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24.07.2020 , 21:17 Uhr
Hallo Herr Hamann, wie mir scheint ist die taz nun auch zu einer Boulevardzeitschrift geworden, denn von Fakten, ausführlicher Recherche und neutraler Berichterstattung ist in diesem Artikel leider wenig zu finden. Es fängt schon mit den ersten Zeilen an: "Während der Techniker immer und gut nach Tarif bezahlt ist, gehen Djs oder Autoren in der Regel unterbezahlt, gerne auch mal ganz leer aus. " Ich weiß wirklich nicht, woher Sie diese Information haben, aber sie ist schlicht falsch. In der Veranstaltungsbranche (ja, wir nennen es Branche, wie sollte man es sonst bezeichnen?) werden die meisten Techniker als Soloselbstständige von Technikfirmen gebucht, die die technische Planung für den Kunden übernehmen. Meistens ist ein kleiner Teil der Crew festangestellt, der Großteil wird allerdings zusätzlich eingekauft. Im Normalfall werden wir nach Tagessätzen bezahlt. Diese unterscheiden sich sehr stark, je nach Gewerk, Erfahrung und Verhandlungsgeschick. Vor allem im Osten Deutschlands fallen diese Tagessätze z.T. sehr niedrig aus. Ich weiß von Technikern, die 10 Stunden Tage annehmen und dafür 160€ auf Rechnung (+MwST.) verlangen. Jeder, der sich einmal mit dem Thema Selbstständigkeit beschäftigt hat, weiß, dass das umgerechnet weniger als der gesetzliche Mindestlohn ist. Natürlich sind 160€ nicht der Standard. Normal ist eine Spanne von 250€-350€ à 10 Stunden. Im Durchschnitt hat ein Selbstständiger Veranstaltungstechniker ca. 12-15 Tage Arbeit im Monat, bitte rechnen Sie doch einmal nach, was da übrig bleibt, wenn man Fixkosten von ca. 1300-1500€ ansetzt. Ich weiß nicht von welchen Veranstaltungen Sie gesprochen haben, aber ein DJ auf Messen/Konzerten/Galas kostet auch schnell mal das zehnfache. Die Branche leidet nicht einfach nur, sie stirbt. Wir waren die ersten, die nicht mehr arbeiten durften und die letzten, die es wieder werden dürfen. Seit April hat JEDER selbstständige Techniker einen Umsatzausfall von 90-100%. Ich erwarte eine Stellungnahme zu ihren Quellen.
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