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15.09.2022 , 14:57 Uhr
sehr gerne. ich möchte aber zu bedenken geben, dass es problematisch ist diese leute als "linke" zu bezeichnen. eher würde ich eine bezeichnung passend finden, die ein bestimmtes milieu beschreibt, das gut verinnerlicht hat, wie man aus den eigenen ressentiments strategisches kapital schlägt, indem man nämlich auf die immer vorhandenen defizite der "anderen" zeigt und sich dabei gleichzeitig als kläger, richter und therapeut aufspielt. über einen permanent sich selbst auffrischenden, grunddimmunisierten nimbus als "weltoffene" / bzw. "gerechte unter den menschen" erscheint diese tarnung zunehmend perfektioniert. die d15 ist hier nun einmal ein beispiel, wo über die naivität, borniertheit und zugleich larmoyanz der beteiligten die masken des "gutegemeinten" von selbst gefallen sind. was darunter zum vorschein kommt, ist auf dem cover des buches "die lange nacht der metamorphose" des philosophen guillaume paoli trefflich illustriert. deshalb sage ich immer "beware the postmodern activist". ;-)
zum Beitrag14.09.2022 , 13:36 Uhr
Dass das Phänomen Antisemitismus@postmoderner, postkolonialistisch motivierter Kunstaktivismus viel toxischer ist, als zuvor allgemein angenommen, diese Erkenntnis ist der bis dato einzig nachweisbare Erfolg der d15. Wer es aber immer noch nicht einsehen möchte, dass es sich hierbei um ein systemisches Problem handelt, sei auf den detaillierten Beitrag "Antisemitismus und Postkolonialismus: Über die Verweigerung von Selbstkritik" von Samuel Salzborn in der FR hingewiesen!
zum Beitrag26.02.2020 , 22:16 Uhr
Dies Polarisierung der Gesellschaft nach Identitätsgruppen, die moralisierend aufgeladen werden und in der ein immer härterer Machtkampf um Anspruchsberechtigungen stattfindet, ist in der Zwischenzeit wirklich erschreckend. Wenn es hier um die Wahl eines Unwortes des Jahres ginge, dann würde der weiße, privilegierte, heterosexuelle "Alman" sicherlich ganz vorne rangieren. Auch wenn man den Ego-Shooter Eidinger nicht sympathisch finden muss, das hier geht dann doch wirklich einen Schritt zu weit!
zum Beitrag21.01.2020 , 11:47 Uhr
Ist es denn wirklich so, dass Identitätspolitik exklusiv von weissen, älteren CIS-Males als problematisch wahrgenommen und besprochen wird, weil diese es eben als privilegierte Gruppe einfach nicht begreifen können, was es heisst Opfer zu sein und zudem über dieses Diskurs ihre vermeintlichen Privilegien nicht in Frage gestellt wissen wollen?
Dass dem nicht so ist und dass sie negative Auswirkungen sogar auf diejenigen Gruppierungen hat, die sie eigentlich beschützen will, kann man u.a. in dem Buch "identitätslinke Läuterungspropaganda" (Sandra Kostner Hrsgb.) nachlesen.
Wenn man die derzeitige kollektiv-apokalyptische Weltsicht bedienen möchte, könnte man auch prophezeien, dass der verbale Opfer-Täter-Wettbewerb irgendwann einmal in eine neue Art Krieg jede*r gegen jede*n münden wird und sich darüber eine inverse Faust'sche Kraft realisieren wird.
Stattdessen hoffe ich lieber ich auf ein potenzielles zukünftiges Amalgam, dass sich am antiken Sinnspruch "Homo sum, humani nihil a me alienum puto" orientieren und die Menschen dazu bringen möge, wieder mehr auf das zu schauen, was sie verbindet und nicht auf das, was sie trennt. Vielleicht kann dies aber erst dann passieren, wenn im Kollektiv aufgearbeitet ist, was sie voneinander trennt. Es ist aber fraglich, ob das, was sich hier momentan entwickelt, wirklich eine kollektive Aufarbeitung ist, oder ob dahinter nicht etwas ganz anderes steckt.
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