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20.03.2018 , 11:08 Uhr
Mifegyne wird bis zur 9. Schwangerschaftswoche eingesetzt. Schmerzrezeptoren entwickeln sich meines Wissens erst um die 20. Woche herum (und das Vorhandensein von Schmerzrezeptoren bedeutet noch nicht, dass auch Schmerzen empfunden werden, weil die Signale der Rezeptoren im Hirn erst einmal umgesetzt werden müssen, damit die Signale nicht ins Leere laufen, sondern zu einer Empfindung werden). Emma, Ihr Kind ist also nicht verhungert und verdurstet, und es ist auch nicht qualvoll gestorben. Es war noch ganz am Anfang der Existenz, im Heraufdämmern, es hätte nicht "friedlich einschlafen" können, weil es noch gar nicht wach war. In diesem Stadium der Schwangerschaft stößt der Körper aus unterschiedlichen Gründen noch recht oft den Embryo ab, und ich bin sehr froh, dass die Leidensfähigkeit nach allem, was wir wissen, in diesem Stadium noch nicht gegeben ist, denn sonst gäbe es ungeheuer viel Leid in diesem frühen Stadium. Ihr ungeborenes Kind hat nach allem, was die Wissenschaft dazu zu sagen hat, nicht gelitten, es konnte noch gar nicht leiden, es besaß weder ein Bewusstsein noch Schmerzrezeptoren noch ein so weit entwickeltes Hirn, dass es eingehende Signale wirklich hätte verarbeiten können.
Dass Ihr Kind nicht gelitten hat, heißt aber nicht, dass Sie nicht leiden dürften. Haben Sie sich therapeutische Hilfe gesucht? Ich würde mir sehr für Sie wünschen, dass Sie sich Hilfe suchen und sie auch bekommen. Es ist vollkommen in Ordnung, zu trauern, auch wenn Sie die Entscheidung zur Abtreibung in letzter Konsequenz selbst getroffen haben. Aber es ist eine schwierige Art von Trauer, bei der ein wenig Hilfe wirklich eine gute Idee wäre, damit Sie sich hoffentlich eines Tages wieder selbst erlauben können, sich besser zu fühlen. Ich wünsche Ihnen alles Gute!
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