Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
26.12.2021 , 15:02 Uhr
"die Leute haben sich auf der Basis von Sprache selbst organisiert und verwaltet (...)"
Genau das korreliert mit Eindrücken und Einstellungen, ich in meiner bayerischen Heimat und in Sachsen seit Jahrzenhten antreffe:
Einflüsse von außen - und schon gar aus dem "preißischen" Norden - werden zunächst meist höchst skeptisch aufgenommen.
3 Beispiele für mögliche Ursachen:
* Mit Aufkommen der Eisenbahnen kamen seit dem 19. Jahrhundert in größerer Anzahl wohlhabende Sommerfrischler aus dem Norden, die sich mit ihrer hoppla-jetz-komm-icke-und-ick-sag-euch-Hinterwäldlern-mal-unaufgefordert-wo's-langgeht-Kommunikation bis heute nachhaltig unbeliebt gemacht haben. - Und in der aktuellen Corona-Krise haben die wortreich Regierenden wieder einmal im Krisenmanagement versagt. Das macht unglaubwürdig.
* Die Zentralregierungen mit ihrem überheblichen Kaiserhaus und den preußischen Militaristen werden attributiert mit zwei durch hohe Steuern und am Ende wertlose Anleihen finanzierten großen Kriegen - kaum eine Familie, aus der nicht Mitglieder in den Tod gerissen wurden. So etwas bleibt im Gedächtnis.
* Besonders in Sachsen wurden zu DDR-Zeiten die regierenden Sozialisten als besserwisserische, parasitäre Berliner Clique in der überdurchschnittlich gut versorgten Hauptstadt wahrgenommen. Auch das hat nicht zur Popularität der Hauptstadt beigetragen.
Wohlgemerkt - das sind Wahrnehmungen und Interpretationen. Aber sie entfalten ihre nachhaltige Wirkung.
Es ist gut, sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen zu orientieren. Bei deren Kommunikation ist es aber wenig zielführend, wenn Ministerien und Hauptstadtpresse (außerhalb von Berlin Mitte gibt es bekanntlich keine relevanten Lebenswelten) in gewohnt asymmetrischer von-oben-herab-Kommunikation versuchen, möglichst alle Leute zu überzeugen.
Besser wäre gewesen, mit gutem Beispiel voranzugehen und wirksames Krisenmanagement zu demonstrieren - das hätte viel mehr Leute überzeugt.
Das Ergebnis sehen wir jetzt.
zum Beitrag30.10.2021 , 12:04 Uhr
Warum soll ich mit einem Elektroauto mit sicherheitserhöhenden Assistenzsystemen nicht schnell fahren dürfen?
zum Beitrag24.07.2020 , 15:45 Uhr
Die Echtheit der Belege ist nicht unbedingt zu prüfen, aber deren Plausibilität und die Plausibilität der daraus entstehenden Bilanzpositionen durchaus. Dazu gibt es einen Haufen Regelwerke: de.wikipedia.org/w...3%BCfungsstandards Das Problem ist, dass die Arbeit vor Ort bei den 4 großen Prüfungsgesellschaften meist von weniger erfahrenen Prüfungsassistenten gemacht wird. Nach meiner Erfahrung kann man diese Leute leichter aufs Kreuz legen. Darüber stehen erfahrene Prüfungsleiter, die aber aus Kapatitätsgründen nur punktuell selbst prüfen können. Ganz oben stehen die Partner, die am meisten verdienen, häufig auf die Auftragsbeschaffung spezialisiert und in das Tagesgeschäft nur eingeschränkt eingebunden sind. So eine Struktur steht in der Gefahr, nur mittelmäßige Qualität zu liefern.
zum Beitrag09.09.2018 , 13:30 Uhr
Wir haben steigende Nachfrage nach Wohnraum bei nur geringem Angebot. Also können wir + entweder mehr bauen + und/oder einzelne Gruppen in ihrer Nachfrage beschränken, etwa dadurch, dass andere Nachfragergruppen, z. B. durch Eingriffe in die Preisgestaltung, bevorzugt werden.
Erstere Lösung erfordert, dass Kommunen mehr Bauland ausweisen. Ein Schritt in diese Richtung ist die erfolgte Einführung des urbanen Gebiets in der Baunutzungsverordnung. Dieses Instruzment sollte aber auch lokal genutzt werden. Dabei erlebe ich, dass viele Kommunen nicht über die nötige Personalkapazität für mehr Baugenehmigungen verfügen. Das Problem ist also zum Teil hausgemacht.
Die zweite Variante ist zwar möglich, aber dann sollte jeder, der so etwas vorschlägt, auch sagen, wem dafür durch Verknappung Wohnraum oder (Steuer-)Geld weggenommen wird. Diese Variante führt außerdem zu mehr Bürokratie und vielfältigen Versuchen, die Zugangskriterien zu den Vorteilen, wie auch immer sie formuliert sein mögen, zu umgehen. Das haben wir über Jahrzehnte erlebt und daraus sollten wir lernen.
Der Vorschlag, dass die öffentliche Hand sich mehr im Wohnungsbau engagieren möge, geht am Problem vorbei: In der Nachkriegszeit herrschte Kapitalmangel, damals war dies der richtige Weg. Heute ist genügend Kapital da, es fehlt häufig an Grundstücken. Diese Lösung passt also nicht zum Problem.
Was in der ganzen Diskussion gerne verschwiegen wird, ist, dass die Politik ein wesentlicher Kostentreiber am Bau und damit auch Kostentreiber für Mieten ist: Einerseits wurde durch mehrere Regelungen zur Energieeinsparung, die nicht am Resultat ansetzten, sondern die Methode (nämlich viel Wärmedämmung) vorschrieben, das Bauen unnötig teuer gemacht. Andererseits haben fast alle Bundesländer die Grunderwerbsteuer deutlich erhöht und damit Wohnen noch teurer gemacht. Dass der Bauherr diese Steuer auf die Mieten umlegt, ist klar. Damit zahlt die Grunderwerbsteuer letztlich der Mieter.
zum Beitrag