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25.02.2018 , 20:01 Uhr
Na ja, wenn's so einfach ist, dann müssen wir einfach doch am Irakkrieg und seinen Folgen Leo Strauss die volle Schuld zuweisen...... Schön für Sie, auch dass Sie mit "breiten Begriffen" wir "french intellectuals" so viele zur Kollektivhaftung heranziehen können. Im Elektrobaukasten als Analogie gäbe die Übereinanderlegung so vieler ent-isolierter Drähte zwar einen Kurzschluss, aber beim Ihrem Spiel "Ich such mir mal ein Zitat und schneide es mir so aus dem geistes- und werkgeschichtlichen Kontext, dass es meine Meinung bestätigend wirkt" geht's ja nicht um Elektro-Physik oder andere Naturwissenschaften - in jenen sich Foucault ja im übrigen ganz gut auskannte. Aber egal. Das man "Relativismus" immer wieder (absichtsvoll?) als "Beliebigkeit" missverstehen möchte, sich mit den Grundlagen von Wissenschaftstheorie nicht auseinandersetzt, und statt inhaltlicher Auseinandersetzung dann nur Herablässigkeiten und Polemik ("Dumpfsinn") parat hat, ist - leider - schade..... Ihnen mal eine Analogie angetragen, hinsichtlich Ihrem so ungewollten und dann doch mit Ankündigung vollzogenem "zu nahe Tretens" an mein Wissen (nicht: Glauben [faith], vielleicht, ok, Überzeugung [belief], im Sinne von Tyler Burge [sicher kein Postmoderner]) : Der überwältigende Erfolg der Biologie hat Auswirkung auf mein Leben, er ermöglicht die Heilung von Krankheiten ebenso wie Biowaffen&Bioterrorismus: Nach welcher der beiden Dimensionen soll ich denn nun die Biologie beurteilen?... Ach, aber vielleicht sparen Sie sich die Antwort, wenn es nur wieder ein polemischer Antagonismus wäre, weil dann kommen wir eh auf keinen grünen Zweig, sie wissen ja wegen der Sache mit dem "Widerstreit".
zum Beitrag20.02.2018 , 14:11 Uhr
Schade, dass man allein bei Erwähnung einer Publikation eines Autoren wie Foucault,sogleich nichts Besseres zu tun hat als auf einen jener im Augenblick in Mode gekommenen "die bösen Postmodernen sind an allem Schuld"-Artikel (zweifelhafter Provenienz?) zu verlinken. Diese bauen, leider, wie hier, eher Strohmänner (und -frauen) auf, statt sich ernsthaft mit den "Kritisierten" (die erst bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet und dann verunglimpft werden) argumentativ auseinanderzusetzen -letzteres könnte man durchaus ehrlich kritisch tun,aber leider hapert es i.d.R. wie im verlinkten Artikel oft bereits an wissenschafts-theoretischen und philosophie-historischen Grundlagen (siehe die uneindeutige Verwendung etwa von "Relativismus", usw.). Jemand der Foucault tatsächlich gelesen hat, um zumindest dem "Link" eine andere Sichtweise entgegenzustellen, schreibt hier zumindest klarer: https://aeon.co/essays/why-foucaults-work-on-power-is-more-important-than-ever
Die Autorin obigen Artikels ist ja, wie sie selbst berichtet vorgeprägt durch eine persönlich Erfahrung als angehende Historikerin, der man nun wohl vorgeworfen hat, ggf. die nötige Reflexion missen zu lassen, wie nicht nur die "Postmodernen" sondern etwa auch ein Max Weber schon gefordert hat; der Anthropologe Paul Rabinow hat im Übrigen wiederholt auf den intellektuellen Zusammenhang Foucaults und Webers hingewiesen. Viele der Foucault ja zu Lebzeiten schon vorgehaltenen Positionen, die er eben gar nicht vertreten hat - "extremer Kulturrelativismus"? Ablehnung der Aufklärung? - hat etwa Paul Veyne in seinem "Foucault als Samurai" Buch als reine Mythen entlarvt und argumentativ entkräftet. Foucault kannte, u.a. aus eigener Arbeit und immer wieder Experten aufsuchend, von ihnen zu lernen, auch die Naturwissenschaften und experimentellen Wissenschaften sehr gut. In vielerlei Hinsicht war gerade Foucault weit mehr der umfassend gebildete Intellektuelle der histor. Aufklärung, als es seine sog. "Kritiker" sind.
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