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16.07.2020 , 16:53 Uhr
Ich widerspreche ebenfalls. Sie haben leider Kant nicht verstanden und verdrehen leider sehr vieles, halten sich aber eben nicht an die Fakten bzw. an dem, was Kant tatsächlich geschrieben hat.
Kant sagt, dass Menschen "grundsätzlich" (konkret: "die Fähigkeit besitzen") einer autonomen Urteilsbildung fähig sind. Damit schließt man keinesfalls irgendeinen Menschen aus. Auch nicht Behinderte!
Weiterhin formulierte Kant auch die "Menschheitsformel" (oder Selbstzweckformel genannt), die exakt das widerlegt, was Sie Kant fälschlicherweise vorwerfen: "Handle so, dass du die Menschheit, sowohl in deiner Person, als auch in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest."
Das bedeutet: Wir verletzen die Pflicht, den anderen in seiner Würde zu achten, wenn wir ihn, wie Kant in der Metaphysik der Sitten schreibt, zu einem blossen Mittel zu eigenen Zwecken herabwürdigen (Kant 1907/14b,450). Der Anspruch, den eine andere Person mir als einem Wesen, mit Würde gegenüber geltend machen kann, wird so von Kant über das Instrumentalisierungsverbot bestimmt. (und das steht sogar gleich in Artikel 1 und Absatz 1 des Grundgesetzes): "Die Würde des Menschen ist unantastbar". Folglich: Kant hat NIEMALS behauptet, dass überhaupt ein Mensch jemals als Sache betrachtet werden könne. Alle Menschen haben Würde. Und nur das hat Kant gesagt, sonst nichts.
Dass die Nazis zahlreiche philosophische Autoritäten ausgenutzt und deren Worte und Positionen verdreht haben um ihre schrecklichen und grausamen Verbrechen gegen Minderheiten zu rechtfertigen ist allseits bekannt.
Ich hoffe, dass ich Ihren Horizont erweitern konnte und Sie hoffentlich einsehen konnten, dass Ihre Vorwürfe gegen Kant völlig unbegründet sind.
zum Beitrag19.01.2020 , 15:40 Uhr
Ach, so ein völliger Quatsch. Mit Ihrer Argumentation müssten wir dann für praktisch jede erdenkliche Minderheit ein Altersheim bauen, weil es hier und da Menschen gibt, die veraltete Ansichten vertreten.
Das ist doch völliger Unsinn. Genau das ist es erst, was Parallelgesellschaften und Isolierung schafft. Man grenzt sich ab, baut sich sein eigenes "Safe Space" und landet in der Filterblase, sodass der Weg zur Realität immer weiter versperrt wird. Was meinen Sie wird dann das Endresultat sein? Gibt es denn hier mal ein paar, die wenigstens etwas nachdenken?
Und noch lächerlicher, dass Sie mit ihrer Frage unten sogar andeuten, als würde diese Schnapsidee existierende Strukturen zum Besseren wandeln. Da kann ich wirklich nur den Kopf schütteln. Nein, Parallelgesellschaften und Isolierung von der Allgemeingesellschaft ist genau das Gegenteil von "besser". Es verschlimmert nur die Situation, schränkt den Horizont ein und sorgt ja erst dafür, dass veraltete Ansichten sich noch weiterhin hartnäckig in vielen Ecken erhalten werden. Es wäre klüger, mehr Aufklärung (vornehmlich in Bildung) zu betreiben und da sollten die Medien gewissermaßen auch eine Verantwortung übernehmen, dass sie bspw. von den Transsexuellen nicht immer nur diejenigen präsentieren, die einen total an der Waffel haben, sondern auch mal die Sorte Transsexuellen, die völlig normal wie jeder andere sind und nicht ständig auf jedem Protest sich entblößen.
Dass es noch alte Menschen gibt, die z.B. Homosexualität nicht mögen, ist logisch. Sie kommen aus einer Zeit, in der diese veraltete Ansichten Gang und Gäbe waren. Und diesen Menschen kann man, so hart es auch klingt, nicht mehr wirklich "aufklären", da sich diese Ansichten schon lange fest geankert haben.
Hier heißt es nur: Bildung für die NÄCHSTE Generation und warten bis die alte Generation vergeht. Dann werden die Menschen auch offener für solche Sachen. Und nur DAS wandelt tatsächlich existierende Strukturen zum Besseren. Sonst nichts.
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