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26.07.2020 , 12:02 Uhr
Ja, die Aussage, es gäbe kein "dazwischen", hat mich auch erst etwas gestört, doch seine weiteren Bedenken hinsichtlich der Entstehung des Gedankens, zeigen für mich schlüssig und nachvollziehbar, warum er dieses System für sich ablehnt. Entferntes Beispiel: durch die Emo-Welle vor einigen Jahren wurde ich in meinen Problemen nicht ernst genommen und als Mode-Borderline deklariert, obwohl ich dringend Hilfe gesucht habe. Ein so weit verbreitet auftretender Anstieg einer "Störung", für Jugendliche auch gerne "etwas, das mich definiert, als Person und Teil einer Gruppe, und von anderen abgrenzt", ist immer ein Alarmzeichen näher hinzusehen. Übersehen werden dann oft diejenigen, die tatsächlich aus manifesten Gründen leiden. Es total okay seine Meinung zu äußern sich diesbezüglich nicht in ein "nichtbinäres" Empfinden hineinversetzen zu können und es daher nicht nachempfinden zu können. Jetzt direkt wieder spalten in "die Binären", weil dieser Herr seine Meinung geäußert Hat, ist nicht zielführend.
Gegen Ende des Interviews spricht er sich ja auch dafür aus, dass ein trotz Differenzen bestehenden Denkens, ein gemeinsamer Umgang, egal wie definiert, möglich ist. Der Charakter eines Menschen ist ausschlaggebend für meine Interaktion mit ihm, nicht sein Körper.
Ein fehlendes Zugehörigkeitsgefühl klassischer binärer Kategorien ist hier schon mal ein Hinweis auf ein zu sehr daran orientierten Denkens, dass es die Gruppe männlich oder weiblich gibt, mit ihren gesellschaftlichen Idealen, von denen man überzeugt zu sein scheint, ihnen auf irgendeine Art entsprechen zu müssen. Ein Dilemma derzeit ist, dass junge Frauen mit katastrophalen Voraussetzungen sich selbst erfinden müssen, in ihrer individuellen Weiblichkeit, da sich die soziale "Norm" zu einem riesigen Haufen voller Fragen und Ansprüchen darauf entwickelt hat, was Weiblichkeit nun bitte zu sein hat? Die Antwort: es gibt keine pauschale Antwort dazu. Nur die eigene Definition in Bezug auf ihre Person.
zum Beitrag25.07.2020 , 15:02 Uhr
Es zeigt Probleme im derzeitigen Umgang mit den möglichen Therapieoptionen auf und gibt einen sehr differenzierten und an den richtigen Stellen kritischen Einblick - aus Sicht eines intensiv in die Thematik involvierten Mannes. Das maximale Trans-Anti, das ich sehe, ist die mangelnde Möglichkeit auf therapeutische Begleitung, die ihre Daseinsberechtigung nicht besser hätte dargestellt bekommen können.
zum Beitrag25.07.2020 , 12:57 Uhr
Leider sehr treffend beschrieben, wie die Lösung identitätssuchender Jugendlicher zunehmend bei ihrem Körper als Problem gesucht und vermeintlich gefunden wird. Die klassischen Stereotype und das körperliche Idealbild, das propagiert und mit dem kein anderer Umgang gefunden wird als sich selbst stellvertretend abzulehnen, müssen aus den Köpfen verschwinden. Genauso wie der Gedanke alles sofort auf Knopfdruck ändern zu können, um die erhoffte Zufriedenheit dahinter doch nicht zu erfahren.
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