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30.08.2020 , 21:42 Uhr
Na, Sie wissen ja offensichtlich Bescheid. Aber ich hatte ja gesagt, es geht um sachliche Kritik und will es mal allgemein versuchen: Es geht um Kritik am Risikomanagement der Bundes- und Landesregierung bereits vor der Krise, Kritik an repressiven Maßnahmen, Kritik an der fehlenden Transparenz zu den Grundlagen für die Ableitung von Maßnahmen im Einzelnen, Kritik an der Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen, Kritik an der Art der Kommunikation der politisch Verantwortlichen, Kritik an der einseitigen Bewertung der Situation in Bezug auf die Bedrohung durch das Virus. Hier wird aus meiner Sicht gehandelt, als gebe es keine anderen Gefahren für die Gesellschaft, keine Minderheiten und Schwachen, die wir uns vorgenommen haben zu schützen, nicht zu vergessen die Andersdenkenden, die wir wohl nur in totalitären Systemen verteidigen, die aber hier im eigenen Land scheinbar nach Gutdünken pauschal diffamiert werden, als würde man diese Methoden nicht kennen. Beim ersten Anzeichen einer Gefahr werden hier freiheitlich demokratische Grundsätze beiseite geschoben. Und in ein paar Wochen dürfen die Landesregierungen uns mit ihren neuesten Entscheidungen beglücken. Ich bleibe dabei: Widerspruch ist angebracht und wichtig!
zum Beitrag30.08.2020 , 10:26 Uhr
Vielen Dank für diesen sehr differenzierten Überblick. Immer noch möchte ich mich nicht mit meiner Kritik auf diese Demonstration dazustellen. Dennoch, es gibt sachliche Kritik aus der Mitte der Gesellschaft und einige tragen Ihren Protest eben auch dort auf die Straße. Wohin auch sonst, eine kontroverse Diskussion in der Medienlandschaft ist nicht zu erkennen. Den offenen Widerspruch auf der Straße finde ich grundsätzlich dennoch wichtig, denn er verdeutlicht die fehlende parlamentarische und gesellschaftliche Auseinandersetzung zur Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen. Bisher habe ich den Eindruck, es soufflieren Berater den Ministerpräsidenten/innen was zu tun ist und von Konferenz zu Konferenz dürfen wir uns gefallen lassen, was dort entschieden wird. Das kann, finde ich, so nicht weitergehen.
zum Beitrag09.08.2020 , 17:08 Uhr
Ich habe aufrichtiges Mitleid mit denen, die Angehörige verloren haben oder selbst unter der Krankheit Covid-19 gelitten haben. Oft stellen wir uns in der Familie die Frage: Was, wenn uns durch das Virus ein Schicksalsschlag ereilen würde? Diese Frage könnten wir abschließend wohl erst beantworten, wenn es passieren würde. Wir kommen für uns aber immer wieder zu dem Ergebnis unserer eigenen Risikobewertung, dass die Maßnahmen unverhältnismäßig waren und sind. Meine Eltern und Schwiegereltern (alle über 70) haben diese Frage für sich selbst beantwortet. Sie wollten in der Zeit, die Ihnen bleibt, lieber ihre Enkel sehen, als einsam zu Hause zu sitzen. Für unsere Kinder entscheiden wir, leider gibt es da aktuell wenig Spielraum. Für mich persönlich kann ich sagen, dass die Totenzahlen in Zusammenhang mit Covid-19 mich nicht mehr schrecken, als solche mit anderem Zusammenhang. Ich traue der Erkrankung an dem Virus bei Weitem nicht die vom Innenministerium prognostizierten Toten zu. In Deutschland pumpt die Regierung Geld in die Wirtschaft und Bevölkerung, weil sie es kann. Bei der Mehrheit scheinen sich die Folgen deshalb auf einfachen Verzicht und Masketragen zu beschränken. Für eine Minderheit gilt das nicht. Wieviel Leid möchten Sie denn zulassen, um weitere Infektionen zu vermeiden? Wieviel Gewalt in Familien darf es denn sein? Wie viele Existenzen sollen denn zerstört werden mit allen Folgen? Global sieht das anders aus. Die Folgen der Maßnahmen (nicht der Pandemie) können Sie im Einzelnen in den Medien mitverfolgen, wenn Sie die Augen aufmachen. Um Ihr Frage zu meinen Kindern zu beantworten, falls es Sie wirklich interessiert: Nein, sie sind nicht fürcherlich, im Gegenteil. Aber wir waren mit der Situation mehr als überfordert. Und zur Frage der Hautbräune: Ich gönne jedem seinen Teint, in jeder Ausprägung.
zum Beitrag04.08.2020 , 22:21 Uhr
Da stimme ich Ihnen zu. Wenn ich die Nachrichten der Querdenkergruppen auf Telegram lese und sehe, möchte ich mich da trotzdem nicht einreihen. Ein echtes Dilemma, wenn man seinen Protest zeigen möchte.
zum Beitrag04.08.2020 , 22:01 Uhr
Da möchte ich Ihnen in beiden Punkten widersprechen.
