Menschen nicht mal im Ansatz wie unser Staat funktioniert... gedanklich sind sie in der Monarchie verfangen...)
zum Beitrag27.01.2021 , 12:20 Uhr
1) Steigende Hartz4 Sätze? Es wäre Zeit! Und es ist das Minimalste, das Nötigste und Selbstverständlichste. Die lächerlichen Sätze, die Sanktionssystematik (gibt es übrigens sogar im ALG1 Bezug - auch dort können 100% "Kürzung" erfolgen) und die ganzen direkten materiellen Unmöglichkeiten sind aber nur die Spitze des Eisbergs. Mir erscheint eine Metapher von Oliver Nachtwey, die er in "Die Abstiegsgesellschaft" formuliert sehr fruchtbar. Dort verwendet er das Bild einer "nach unten fahrenden Rolltreppe" um den gesellschaftlichen Zustand von Menschen mit wenig Geld zu verdeutlichen. Die hinab fahrende Rolltreppe symbolisiert die "gesteigerte Lebensmüh" durch Hartz4, geringe Einkommen, fehlende Sicherheit. Ich halte dieses Bild für wichtig, da es in der Lage ist über den Horizont von "wenig Geld" hinaus zu blicken. Es vereint all die Probleme, die Menschen mit wenig Geld haben. Sie wohnen schlechter und essen schlechter. Sie machen weniger Urlaub obwohl sie ihn auf Grund des ständig höheren "Grundrauschens" am ehesten benötigten. Die Ruhe und das Selbstvertrauen, das es benötigt um in einer Wettbewerbsgesellschaft zu bestehen werden jeden Tag erneut malträtiert und das ist etwas was sich über Generationen festbrennt... es fehlt an Netzwerkmöglichkeiten.
zum Beitrag26.01.2021 , 16:14 Uhr
3) Auf Ihre Frage also: Ich könnte mir ALDI als Unternehmen vorstellen, das in Belegschaftseigentum geführt wird. Oder ich könnte mir wegen der Größe und der Komplexität der Aufgabe eine stiftungsähnlich organisierte Form vorstellen. (Beispiel: die sog. "Hüttenlösung" in der Stahlindustrie im Saarland). Auf jeden Fall muss, um eine Verteilung von Vermögen überhaupt zu ermöglichen, vor allen Dingen sicher gestellt sein, dass nicht erneut ein relevanter Teil des Erarbeiteten Geldes aus dem Unternehmen fließt (in Form von Rendite, oder in Form von Aktienrückkäufen etc. etc)...
zum Beitrag26.01.2021 , 16:13 Uhr
2) Meine Vorstellungen sind da nicht stark ausgereift und tun wenig zur Sache, weil man so einiges sicher schon gehört hat und was vielen Leuten -zu Unrecht- Angst bereitet. Für (große und in Fragen der Grundversorgung wichtige) Unternehmen kann ich mir eine Organisation in Stiftungen vorstellen. Dann gehört sich ein Unternehmen quasi selbst. Oder aber Belegschaftseigentum. Damit ich nicht falsch verstanden werde: solche Transformationen laufen auf "Enteignungen" hinaus, sind aber in "langer Frist" gedacht, sodass niemand auf sein vergoldetes Kobe-Rind Steak verzichten müsste. Ich finde es sehr wichtig Lebensleistungen zu respektieren. Jemand der viel geleistet hat, sollte also auch anders leben können als eine Person, die dies nicht getan hat. Wichtig ist, dass Vermögen mit einer Generation endet und nicht oder nur in sehr begrenztem Maße (Richtwert: ein Mensch braucht ein Haus, und selbstverständlich Sentimentalitäten eines Angehörigen) weitergegeben werden kann. Allerdings sollte alles was die theoretische Verfügbarkeit eines Menschen überschreitet nicht weiter gegeben werden. Das betrifft auch Geldmittel, die einen gewissen Anteil des Gehaltes, das ein durchschnittlicher Arbeitnehmer im Leben (!), verdient, überschreitet. Beim Immobilieneigentum ist es auch schwierig - Sie haben schon Recht, wie soll man das rechtsstaatlich überhaupt machen?? Meine vorsichtige Antwort: Verpflichtender Mietkauf. Also ab einem gewissen Vermögen, hat der Besitzer die Verpflichtung eine Immobilie an die dort lebende Person zum Mietpreis/Monat zu veräußern. So bekäme man über einige Generationen eine Verteilung z.B. von Wohneigentum und damiteiner erheblichen Verteilung von Vermögen näher.
