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12.08.2018 , 14:32 Uhr
J'accuse! Dieser Mann hat offenkundig ein narzisstisches Problem und radikalisiert sich in dieser Debatte zunehmend selbst. Nun also der Versuch des modernistischen Lagers, Rekonstruktion insgesamt als „rechts“ zu diskreditieren. Dabei kann Rekonstruktion ganz einfach schön sein und wie meist sind die größten Kritiker der Elche oft selber welche: Spätestens nach dem Erscheinen der jüngeren LeCorbusier Biografien liegt offen, dass der Kerngedanke gerade dieser von Trüby hofierten modernistischen Architektur mitsamt seiner "Wohnmaschinen" totalitär war. LeCorbusier wollte sich Hitler, Mussolini und dem Vichy Regime andienen, den Menschen mit Architektur formen. Allein die Faschisten hatten ihn nicht ernst genommen, sein Durchbruch kam erst nach dem Krieg. LeCorbusier gilt nicht nur für Trüby als Gott der Gegenwartsarchitektur, man sieht den totalitären Gedanken seiner kalten Denkschule in fast jedem Neubaugebiet durchscheinen, die bis heute die Massenarchitektur verunstaltet. Nicht die Rekonstruktion, sondern die Gegenwartsarchitektur hat ein Legitimationsproblem. Daher ist das hässliche Keifen Trübys auch zu verstehen, es ist ein Keifen des Scheiterns. Die Menschen wollen mehrheitlich eben keine kalte, herzlose, ideologische Architektur mehr sehen. Die Gegenwartsarchitektur bzw. die Moderne gilt daher schon längst als misslungen. Rekonstruktion füllt die Lücken, bis Architektur wieder anfängt, für die Menschen zu bauen und nicht gegen sie. Doch dazu müssen Ideologien überwunden werden und der rechte Totalitarist LeCorbusier endlich aus den Köpfen der Architekten und Architekturkritikern abdanken. Erst danach kann von einem echten, dringend notwendigem Neubeginn gesprochen und architektonische Ästhetik gedacht werden, welche die Menschen wieder erreicht. Rekonstruktion ist meistens hübsch, manchmal kitschig, erreicht aber vielfach die Seelen der Menschen. Der breite Zuspruch ist ein Indikator dafür, daß Trübys architektonische Leitmaxime veraltet sind.
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