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13.06.2019 , 10:14 Uhr
Ich halte den Vorstoß der SPD aus verschiedenen Gründen völlig fehlgeleitet.
Es gibt keine Grund, warum einvernehmliche Sexarbeit verboten werden sollte. Eine Ausweitung der Strafverfolgung nützt hier niemandem und schon gar nicht den Betroffenen von Menschenhandel. Die jetzt schon begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen von Polizei und Beratungsstellen würden noch weniger werden. Wer einvernehmliche Sexualität bestrafen will, nimmt bewusst in Kauf, dass Ressourcen für die Strafverfolgung von Menschenhandel und Zwangsprostitution reduziert werden.
Mit einem "Sexkaufverbot" wird natürlich auch eine Regulierung der Prostitution verboten, sodass es unmöglich wird, Arbeitsbedingungen zu verbessern. Die Sexarbeit wird dann komplett der organisierten Kriminalität überlassen. Ein Irrsinn!
Die Erfahrung der Länder mit Prostitutionsverboten, inkl. von Sexkaufverboten zeigt außerdem, dass der Menschenhandel nicht zurückgegangen ist. Darüber hinaus haben sich die Arbeitsbedingungen für Prostituierte verschlechtert.
Die beliebt PR-Botschaft, dass man mit einem Sexkaufverbot den Ausstieg erleichtert und sowieso die Prostituierten nicht kriminalisiert, erweist sich bei nährerem Hinsehen als empirisch falsch.
Deutschland kann mehr Geld in Ausstiegsprogramme stecken, ohne einvernehmliche Sexarbeit zu bestrafen.
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