zum Beitrag26.01.2021 , 16:12 Uhr
1) Achso, jetzt bin ich orientiert. Naja, tatsächlich habe ich über diese Dinge nachgedacht, gar nicht wenig sogar. und ich gebe offen zu auch wenig Lösungen fertig in der Schublade liegen zu haben. Deshalb und weil ich ja demokratisch denke, wäre mein Plädoyer für die Verteilung von Vermögen folgendes: Wir erkennen zunächst einmal an, dass das so ist - dass also die Verteilung des vorhandenen Reichtums ein Riesenproblem darstellt und die Lösung daher nicht im Noch-Mehr-Davon liegen kann. Und dann beginnt das langweilige demokratische Spiel. Es wird nicht in einem (z.B. meinem) Kopf entschieden oder ausbaldovert, was zu geschehen hat, sondern es bedarf einer internationalen riesigen wissenschaftlichen Kraftanstrengung um Wege aufzuzeigen, wie es denn überhaupt ginge, das Verteilen von Vermögen mit möglichst geringer sozialer "Disruption" gesetzlich, politisch und kulturell zu bewerkstelligen. Und diese Kraftanstrengung sollte auf politischem Wege erfolgen, was natürlich der Einsicht einer Mehrheit der jeweiligen Gesellschft bedürfe. Da ginge es an den heiligen Gral unserer Wirtschaftsordnung, nämlich die Eigentumsordnung.
zum Beitrag26.01.2021 , 10:51 Uhr
Verstehe die Frage nicht... unter welchen Bedingungen denn? Wollen Sie auf die Albrechts anspielen? Das wäre uninteressant und ginge am Ziel vorbei. -- Und außerdem: Wer hat was gegen ALDI? Supermärkte, Verteilzentren für Dinge des täglichen Gebrauchs, braucht man immer...
zum Beitrag25.01.2021 , 15:31 Uhr
4) Colin Crouch hat schon vor Jahrzehnten darüber geschrieben. Und ganz grundsätzlich, falls es Ihnen um die Trickle-Down Effekt gegangen sein sollte: An Hand von Zahlen, die (selbst wenn die ganzen Berechnungen um irre Faktoren verkehrt wären) jährlich ständig die selbe Tendenz zeigen: Weltweiter Reichtum verschiebt sich zu den Reichsten. In allen Varianten: zwischen den Gesellschaften, innerhalb der Gesellschaften, absolut, oft sogar relativ und bei all dem wenden die Armen nicht weniger, sondern mehr. Kann ich bei dieser Tendenz ernsthaft behaupten, dass unsere Art zu wirtschaften eine intelligente Art der Ressourcenverteilung hervorbringt? Oder, dass sie im Weltmaßstab funktioniert? Für uns "Industriestaatliche Dickerchen im Weltmaßstab" natürlich, aber leider nur scheinbar.
zum Beitrag25.01.2021 , 15:31 Uhr
3) Wenn Sie meinten, der größere Skandal sei eher der industriestaatliche Lebensstil (also das weisse westliche Dickerchen), muss ich Ihnen Recht geben. Natürlich bedingt deren Lebensstil die Armut anderer, die ökologische Überforderung, etc, und dennoch sind Superreiche legitim zu adressieren! Warum? Weil sich zunehmend zeigt, dass unsere Gesellschaft durch unsere Art Vermögen und Einkommen zu verteilen auch politisch an Überforderungstendenzen zu leiden beginnt! Materielle Macht steigert leider auch immer politische Macht (man denke an Arbeitsplätze, Investorenflucht oder der Abwanderung so genannter Leistungsträger), weshalb ich sie für ein strukturelles Problem demokratischer Gesellschaften halte. Dass sich finanzstarke Partikularinteressen besser Gehör verschaffen können, ist dabei noch das Trivialste. Geht nicht eine immense politische Macht damit einher, wenn einzelne Menschen das Vermögen haben, die Kosten einer Coronaimpfung der kompletten Welt zu tragen? Oder die Staatsschulden ganzer Länder zu tilgen? Oder ist es nicht demokratisch relevant wenn die Philanthropie von Einzelpersonen entscheidet ob nun an Krebs vermehrt geforscht wird (z.B. Finanzierung v.Instituten etc.etc.) und nicht die Allgemeinheit, vertreten von Abgeordneten in Parlamenten? Individuell ist das ganz hervorragend und niemals zu kritisieren, aber ist es nicht demokratisch relevant?? Es gäbe Millionen Beispiele. Hier ein plakatives: Versuchen Sie mal in den USA für ein politisches Amt zu kandidieren, wenn Sie mittellos sind. Vielleicht ginge es sogar, aber es kann niemand behaupten, dass es nicht eine unfassbar Hohe Hürde darstellt. Auch hier zu Lande gibt es solche Tendenzen übrigens. Ich denke hier liegt der Grund weshalb starker Reichtum als besondere Ausprägung einer Struktur immer wieder adressiert wird und auch immer weiter adressiert werden muss. Und eine funktionierende Demokratie würde man benötigen um am eigentlichen Skandal wirklich etwas zu ändern...
