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03.05.2022 , 14:45 Uhr
Anscheinend wird in der Ukraine kein Mann zum kämpfen gezwungen - in einem Interview erläuterte Juri Andruchowytc ausführlich den unterschied zwischen der russischen und der ukrainischen Armee - ein Grund für die unerwarteten Erfolge der Gegenwehr wohl. Erscheint mir nachvollziehbar und plausibel
zum Beitrag03.05.2022 , 14:42 Uhr
auch die bpb und amnesty sind nicht unfehlbar... ich fand diese stimmen hörenswert, gerade zum thema der problematik extrem rechter in der ukraine im vergleich mit westeuropäischen staaten www.ardaudiothek.d...-geht/hr/10468271/
zum Beitrag24.03.2022 , 16:38 Uhr
@ OCHNÖ: Noam Chomsky argumentiert aber auch aus einer Perspektive, die der Ukraine keine eigenen Wünsche nach Westorientierung zugestehen will - oder verstehe ich das falsch? Die kleinen Staaten sollen sich an die Vorgaben der großen Nachbarn halten, dann ist Ruhe.
zum Beitrag17.06.2021 , 21:04 Uhr
leider wird auch in diesem sehr weiten und komplexen feld zu wenig sachlich und vernünftig diskutiert und nach verantwortbaren lösungen gesucht. vieles ist eben nicht so einfach wie man gern hätte. im freundeskreis hatte eine familie einen jungen mann auf der suche nach einem besseren leben, aus afrika unter ihre fittiche genommen - trotz sehr viel unterstützung konnte er nicht lernen, hier zu leben - wir unterschätzen die komplexität unserer gesellschaftlichen und alltagsorganisation. wir unterschätzen auch den einfluss von medien, die ein irreales goldenes bild von europa vermitteln. (es gab mal austauschprogramme für jugendliche aus fernen ländern - was wurde daraus?) wer in einem stadtteil lebt, in dem viele unbeschäftigte junge männer in gruppen unterwegs sind, wünscht sich sicher nicht, dass noch mehr kommen. der junge mann aus afrika wurde, nach für alle beteiligten nicht unanstrengenden 2 jahren aufenthalt bei der familie, mit geld zur gründung eines kleinen unternehmens versorgt und lebt jetzt wieder im herkunftsland. eine wiederholung würden diese gutwilligen und empathischen menschen nicht wollen. die ressourcen und kräfte von ehrenamtlern in der flüchtlingshilfe sind nicht unbegrenzt und ich kenne einige, die aus verschiednen gründen desillusioniert und erschöpft sind oder ihr engagement stark begrenzen.
zum Beitrag17.06.2021 , 20:30 Uhr
das leben von sophie scholl könnte auch als illustration für den unterschied zwischen dem leben in einer diktatur und einem rechtsstaat taugen, jenseits aller überhöhung: wegen dem recht simplen "vergehen" des verteilens von flugblättern wurde sie vom staat ermordet - das wäre vielleicht eine möglichkeit, für heutige jugendliche anknüpfungspunkte zu schaffen.
zum Beitrag01.06.2021 , 18:33 Uhr
Danke an @schnetzelschwester und karl kraus. ich finde es ungeheuerlich, dass keine anderen mittel gesucht werden für solche immer wieder auftretenden situationen. ich habe vor jahren irgendwo gelesen, dass die damals unbewaffnete britische polizei solche leute mit netzen überwältigte - klingt nicht so cool, aber der mann hätte eine chance auf weiterleben gehabt und die polizisten hätten nicht töten müssen
zum Beitrag09.04.2021 , 17:42 Uhr
...was mir fehlt in dieser Debatte - Essen hat auch mit Lebensfreude und Genuss zu tun - da braucht es schon sehr viel Kreativität mit dem für Menschen in der Grundsicherung vorgesehenen Budget (bei dessen Berechnung übrigens Genussmittel, Blumen, Haustiere herausgerechnet werden!) . Viele arme Menschen sind kreativ, müssen es sein, auch in der Gestaltung des Speiseplans, und die wohlfeilen guten Ratschläge, auch hier im Forum, finde ich gänzlich unangemessen.
zum Beitrag04.12.2020 , 08:02 Uhr
Volle Zustimmung zum Beitrag von Medardus. Ergänzen möchte ich: Eine wichtige Aufgabe der Werkstätten ist es, eigentlich, Menschen mit kognitiven Einschränkungen, besonderen emotionalen Bedürfnissen und komplexen Mehrfachbehinderungen die Teilhabe in einem anderen Lebensbereich neben der Wohnung zu ermöglichen. (Sie leben vorwiegend in Einrichtungen oder ambulant betreuten Wohnungen.) Das war ein enormer Fortschritt gegenüber dem vorher üblichen. Ich habe volles Verständnis für Menschen mit einer körperlichen oder psychischen Behinderung, die sich gegen die Vermittlung in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung wehren. Da gehören sie auch nicht hin. Die Werkstätten ganz ab zu schaffen oder in „normale“ Gewerbebetriebe zu wandeln, würde für einen großen Teil der jetzigen Klientel dieser Werkstätten einen Verlust eines für sie persönlich wichtigen Lebensbereichs bedeuten und ihre Lebens- und Entfaltungsmöglichkeiten stark einschränken. Leider sind diese Menschen selten interessiert daran oder in der Lage sich an gesellschaftlichen Diskussionen zu beteiligen oder öffentlich auf zu treten. Sie sind dauerhaft – auch am Arbeitsplatz, weshalb gute Werkstätten pädagogisches Personal haben - auf verlässliche stabile Beziehungen angewiesen, um gut leben zu können und widersprechen in vieler Hinsicht aktuellen gesellschaftlichen Vorstellungen und Bildern von Autonomie und Selbstverwirklichung.
zum Beitrag19.10.2020 , 12:03 Uhr
@propofol der artikel ist nicht einseitig. die situation in der behindertenhilfe ist so, dass studentische und andere hilfskräfte (die in der praxis häufig dank langer erfahrung und passender kompetenzen kein stück schlechter arbeiten als fachkräfte mit passender formaler qualifikation) alleine arbeiten und dabei ständig entscheidungen treffen und verantworten müssen. ich arbeite in der ambulanten wohnhilfe für erwachsene mit kognitiven einschränkungen, bei einem großen träger: bei uns gibt es bei heute kein konzept zum umgang mit corona-verdachtsfällen in der gruppe, keine hochwertigen masken, kaum schutzmaterial. das zu knapp bemessene personal improvisiert sich durch die krise und versucht irgendwie durch zu kommen und den menschen gerecht zu werden. bis zur rente werde ich das sicher nicht durchhalten.
zum Beitrag19.08.2020 , 08:08 Uhr
Ich würde es vorziehen, Hartz IV zu einem sanktionsfreien, auskömmlichen Grundeinkommen aus zu gestalten für die die es brauchen und ich habe noch nie verstanden warum dafür so wenig politische Energie eingesetzt wird. Die GrundeinkommensVersuche halte ich gar nicht für aussagefähig, weil sie vor einem anderen System stattfinden. BGE ist eine Erleichterung für bestimmte Menschen, für solche, die auf Eingliederungshilfe, Ausbildungsfinanzierung etc. angewiesen sind, wäre es eine Verschlechterung. Materielle und soziale Unterschiede würden eher verfestigt.
zum Beitrag