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25.11.2019 , 20:27 Uhr
Den sozialen Fortschritt hat in Uruguay schon vor weit über 100 Jahren die Rote Partei geschaffen ("Batllismo"). Ganz am Beginn des 20.Jahrhunderts der allgemeinen Zeitrechnung setzen die „Colorados“ in Uruguay unter der politischen Führung von José Batlle y Ordoñez Reformen um, die in jenem Moment in Europa noch undenkbar waren. Von einem ausgeprägten Laizismus – es gibt wohl bis heute kein anderes westliches Land indem Weihnachten „Tag der Familie“ heisst oder die Osterwoche „Woche des Tourismus“ – über soziale Reformen wie das weltweit erste Gesetz eines 8-Stundes-Tages oder die Scheidung auf alleinigen Antrag der Frau (1907). Die „Partido Colorado“ war eben eine klassisch liberale Partei aus der Zeit der Unabhängigkeit der Republik und keine sozialistische Partei des Klassenkampfes, den sie entschieden ablehnte. Ziel war der soziale Frieden und eine „glückliche Republik“. Die "Breite Front" als Bündnis von Sozialisten, Christdemokraten und ehemaligen Teroristen gibt es erst seit 1971, mit letzteren seit 1984. Für die Restaurierung des demokratischen und toleranten Uruguay. Um politische Konglomerate, die mit Diktaturen symphatisieren, arrogant und intolerant auftreten, von der Macht zu entfernen, sind alle demokratischen und republikanischen Parteien - auch historische Gegner - aufgerufen einen Konsens zu erarbeiten. Uruguay macht es aktuell vor: Vor der Stichwahl um die Präsidentschaft am 24.11. bildeten neben den beiden grossen Traditionsparteien, den Roten (progressiv-liberal/sozialdemokratisch) und den Weissen (Nationalisten) auch drei neuere, kleinere Parteien die "vielfarbige" Koalition: Cabildo Abierto (vergleichbar mit AfD), Partido Independiente (sozialdemokratisch) und Partido de la Gente (pro Wirtschaft).
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