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12.02.2023 , 20:03 Uhr
Die Frage ist doch: Was ist das Ziel der Waffenlieferungen? In wessen Hände geraten sie (noch)? (Analoges historisches Beispiel: Ausbildung von Kämpfern der RAF in Palästinenserlagern...) Es steht außer Frage, dass Putin/Russland der Aggressor ist und dass sich Selenskiy/die Ukraine verteidigen müssen und wollen. (Besides: Warum wird Russlands Imperialismus so sehr kritisiert und der Imperialismus der USA hingegen so wenig? Und nein, das ist kein bloßer Whataboutism. Und nein, das ist auch keine Verteidigung von Russlands Imperialismus.) Ist die Annahme, die Ukraine könnte Russland besiegen, realistisch? Wie würde dieses Szenario aussehen? Ab wann würde hier von einem Sieg gesprochen? Und bis wo gingen dann Waffenlieferungen? Was - auf der anderen Seite - ist ein realistisches Szenario, wenn man davon ausgeht, dass die Ukraine gegen Russland nicht "gewinnen" kann und anderseits nicht davon ausgegangen werden kann, dass Russland freiwillig sofort alle Kampfhandlungen einstellt? Muss und wird es nicht früher oder später sowieso zu Verhandlungen kommen? Ich glaube, der Schmerz, der in all diesen Fragen liegt, ist der, dass hier ein Unrecht geschieht, aus dem nicht mit einer gerechten Lösung wird herausgegangen werden können. Es wird hier keinen "gerechten Frieden", keinen "gerechten Sieg" geben können. Und genau das macht es auch so schwierig, einen Standpunkt zu finden für oder gegen das Manifest von Wagenknecht/Schwarzer oder für oder gegen Manifeste, die genau das Gegenteil fordern. Ich glaube, wir lernen anhand dieser Situation (und auch in Anbetracht des Manifest-Textes von Wagenknecht/Schwarzer) gerade schmerzlich, dass das Narrativ "hättest du dich nur ordentlich gewehrt, dann hätte der Täter abgelassen", tatsächlich nicht funktioniert. Aber gibt es noch eine dritte Option neben "lass es halt über dich ergehen und bearbeite anschließend dein Trauma"? Ich glaube, dass es genau um diese Frage geht. Und auch ich habe keine Antwort darauf.
zum Beitrag30.07.2019 , 16:12 Uhr
Ich verstehe nicht, wieso sich die Kritik in diesem Fall gegen das Jugendamt richtet. Viel fragwürdiger ist doch, weshalb und auf welchem Weg die Daten, welche die betroffene Mutter im Vertrauen in die wissenschaftliche Anlaufstelle dieser mitgeteilt hatte, an ihr zuständiges Jugendamt gegangen sind. Wer sich etwas näher mit dieser Anlaufstelle und dem zugrundeliegenden Anliegen der Bundesregierung (bzw. mit der anstehenden SGB VIII Reform) befasst hat (kinderschutzverlaeufe.de/), dem/der dürfte nicht die massive Kritik aus Fachkreisen entgangen sein. Die Anlaufstelle ist nämlich gerade keine geeignete Stelle, damit Betroffene sich unabhängig beraten lassen können und tatsächlich ausreichend Hilfe in ihrem Einzelfall erfahren. Im Gegenteil. Betroffene schildern ihre Anliegen - und dann werden 15 Fälle (von hunderten) ausgewählt. (Nach welchen Kriterien, ist unbekannt.) Die restlichen bleiben unberaten. So wie ich den Artikel verstehe, hat das Jugendamt der betroffenen Mutter nicht generell untersagt, sich an eine Forschungsstelle zu wenden, sondern es geht darum, dass konkrete Daten von Mitarbeitenden geschützt bleiben. Zurecht. Im Übrigen kennt niemand von uns den Fall und weiß, worum es konkret geht. Ich hätte mir in dem Artikel eine etwas differenziertere Darstellung gewünscht, v.a. auch einen kritischeren Blick auf diese sog. Anlaufstelle und die (Schein-)Beteiligung von Adressat*innen der Kinder- und Jugendhilfe.
zum Beitrag