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18.10.2019 , 22:22 Uhr
Teil 2
In den Gruppengesprächen gehen wir mitten rein in die Erlebnisse, die zur Sprache kommen, und wenn es ein Erlebnis aus einer rechtsextremen Kameradschaft ist oder eines aus einer demokratisch engagierten Jugendgruppe, dann ist es eben das … Was zählt, ist das persönliche Erlebnis und darüber zu sprechen und die Möglichkeit, in der Gruppe weitere Fragen an diese Erlebnisse zu richten. Alles kann, nichts muss. Respekt vor den andren und dem gemeinsamen Kreis ist die einzige Pflicht. Das Erzählen von Erlebnissen ist der anvisierte Modus der Runde.
Das Beste an diesem – narratologischen – Zugang ist, dass man vor allem auch diejenigen erreicht, die für Bildungsformate normalerweise nicht mehr erreichbar sind. Unserer Erfahrung nach löst sich in den Gruppen alles Agitatorische wie von selbst auf. Denn wir alle wollen eigentlich über Erlebnisse sprechen/ hören und uns über unsere Erlebnisse anderen mitteilen. Für den Fall, dass Teilnehmende zeitweise nicht die Ruhe haben, sich hieran zu beteiligen, halten wir einen separaten Timeout-Bereich mit Betreuung bereit. Wie man das alles macht, darüber bereiten wir gerade eine Fortbildung vor.
zum Beitrag18.10.2019 , 22:22 Uhr
Teil 1
Unendlich wertvoll ist immer, wenn Kolleg*innen über Situationen das Scheiterns sprechen. … und dann auch noch so eindrücklich und aufrichtig davon erzählen. Ganz herzlichen Dank dafür! (zumal einige der Kommentare hier schon begreiflich machen, warum es nicht so einfach ist, offen über Scheitern zu erzählen.) Ich bin Gruppenpsychotherapeut (Gruppenanalyse), bin aber in der politischen Bildung und der sog. Extremismusprävention tätig, vor allem an Schulen im ländlichen Raum. Nach der Lektüre dachte ich folgendes: Die Schulen haben den Lehrplan und die Kliniken eine Art Therapieplan, und beiden scheint der Umgang mit Ressentiment und Politischem schwer zu fallen. Ferner: Die Therapeut*innen haben den „Anspruch, zwischen Politik und Therapie zu trennen,“ viele politische Bilder*innen habe den auch, nur andersherum. Und beides führt oft zu Scheitern. Wir haben deshalb versucht, das Dilemma zu lösen: Wir machen „narrative Gesprächsgruppen an Schulen“ (als Prävention von Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit). cultures-interacti...raechsgruppen.html
In den Gruppengesprächen „trennen“ wir nichts ab, und alle aufrichtigen Anliegen sind willkommen. Wir vermeiden das Argumentative, haben keine thematische Agenda und gehen vor allem ins Erzählen. Alle teilnehmenden Schüler*innen, die bereit sind, von sich zu erzählen, sich zu Nachfragen aufrichtig zu äußern und zum gemeinsamen Gespräch beizutragen, sind willkommen. >> Teil
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