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29.08.2020 , 08:58 Uhr
Die „japanische Pumpe“, wie in einem Artikel der SZ die japanische Notenbank noch vor der Covid19-Epedemie benannt wurde, hat es vorgemacht und alle Notenbanken folgten. Nun will die amerikanische Notenbank zukünftig noch mehr Geld in die Märkte pumpen, um für Vollbeschäftigung zu sorgen. Sie weist den anderen Notenbanken damit den Weg – oder besser den Irrweg. Es war richtig nach dem Lockdown der Wirtschaft, den Unternehmen Liquidität zu verschaffen, aber was jetzt passiert, geht weit darüber hinaus. Es ist ein Irrweg jeder Krise mit immer noch mehr Geld zu begegnen, ohne die strukturellen Probleme zu lösen. Die Symptome sind bekannt: Verschuldung der öffentlichen Hand und der Unternehmen, Wachstum ohne Jobs, Klimakatastrophe und Artensterben. In Zeiten des Mangels wie nach dem 2. Weltkrieg schafft Wachstum zwar Beschäftigung, aber in saturierten Märkten können die in wachstumintensiven Jahren geschaffenen Arbeitsplätze nicht jene wettmachen, die in wachstumschwachen Jahren verloren gehen. Im Zuge des kommenden Rationalisierungschubs der Digitalisierung wird sich das Problem weiter verschärfen. In gesättigten Märkten unterliegen die Unternehmen dem Zwang zur Expansion und der Generierung von Wertschöpfung durch Schaffung von ständig neuen Bedürfnissen nach neuen Gütern und Dienstleistungen verbunden mit steigendem Verbrauch von Naturkapital. Damit dreht sich die Wachstumsgesellschaft im Kreis: Sie häuft Kosten schneller an als Nutzen und ruft zu deren Beseitigung nach neuem Wachstum. Die meisten Verluste an Naturkapital bleiben wirtschaftlich gesehen unsichtbar. Diskutiert wurde am Anfang des 21. Jahrhunderts die Einrichtung von „common trusts“, von Treuhandinstitutionen, denen die Sorge für den langfristigen Erhalt der Naturgüter aufgetragen wird. "Aber je weniger Konsequenzen Richtung Postwachstumsökonomie gezogen werden, desto mehr gilt: Nach der Krise ist vor der Krise."(Nico Paech)
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