Die Realität ist eine Frage der eigenen Wahrnehmung und Lebenserfahrung. Deswegen gibt es ja unterschiedliche Meinungen. Momentan scheint eine gemeinsame Grundlage für Diskussionen zu den Corona-Maßnahmen zu fehlen. Diffamierungen helfen da sicher nicht, Im Gegenteil. Genauso werden Beleidigungen von Frau Esken nicht dazu führen, dass "Menschen mit anderer Meinung" sagen: Achso ja, na dann lass ich das mal bleiben mit der Reichskriegsflagge. Mit jeder Krise wird die Gruppe an Abgehängten ein bißchen größer (Finanzkrise, Flüchtlinge, Corona). Für mich erschreckend, dass ich als Mensch aus der Mitte aktuell der Politik und den Medien nicht mehr folgen kann.
zum Beitrag04.08.2020 , 17:28 Uhr
Ja, vielen Dank für die Bestätigung meiner Vermutung: Meine Frau und ich haben 3 Kinder wochenlang zu Hause betreut und beschult, haben selbst kein Home Office gemacht und sind in vielen Situationen schier verzweifelt. Da hören wir von so Home-Office-Urlaubern, dass das ganze doch eigentlich Super ist. Endlich Entschleunigung, nix verpassen und mal drüber nachdenken was man alles so überflüssiges früher gemacht hat. Das Wetter war auch herrlich und die Hautbräune hat auch im heimischen Büro auf wundersame Weise zugelegt. Wozu haben wir auch Kinder bekommen, wenn wir jetzt so rumjammern! Wenn die Bevölkerung auch von dem Virus dahingerafft wird, kann man ja wohl mal zu Hause bleiben. Wer so eine Angststörung hat, für den ist das ein perfekter sekundärer Krankheitsgewinn. Nehmen Sie doch mal zur Kenntnis, dass die Maßnahmen weit über einfache Solidarität hinausgingen. Die Maßnahmen haben selbst Leid erzeugt und tun es noch. Da ging es meiner Familie und mir ja vergleichsweise gut. Überfüllte Frauenhäuser, misshandelte Kinder, überforderte Alleinerziehende und viele Minderheiten mehr haben keine Lobby. Ich habe mal verstanden: Grundrechte gelten zuerst für Minderheiten. Aber vielleicht geht es ja doch frei nach Gerhard Polts bissiger Satire ("Wir brauchen keine Opposition, weil wir sind eh schon Demokraten") : Wir brauchen keine Grundrechte/Freiheit, weil wir sind ja eh solidarisch!
zum Beitrag03.08.2020 , 20:11 Uhr
Auf die Corona Demo bin ich zwar nicht gegangen (ich weile mit Familie im norditalienischen Ausland, da sollten unsere deutschen Politiker und Journalisten mal hinfahren und sich mit den Menschen unterhalten, um ein differenziertes Bild der Geschehnisse zu bekommen, anstatt den Urlaubern denselben ständig madig zu reden), aber froh, dass sie stattgefunden hat. Vieles was auf der Demo zu hören und sehen war unterstütze ich nicht, aber die Menschen treibt eine Situation auf die Straße, die ich mit dem Bauchgefühl nachvollziehen kann. Gerne hätte ich mich zu einem gemäßigterem Publikum auf solch eine Demo begeben, aber die Polarisierung der Gesellschaft gibt das wohl nicht mehr her. Zu sehr haben Politiker Furcht verbreitet und die Medien diese im Einklang vertieft. Die Menschen haben ein Bedürfnis nach Eindeutigkeit... Bitte sehr, da habt ihr sie! Alles nur Schwarz/Weiß ohne einen nennenswerten Widerspruch. Den Unterschied zwischen Gefahr und Risiko scheint gar keiner mehr zu kennen. Worst Case Szenarien und Todesgefahren bestimmen den Ablauf der Geschichte. Bei mir ist aus irgendeinem Grund der Punkt der Erkenntnis nie gekommen. Aber es versucht inzwischen auch keiner mehr, sich mit den Abgehängten auseinanderzusetzen. Ich finde, da gibt es ein paar sehr grundlegende Fragen zu diskutieren. Die Reaktion auf diese Fragen ist aber eh wieder: Du Aluhut, Ignorant, Asozialer, Verschwörungstheoretiker und neuerdings Covidiot (Danke Frau Esken)
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