zum Beitrag25.01.2021 , 15:29 Uhr
2) Zunächst einen ist der Gesetzgeber natürlich die richtige Instanz. Ich denke wir können uns darauf einigen, dass Vermögen in Millardenhöhe schlicht nicht alleine erarbeitet werden können. Kein Mensch ist so produktiv und kein Mensch kann so viel arbeiten. Bedenkt man, dass bereits der durchschnittliche US Bürger (und dieses Beispiel ist ja unendlich schief, da es ja um weltweite Vergleiche geht) für Jeff Bezos Vermögen bei 65.836 USD Jahresgehalt ca 2,8 Mio Jahre arbeiten müsste(OECD), muss klar sein, dass solche Vermögen auf der legalen Aneignung eines Teil der Arbeit anderer Menschen beruht. Das geht über Aktien-, Immobilien und andere Formen von Besitz. Was in diesen Bereichen erlaubt ist regelt der Gesetzgeber, daher kann ich absolut nicht verkehrtes daran finden wenn Oxfam den Gesetzgeber adressiert und die TAZ wiederum wegen einer legitimen Forderung auf Oxfam verweist.
zum Beitrag25.01.2021 , 15:29 Uhr
1) @Rudolf Fissner
Sehr richtig! Grundsätzlich. Aber wenn Sie damit aber suggerieren wollten, dass "der Staat", der von Oxfam adressiert wurde (Steueränderungen für sehr reiche Menschen), nicht der richtige Ansprechpartner sei oder noch kruder, dass diese Vermögensberge deshalb unproblematisch seien, da das Durchschnittsvermögen eines Industriestaatsbewohners (von denen es ja im Vergleich zu den Superreichen sehr viele gibt), den Skandal der weltweit steigenden Armut eher widerspiegelt, als der überbordende Reichtum weniger, muss ich Ihnen widersprechen. Richtig wäre natürlich, wenn Sie meinten, dass die Struktur von der das "weisse westliche (ich ersetze das durch: Menschen in Industriestaaten) Dickerchen" im Weltmaßstab am ehesten profitiert (und eben als besondere Ausprägung Superreiche hervorbringt) auf die Anklagebank gehört, nicht die materiell glücklichen paar Prozent. Es sollten selbstverständlich nie Individuen als Sündenböcke ausgemacht werden. Zur Beschreibung einer Struktur gehört es aber dazu. Unproblematisch wäre dieser Reichtum dennoch nicht, doch dazu gleich.
zum Beitrag20.01.2021 , 11:27 Uhr
regelungen daher (obwohl sie gut gemeint sind) der Emanzipation schlussendlich eher ab- als zuträglich sind. Bewerbung ohne Name und Lichtbild! Das wäre gerecht!
zum Beitrag20.01.2021 , 11:26 Uhr
Ich halte mich für einen emanzipierten Mann, aber (oder gerade deswegen!) treibt es mir wenn die Zornesröte ins Gesicht, wenn ich solche Vorschläge höre. Hier meine These: Dieses alberne Quotenspielchen (ob Frauen, Migranten, etc) ist gut gemeint, wird aber der Emanzipation nicht nur nicht helfen, sondern ihr schaden! Warum? Weil ich altes Unrecht nicht mit neuem kitten kann. Der momentane Zustand, dass Migranten und Frauen unterrepräsentiert sind, ist ungerecht und schwer erträglich. Es ist das Ergebnis einer strukturell diskriminierenden Umwelt. Ich denke also, es wäre höchst wünschenswert, wenn es eine annähernd paritätische Repräsentation von Frauen, Migranten und anderen unterrepräsentierten Gruppen gäbe. Es jedoch mit Quoten herstellen zu wollen ist deswegen ungerecht, weil in realiter alle Menschen um Arbeitsplätze miteinander konkurrieren müssen (ich finds ja scheiße, aber so läuft die Nummer). Wenn jetzt immer mehr Quoten eingeführt werden, schaffe ich Ausschlussgründe für Arbeitnehmer, die schlicht in ihrem Geschlecht, ihrer Abstammung oder ihrer Religion begründet sind und schaffe damit diskriminierte Menschen, die weil sie diese Merkmale nicht erfüllen, deutlich geringere Aussichten haben den Job zu bekommen. Diese Person ist zu Recht wütend, wenn ihr auf diese Weise Türen verschlossen bleiben. Es stimmt zwar, dass es jahrhundertelang umgekehrt exakt diese Diskriminierung gab, allerdings wird in der Vergangenheit nichts besser, wenn ich heute (nur mit umgekehrten Vorzeichen) neues Unrecht schaffe! Dem weißen heterosexuellen Mann nutzt es gar nichts wenn er STATISTISCH in der bevorteilten Gruppe ist. Diese Menschen haben doch auch ein Anrecht darauf einen fairen Zugang zur Arbeitswelt zu haben... wenn sie auf Grund ihrer Merkmale nicht in Betracht kommen ist es schlicht diskriminierend, weiter nichts. Und es wird neue Abwehrreaktionen hervorrufen. Meine These ist also, dass Emanzipationdurch durch neue Diskriminierung nicht erreicht werden kann und Quoten
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