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05.06.2014 , 08:06 Uhr
Teil2
Was ist denn nun Ihrer Meinung nach der Zweck derer? Die von Ihnen genannten Fernsehserien sind gut produziert. Sie haben eine Story. Aber bringen sie dem Betrachter etwas? Bilden sie? Machen sie die Welt zu einem besseren Ort? Bekämpfen sie Welthunger? Heilen sie AIDS? Ich möchte behaupten: auch nicht mehr als jedes Buch, für das man sich begeistern kann. Nämlich gar nicht. Wenn es um Unterhaltung geht, ist dies immer eine individuelle Entscheidung. Da kann man nichts als besser oder schlechter verallgemeinernd bewerten.
Bloß haben Bücher noch den Vorteil, dass das Gehirn auf gänzlich andere Weise gefördert und gefordert wird, als beim Betrachten einer Fernsehserie. Denn dort bekommt man fertige Bilder mit fertigen Dialogen. Actionszenen oder passende Spannungsmusik sprechen die Urinstinkte, das typische "fight or flight"-Verhalten des vegetativen Nervensystems an. Bücher hingegen lassen den Leser seine eigenen Bilder entwerfen. Wenn man dort schwitzige Hände bekommt, dann nicht weil vor einem auf dem Bildschirm etwas explodiert, sondern weil im Kopf eintausend Bilder explodieren, die hudert mal spannender sind als alles, was sich ein Regisseur ausdenken kann - denn es ist auf die Person selber abgestimmt.
Aber was tippe ich mir hier die Finger wund? Diese Argumente kennt jeder militante Nichtraucher ebenso gut, wie jeder Raucher schon mal den "Aber rauchen ist ungesund"-Spruch um die Ohren bekommen hat.
Was mir wirklich sauer aufstößt, ist Ihr letzter Satz. "Und Sie bald hoffentlich auch nicht mehr."
Denn das, lieber Autor, sollte noch immer jeder selber entscheiden können. Wer ein Problem damit hat schief angeschaut zu werden, weil er nicht liest (und sich deshalb zu einem ganzen Artikel genötigt fühlt!), darf im Gegenzug auch keine Leser schief anschauen. Ich habe selten einen so engstirnigen Artikel in einem Portal gelesen, dass sich selbst als "links" bezeichnet. Spricht für sich.
zum Beitrag05.06.2014 , 08:06 Uhr
Teil 1
Lieber Autor des Textes: Sie tun mir leid. Gewaltig.
Natürlich muss man nicht lesen wollen. Aber Ihre "Argumente", derer Sie sich bedienen, um andere auch davon abzubringen (warum überhaupt? Darf nicht jeder selbst entscheiden, was er gerne tut?), sind einfach nur peinlich.
"Bis man mal eine taugliche Lektüre gefunden hat, können Jahre vergehen."
Das zeugt von einem ernst zu nehmenden Problem, das Sie dort haben. Nehmen Sie noch einen Abschnitt zuvor leich süffisant das durchaus leicht groteske Bild unserer Gesellschaft aufs Korn, outen Sie sich mit dieser Aussage als bestmöglich assimilierter Teil dessen. Generation "ich kann mich nicht entscheiden". Und sogar noch einen Schritt weiter ins Übel, denn bei Ihnen wird daraus ein: "Ich kann mich nicht entscheiden, ist mir aber auch egal, dann sag ich eben, dass ich das gar nicht brauche. Gibt ja auch noch Fernsehn."
"Die meisten Bücher sind bereits Mist, bevor man nur einen einzigen Blick hineingeworfen hat, und der Rest erledigt sich auf den ersten zwanzig Seiten nahezu immer von selbst."
Durchaus lässt sich nicht abstreiten, dass ein Großteil der heute geschriebenen Bücher reine Unterhaltungsliteratur sind. Warum auch nicht? Sie geben doch selber schon zu, dass die Klassiker nicht unbedingt die erquicklichste Lektüre ergeben. Da widersprechen Sie sich eben selber. Zum Einen drehen Sie den Büchern einen Strick daraus, dass sie "Mist" sind, zum Anderen beschweren Sie sich über Klassiker.
Weiter noch ziehen Sie dafür den Vergleich zu Fernsehserien wie den Sopranos und Breaking Bad.
zum Beitrag