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30.08.2022 , 09:43 Uhr
Als knapp 10 Jähriger Veganer kann ich den Aufschrei nicht ganz teilen bzw. halte zumindest dessen Zielrichtung für verfehlt.
Zum einen ist eine 2 Jährige Haftstrafe (wenn auch zur Bewährung ausgesetzt) nicht gerade gering und bewegt sich schon am oberen Teil des Strafrahmens.
Zum anderen ist es mE verfehlt die Schuld bei einzelnen Mitarbeiter*innen der Schlachtbetriebe zu suchen. Wir leben in einer Gesellschaft und Rechtsordnung die es hinnimmt, dass jährlich 700 Mio sog. Nutztiere getötet werden. Daran haben alle einen Anteil die tierische Produkte konsumieren und die Nachfrage schaffen. Die darauf noch hinaufkommenden Verstöße, welche über das gesetzlich erlaubte Maß an Tierquälerei, dann symbolisch hart zu bestrafen ändert an dem System gar nichts.
Vielmehr sollte Fokus darauf gesetzt werden, dass Verstöße in der Masse aufgedeckt und verfolgt werden anstatt dann in dem einen Fall unter vielen ein möglichst hartes Urteil zu Fällen.
Und vielleicht sollte sich unsere Gesellschaft allgemein mal die Frage stellen ob es ohne Notwendigkeit vertretbar ist, durch den Konsum tierischer Produkte massenhaftes Leid der Tiere als Dauerzustand zu akzeptieren.
Ob die jährliche künstliche Befruchtung der Milchkuh mit anschließendem Entreißen der Kälber weniger schlimm ist als die hier geandeten Verstöße sei mal dahingestellt.
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