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19.07.2019 , 18:55 Uhr
Es ist bekannt. Dass Menschen dazu neigen den Bestätigungsfehler zu begehen, also Information die die eigene Meinung bestätigt zu suchen und sich zu merken, während gegenteilige Informationen ignoriert, relativiert und sogar einfach vergessen werden.
Sie behaupten das Medikament wirke immer, solange Sie es rechtzeitig nehmen. Wenn es also nicht wirkt ist es leicht relativierend zu behaupten man habe es schlicht zu spät eingenommen. Beim nächsten Mal nehmen Sie Meditonsin bei einer kommenden Erkältung ein und sie sind begeistert wie sehr es hilft, obwohl es eigentlich ihr Immunsystem war. An den tollen Erfolg erinnern Sie sich, das eine Mal als Sie es vermeintlich zu spät eingenommen haben vergessen Sie nach einer Zeit und ihre Meinung wurde weiter gefestigt.
Wissenschaftliche Studien haben genau den Zweck, dass man diesen Bestätigungsfehler möglichst klein hält durch kontrollierte Beobachtung, randomisierte Probanten, Kontrollgruppen, numerische Auswertung und Peer-Reviews. Wenn etwas also in zahlreichen seriösen Studien widerlegt wird, ihre Erfahrung aber gegenteilig ist, dann liegt es nahe, dass sie dem Bestätigungsfehler unterliegen und nicht, dass die Studien die Wirkung irgendwie nicht entdecken konnten.
Es wäre also nicht Unrecht die Wirkung in Abrede zu stellen auch wenn ihre Erfahrung das Gegenteil zeigt, sondern wäre meines Erachtens nach eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Bestätigungsfehler.
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