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08.01.2021 , 08:51 Uhr
Die Lehrer (zumindest in S-H und ich gehe davon aus, dass es in anderen Bundesländern nicht viel anders aussieht) werden noch heute für die Arbeit mit dem Kopierer ausgebildet und nicht den digitalen Unterricht. Das weiß ich sehr genau, da ein Person in meinem Haushalt mitten in dieser Ausbildung steckt.
Leider ist es tatsächlich so, dass viele Lehrkräfte nicht dazu in der Lage sind ihren Unterricht digital durchzuführen, da es ihnen nie jemand gezeigt und oftmals auch einfach die Werkzeuge fehlen. An unserer Schule gibt es nur zwei Internetanschlüsse. Einen für die Direktorin und einen für die Sekretärin. In den Klassenräumen gibt es selbstverständlich keine Computer und auch von WLan kann man nur träumen. Eine Software, die auch offiziell benutzt werden darf, gibt es nicht und wäre auch schwer einzusetzen, da es keine Dienstgeräte (Handy, Laptop) für die Lehrkräfte gibt, auf denen diese installiert werden könnten. Auf privaten Geräten befinden sich häufig dutzende oder hunderte Programme, die datenschutzrechtlich zumindest fragwürdig sind und die Nutzung damit eigentlich unmöglich machen. Es gibt ja nicht einmal offizielle E-Mailkonten für die Lehrer, über die man auch ganz offiziell mit Eltern kommunizieren darf.
Die meisten Lehrkräfte tun, was sie können und befinden sich dabei schon mal mindestens in einer (datenschutz) rechtlichen Grauzone. An unserer Schule gab es jetzt nach den ersten paar Tagen schon Beschwerden einiger Eltern, dass sie nicht gut finden, dass die Kinder so viel am Computer sitzen. Wie schon jemand weiter oben geschrieben hat, kann man es leider nicht allen recht machen. Was ich wirklich erschreckend finde und was mich hauch sehr ärgert ist, dass man das Gefühl hat, dass nach fast einem Jahr Pandemie sich so gut wie nichts geändert hat. Das Einzige, was im Sommer verbessert wurde, sind die Fenster, die jetzt wieder geöffnet werden können. (Die waren vorher fixiert, damit man sie nicht öffnen kann. Im Erdgeschoss wohlgemerkt.)
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