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14.06.2024 , 18:47 Uhr
weil es unethisch ist?
zum Beitrag21.05.2024 , 22:57 Uhr
Weshalb muss man eigentlich immer die langfristigen extremen Risiken einer Technologie leugnen, wenn man auf die kurzfristigen hinweisen will? Beide sind gleichermaßen bedenklich und beide können mit ähnlichen Maßnahmen eingedämmt werden. Auf der Arbeitsebene arbeiten Forschende deshalb längst an beiden Risikoklassen gleichermaßen und gemeinsam, ungeachtet der öffentlichen Scheingefechte zwischen "AI Ethics" und "AI Alignment" Vertretern. Wäre man z.B. der Kerntechnik gerecht geworden, wenn man sich nur um Arbeitsplatzverluste im Kohlebergbau gesorgt und die Risiken eines Atomkriegs geleugnet hätte?
zum Beitrag12.08.2019 , 11:44 Uhr
(hier nun die Probleme:)
Wie wollen sie das durchsetzen? Wie bestimmen sie, wer wie viel verschmutzen darf? Mit welchem Recht verbieten sie den Menschen, ungenutzte Verschmutzungsrechte zu Geld zu machen?
Gerade zur letzten Frage: Wenn man z.B. jedem Menschen die selbe Menge Verschmutzungsrechte zuspricht, wird es in den ärmeren Weltregionen viele geben, die diese gar nicht ausschöpfen wollen, sondern lieber ihren Lebensstandard erhöhen wollen, indem sie überschüssige Rechte gegen gesündere Lebensmittel oder medizinische Versorgung usw. eintauschen wollen würden. Das würden Sie verbieten, wenn sie einen Emissionshandel verbieten. Dieser reale Nutzen des Emissionshandels für die weit überwiegende Mehrheit der Armen dieser Welt überwiegt meiner Ansicht nach bei Weitem den real schwer nachweisbaren Schaden, der angeblich dadurch entsteht, dass sich die wenigen Reichen dieser Welt dann "freikaufen" können.
zum Beitrag12.08.2019 , 11:44 Uhr
Lieber Herr Drabiniok,
danke für die ausführliche Antwort.
Ich habe nicht behauptet, dass die CO2-Steuer die CO2-Emissionen in allen Bereichen senkt, nur dass sie sie senkt. Natürlich brauchen wir jede Menge weitere Maßnehmen als nur eine CO2-Steuer, aber eben auch eine CO2-Steuer.
Die grundlegende Wirkung einer Steuer ist doch die: Ein Gut wird durch eine Steuer teurer gemacht. Dadurch ändert sich die Abwägung der Konsumenten, wofür sie ihr Geld ausgeben wollen, und die Nachfrage nach dem teureren Gut sinkt zugunsten der Nachfrage nach einem anderen gleichwertigen nicht besteuerten Gut oder einem gänzlich anderen Gut, dass dem Konsumenten auch nutzt. Dazu muss die Steuer natürlich hoch genug sein. Sobald die Nachfrage sinkt, sinkt auch der Preis, so dass es weniger profitabel wird, das Gut anzubieten, also sinkt das Angebot, d.h. die Menge, die von dem Gut produziert wird. Das ist der altbekannte Angebot-Nachfrage-Mechanismus, der für viele Produkte gilt (wenn auch nicht für alle). Wenn die Produktion sinkt, sinken die Emissionen. Das ist die Theorie, die sich bei vielen Gütern in der Vergangenheit auch schön bewahrheitet hat.
Natürlich wäre es noch besser, die eingenommene CO2-Steuer zweckgebunden für Klimaschutzmaßnahmen zu verwenden, um einen doppelten Effekt zu erzielen, da stimme ich Ihnen völlig zu. Das heißt aber eben nicht, dass sie ohne diese Zweckbindung nichts bewirken würde, und auch nicht, dass sie die Lösung aller Probleme ist. Wie gesagt, wir brauchen alles mögliche, inklusive einer CO2-Steuer.
Nun zum letzten Punkt, dass CO2 kein marktfähiges Gut ist. Wenn man dieser Ansicht ist, bleibt wohl nur die Alternative, jedem Menschen eine "faire" Menge an Verschmutzungsrechten zuzugestehen (z.B. pro Kopf gleich oder nach Bedarf, wie auch immer man den dann messen will) und den Menschen zu verbieten, dieses Recht anderen zu übertragen. Dabei sehe ich mindestens drei Probleme:
(Fortsetzung folgt)
zum Beitrag30.07.2019 , 09:54 Uhr
"Ein Preis für CO2, ob Steuer, Abgabe oder Zertifikat genannt, reduziert die Emissionen nicht."
