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06.08.2020 , 16:07 Uhr
Sie haben ja recht, Frau Gaus. Nur weil Sie - wie ich - den kleineren Rahmen für Begegnungen schätzen, dürfen andere das ganz anders sehen. Und ja, möglicherweise hat das tatsächlich auch etwas mit bildungsbürgerlichem Habitus zu tun. Vielleicht auch nicht. Oder schlicht auch mit der Generation, der wir angehören. Bloß: Ein Virus gehört keiner Gesellschaftsschicht an und ist gänzlich politik- und ideologiefrei. Es ist nur eines: ansteckend; in diesem Falle hochansteckend. Und die immer wieder gemachte Erfahrung zeigt: Es gibt schwere Krankheitsverläufe mit anhaltenden Restschäden auch bei jungen, bislang gesunden Menschen. DAS muss man sich und anderen immer wieder klar machen. Und auch die simple Tatsache, dass Rücksichtnahme mit Abstand halten und Maske in diesem Fall gleich Selbstschutz ist. Es gibt keine Weltverschwörung, die ein Virus als Vorwand benutzt, um irgendjemandes Spaßbremse zu sein. Es gibt das nackte Diktat der bloßen Vernunft. Das ist frustrierend, nervig und unerotisch, aber es ist so. Und Vernunft ist kein Selbstzweck, sondern dient dem bestmöglichen Schutz aller. Darüberhinaus beschäftigt mich ein weiterer Gedanke: Nach dem Mauerfall ist in Deutschland eine Generation herangewachsen, die gottseidank weder Kriegs- und Nachkriegs-, noch Diktaturerfahrungen machen musste; die bislang freieste Generation, die wir in Deutschland hatten - trotz mannigfacher Probleme, die ich sicher nicht verniedlichen will. Nun lernt diese Generation erstmals eine Form höherer Gewalt kennen, die Einschränkungen verlangt und vor allem für die Jungen zutiefst ungewohnt ist. Dass junge Menschen, auch in meinem Umfeld, keine Abi- oder Bachelor-Feier hatten, ist hart und tut mir von Herzen leid. Aber nochmal: Danach fragt ein Virus nicht und alles, was jetzt verlangt wird, ist, Abstand zu halten, eine Maske zu tragen und leider auch größere Menschenansammlungen zu meiden. Nochmal: Das ist ärgerlich, vielleicht frustrierend, aber zumutbar. Es wird nicht ewig dauern.
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