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02.12.2019 , 21:05 Uhr
Betrifft auch Normalo. Die palästinensische Zivilbewegung nimmt es mit Antisemitismus und Rassismus sehr genau. Da gibt es auch schon mal Distanzierungserklärungen, wenn Antisemiten oder Rassisten die Bewegung für eigene Zwecke missbrauchen wollen. Was die AFD angeht, so gibt es einen sehr großen Anteil bekannter AFD-Politiker wie Beatrix von Storch, für die der Staat Israel mit seiner rassistischen Unterdrückung der Palästinenser, seinem extremen Nationalismus, seinem Militarismus als Vorbild und Ideal gilt. Die Störchin arbeitet eng mit der israelischen Siedlerbewegung zusammen. Kurz und gut, ob offen judenfeindlich wie z. B. Gedeon oder angeblich nicht antisemitisch, denn in hohem Maße israelfreundlich wie die Storch und viele andere AFDler, Rassismus steckt bei der AFD immer dahinter und damit verträgt sich die Befürwortung der israelischen Verhältnisse sehr gut.
zum Beitrag08.10.2019 , 11:53 Uhr
@Der immer so krampfhaft für Diffamierungen des palästinensischen Widerstands bemühte, für sein Amt völlig unqualifizierte Amin al-Husseini ist von der englischen Mandatsmacht gegen den Willen der Palästinenser in seine Position eingesetzt worden. Er hat den Palästinensern tatsächlich viel geschadet. Unter den Palästinensern war er unbeliebt. Nach seiner Flucht 1936 hatte er nur noch einen sehr geringen Einfluss. Er konnte weder unter Palästinensern noch unter anderen Arabern oder auch Muslimen jemals eine nennenswerte Unterstützung für die Nazis mobilisieren. Dafür kämpften Tausende Palästinenser und Hunderttausende Araber an der Seite der Alliierten gegen die Nazis, das ist ein Vielfaches an dem, was die Nazis jemals für sich gewinnen konnten. Die Nazis hatten in den arabischen Ländern, einschließlich Palästina keine Chance. Und zu den Einzelereignissen - naja die gewaltsame Vertreibung von fast einem Dreiviertel der palästinensischen Bevölkerung geht wohl über ein unbedeutendes Einzelereignis hinaus. Die Attacken zionistischer Milizen ab 1936 auf die palästinensische Bevölkerung fanden sehr regelmäßig statt und hatten ihre entsprechende Wirkung. An der Nakba war schließlich die Haganah-Palmach ganz genauso beteiligt wie Irgun, Etzel oder Stern.
zum Beitrag07.10.2019 , 21:40 Uhr
@Sammystein. Nun ja, wenn wir schon aufrechnen, müssen wir natürlich auch über die große Zahl von Überfällen zionistischer bewaffneter Gruppen auf Züge mit palästinensischen Arbeitern, palästinensische Cafés und anderswo sprechen, die spätestens ab 1936 gut dokumentiert sind. Dazu gehört auch der Mord an Jacob Israel de Haan, der als Zionist schon 1924 von der Haganah ermordet wurde, da er einen friedlichen Ausgleich mit der einheimischen palästinensischen Bevölkerung suchte. Dazu gehören auch die Anschläge zionistischer Gruppen auf die Druckereien, die Arnold Zweigs Zeitschrift Haifa produzierten. Die Zeitschrift, in der auch jüdische Dichter publizierten, musste angesichts dieses massiven Terrors schließlich ihr Erscheinen einstellen. Sie sehen schon, die Autoren der Nakba-Ausstellung wären von der Menge überfordert, müssten sie nur alle schwerwiegenden Anschläge/Überfälle berücksichtigen. Und die ethnische Säuberung mit 750 000 vertriebenen Palästinensern ist das zentrale Ereignis, mit dem zionistische Milizen die demografischen Verhältnisse mit brutaler Gewalt in ihrem Sinne formten und das Land an sich brachten. Es gibt nichts Vergleichbares. Im Zusammenhang mit Hebron ist wichtig, dass die Palästinenser ihre jüdischen Nachbarn versteckten. Der Vater von Avraham Burg, dem hochrangigen israelischen Politiker, überlebte Hebron. Sohn Avraham Burg gehört nach langer Karriere, u.a. Vorsitzender der Jewish Agency, heute zu Chadasch und damit zur Vereinigten Arabischen Liste (!) in der Knesset. Avraham Burg hat quasi die Seiten gewechselt.
zum Beitrag07.10.2019 , 12:09 Uhr
Die Nakba – ethnische Säuberung Palästinas – ist Stand der Forschung, seit die so genannten neuen israelischen Historiker Benny Morris, Ilan Pappe u.a. ihre Ergebnisse veröffentlicht haben. Die Belege für ein geplantes Vorgehen der zionistischen Milizen sind so deutlich, dass die israelische Regierung bereits seit Jahren die Dokumente aus den Archiven entfernt. In die Öffentlichkeit gelangt ist dies über den Artikel von Hagar Sheizaf in Haaretz www.haaretz.com/is...of-arabs-1.7435103
In der Faz hat Jochen Stahnke am 25.07.2019 über die Aktivitäten des isralischen Verteidigungsministeriums berichtet. Die Nakba ist auch nicht das Produkt eines „Angriffskrieges der Arabischen Liga“, denn sie begann längst vor dem Angriff und vor der Staatsgründung. Deutliches Symbol dafür ist das Massaker von Deir Yassin mit 100 bis 120 getöteten Palästinensern am 9. April 1948. Die Nakba-Ausstellung beruht fast durchgängig auf den Studien der neuen israelischen Historiker, v.a. Benny Morris, und gewinnt dadurch ihren scheinbar „propalästinensischen“ Charakter. Es finden sich dort nicht viele palästinensische Dokumente, die es durchaus gibt. Sehr bedauerlich ist es, dass Dr. Blume aufgrund einer fehlgeleiteten Email unterstellt, die Autoren der Ausstellung seien mit Gedeon in Verbindung und würden dessen offensichtlich antisemitische Behauptungen wie die „Protokolle der Weisen von Zion“ unterstützen. Das ist reine Polemik und schiebt die Diskussion auf eine aggressive, unsachliche Schiene.
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