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02.04.2020 , 10:05 Uhr
Wenn ich die Argumente des Artikels auch nicht ausschlaggebend finde, fehlt mir diese Sichtweise auf die "Kinderfrage" bisher total. Zunächst wird schon beim Betrachten der Zahlen deutlich, dass es nicht die Zahl der Kinder sind, die den Klimawandel antreiben, sondern die zahl an CO2, das eben diese ausstoßen. So ist der CO2 Ausstoß in den Ländern mit einer hohen Geburtenrate um Längen niedriger als im Globalen Norden (also auch Deutschland).(Dabei ist natürlich zu beachten, dass die meisten Produktionsorte in asiatischen Ländern sind und die Zahlen dadurch zusätzlich verfälscht werden). Ja, dort gibt es auch Menschen in Lebensumständen, die nicht wünschenswert sind - doch eben auch viele andere. Noch ein guter Punkt, kam hier zur Sprache: Es ist eine weiße und eurozentristische Perspektive, die mit dem Argument des Nicht-Kinder-Kriegen-Sollens durchkommt. Ich erinnere mich an ein Graffiti, das vor einigen Monaten die Straßen Marburg beherrschte: Ein Kind, das eindeutig Schwarz gelesen wurde (durch z.B. Rastas) mit dem Spruch, der darauf aufmerksam machen sollte, das Kinder Kriegen den Klimawandel befeuert. Dieses Motiv zieht sich durch die gesamte Diskussion; wenn von Überbevölkerung die Rede ist, zeigt der Finger schon auf "Afrika". Hier in Deutschland ist Ähnliches zu beobachten: Es sind zwar selten die Großfamilien, die den Klimawandel durch Konsum und eine ausufernde Lebensweise befeuern, trotzdem trifft dieses Argument genau sie. Auch hier wieder: Wer an Großfamilien denkt, denkt häufig an Familien mit Migrationshintergrund (oft noch verbunden mit dem Gedanken, man müsse solche "aufklären" oder "integrieren"). Das Argument trifft die Falschen; weder die wirklichen Klimasünder*innen, noch hinterfragtes, warum mehr Menschen gleich mehr Klimawandel ist. Denn das gilt nur für ein weißes Bildungsbürgertum, das eher auf Kinder verzichtet als die Lebensweise zu verändern.
zum Beitrag12.03.2020 , 09:12 Uhr
Warum wird her über den Beitritt der Türkei zu EU diskutiert, wenn es gerade die EU selber ist, die alle möglichen Menschenrechte bricht. Wie wäre es mit ein bisschen Selbstreflexion?
zum Beitrag28.02.2020 , 14:50 Uhr
Das Judith Butler die Sex/Gender Unterscheidung eingeführt bzw. vertreten hat, ist nicht ganz richtig. Vielmehr tritt sie dafür ein, dass auch das biologische Geschlecht gesellschaftlichen Konstruktionen unterworfen ist: Das heißt nicht, dass es keine anatomischen Unterschiede an menschlichen Körpern gibt, sondern dass sie binär gelesen werden. Tatsächlich sind menschliche Körper sehr divers und werden nur durch die Konstruktion in die Kategorien "Mann" und "Frau" gesteckt. Außerdem ist die Unterscheidung von sex als biologischer Determinante deshalb problematisch, weil es immer impliziert, dass es so etwas wie "die Frau" gibt, woraus immer schon ein soziales Verhalten abgeleitet wird. Deshalb kann sex nie ohne gender stehen.
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