Dass das Besteuern sozial unerwünschten Verhaltens dieses gesamtgesellschaftlich reduziert, ist eine wohlbekannte jahrtausendealte Erfahrung. Wenn Sie stattdessen behaupten, es bringe nichts, wäre es schön, wenn Sie Argumente dafür anführen würden. Dass die Steuer pro Kopf zurückgezahlt wird, reduziert die Lenkungswirkung in keiner Weise (falls dies Ihr Argument sein sollte).
zum Beitrag29.07.2019 , 16:55 Uhr
Das ist in der Tat eine interessante Frage. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich sage gar nicht, dass die Gründung neuer Parteien Erfolg haben wird. Mir geht es gerade wegen der inhärenten Risiken und Scheiternsmöglichkeiten von Einzelstrategien (z.B. die Gründung einer neuen Parteie) darum, dass man viele Dinge zugleich versuchen muss, statt alles auf eine Karte zu setzen. Also nicht zum Nichtwähler werden, nur weil man am liebsten die Revolution will. Oder eben: Nicht die (kurzfristig einführbare) CO2-Steuer ablehnen, nur weil man eine Wirtschaft bevorzugen würde, die auf einem anderen Wertesystem beruht (aber kurzfristig nicht zu haben ist).
zum Beitrag29.07.2019 , 11:14 Uhr
(weiter:)
Ich sage meinen Studenten häufig dies: Wem das "System" zuwider ist, weil sie die Revolution will, die soll sie anzetteln! Aber bis die Revolution dann da ist (das wird wohl etwas dauern), ist man gut beraten, das noch existierende System bestmöglich zu nutzen, also z.B. unsere repräsentative Demokratie. Wem dann alle momentanen Parteien zuwider sind, die soll eine eigene gründen und sich wählen lassen. Aber bis die dann selbst an der Regierung ist (das wird wohl etwas dauern), ist man gut beraten, die am wenigsten "schlimme" noch eine existierende Partei zu wählen (man kann dann ja nachher kotzen gehen). Wer dann feststellt, dass die aber auch nicht an die Regierung kommt, die ist gut beraten, den größtmöglichen Einfluss auf die momentanen Regierungsparteien auszuüben, etwas indem man vernünftig mit seiner Wahlkreisabgeordneten spricht (vorher tief durchatmen!). Und so weiter.
zum Beitrag29.07.2019 , 11:14 Uhr
Herr Paech hat ja so recht. Aber hoffen wir, dass jede*r, die die Schlagzeile gelesen hat, auch den Artikel liest. Wie so oft kann die Überschrift nämlich auch so missverstanden werden, dass Technologie oder eine CO2-Steuer nicht notwendig oder gar schädlich seien. Dies wäre aber die falsche Schlussfolgerung. Nur weil eine Maßnahme A (eine Neujustierung der persönlichen Freiheiten) notwendig ist, ist A noch lange nicht hinreichend oder macht andere Maßnahmen B (Technologie) und C (CO2-Steuer) überflüssig. Hinreichend und notwendig sind zwei Paar Schuhe.
Fast immer in der Realität braucht man zur Lösung eines komplexen Problems mehrere Maßnahmen zugleich: A, B, C und noch weitere, wie z.B. die finanzielle Kompensation der Opfer. Fast immer ist die effektivste Option (hier A) zugleich die am Schwierigsten und Langwierigsten umzusetzende, so dass es begleitende, vielleicht weniger effektive aber leichter umzusetzende und schneller wirkende Maßnahmen (hier B und C) benötigt. Herr Paech sagt es ja selbst: den ökologischen Vandalismus radikal einzuschränken (A) erfordert demokratische Mehrheiten. Für B und C aber scheint es bereits Mehrheiten zu geben.
Wir müssen also weg vom vorherrschenden destruktiven Gezanke um das "entweder A oder B oder C (oder oder oder...)" hin zu der Einsicht des "A und B und C (und und und...)". Jede*r muss einsehen, dass ihre persönliche Lieblings-Einzelmaßnahme uns nicht den Arsch retten wird. Wer ein Haus reparieren will, packt auch nicht nur einen Hammer oder eine Zange oder einen Nagel ein sondern all dies und mehr.
(Fortsetzung folgt)
zum Beitrag07.09.2018 , 20:32 Uhr
Wenn mehr Umweltbewusstsein mit einer höheren Bildung, mit einem besseren Job, mehr Geld und Konsum "einhergeht", ist das zunächst nur eine statistische Korrelation und kein Kausalzusammenhang. Daraus zu folgern, das zweite "folge" aus dem ersten, ist Unsinn. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Rogall das so gesagt hat.
Andererseits: Auch der Satz "Wenn ich den Flieger nicht buche, ist der Platz am Ende ja trotzdem besetzt" ist ziemlicher Unsinn. Selbst wenn das im Einzelfall mal so sein sollte, wird sofort klar, was für ein Quatsch es ist, wenn man es in der Gesamtheit betrachtet: Ginge die Nachfrage nach Flügen um 10% zurück, würde natürlich auch nach kurzer Zeit das Angebot zurückgehen.
Wenn Rogall also den zweiten Satz so gesagt hat, hat er mglw. auch den ersten so gesagt. Hoffen wir, dass beides nicht der Fall ist...
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