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06.02.2018 , 20:57 Uhr
In der Diskussion geht es mir viel zu oft um reine Vorurteile, wie "die Eltern, die ihren Kindern den ganzen Tag aus der Bibel vorlesen", eine angeblich fanatische Lebenseinstellung als Todschlagsargument für alles. Es geht hier doch nur darum, dass die Würde junger Menschen geachtet wird. In dem Artikel lese ich, dass die Eltern ihre Kinder wohlwollend eingeschult haben, dass diese einen Leidensweg durchlaufen haben, der vom System nicht gelöst werden konnte, und dass diese dann selber ihren Willen bekundet haben, einen anderen Weg einschlagen zu wollen. Die Eltern haben hier gar nichts forciert, sie haben sich nur hinter sie gestellt. Wenn Menschen heute noch der Meinung sind, man sollte junge Menschen nicht ernst nehmen, nur weil sie noch keine 18 Jahre alt sind, dann ist das traurig. Keiner redet hier davon, die Schulen zu schließen, die Schulpflicht ad hoc abzuschaffen, sondern es geht hier erstmal um eine Öffnung, um das Recht auf einen selbstbestimmten Bildungsweg, wenn der schulische fehlgeschlagen oder eben nicht der richtige ist. Was ist daran so schlimm, in anderen (europäischen) Ländern geht es doch auch?!
Letztens hörte ich wieder den Spruch, dass, wenn man die Schul(besuchs)pflicht abschaffen würde, keiner mehr hinginge. Tja, das sagt doch schon alles!
zum Beitrag06.02.2018 , 20:56 Uhr
Es ist erstaunlich zu sehen, dass viele Menschen akzeptiert haben, dass die Schulzeit etwas ist, wo man "durch" muss, die Schule ein Ort ist, den man oft nur widerwillig besucht. Das ist doch ein ziemlich resigniertes Bild für eine so zeitintensive und bestimmende Zeit eines jeden Menschen. Was genau soll daraus erwachsen? Dass unser derzeitiges Bildungssystem nachhaltiges Lernen und kreatives Denken eher verhindert als fördert, ist mittlerweile erforscht und nichts Neues mehr. Auch ist es erschreckend, dass erwachsene Menschen nicht hinterfragen, wieso Zwangsmaßnahmen gegen junge Menschen zwischen dem 6. und den 18. Lebensjahr wie z.B. der Polizeizuweisung, Inhaftierungen, Bußgelder, etc. eingesetzt werden dürfen, die einfach (oft aus gutem Grund) nicht in die Schule wollen. Auch ist die zunehmende Vergabe drogenähnlicher Medikamenten wie Ritalin an junge Menschen, sowie die Tendenz, alles, was irgendwie von der "Norm" abweicht, mit einem Diagnosestempel zu versehen oder gar zu psychatrisieren, eine höchst fragwürdige Entwicklung. Das Hamburger Schulgesetz besagt, dass sich Unterricht und Erziehung an den Werten des Grundgesetzes und der Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg richtet. Interessant, dass dann im §115 die Grundrechte gleich wieder eingeschränkt werden (dürfen). Auch besagt das Schulgesetz, dass Schüler/innen bestärkt und befähigt werden sollen, das eigene körperliche und seelische Wohlbefinden, sowie das ihrer Mitmenschen wahren zu können. Äußern sie aber, dass sie in der Schule leiden, sie einen selbstbestimmten Bildungsweg gehen wollen, geht dieses nicht, oder nur in wenigen Ausnahmen, wenn sie als psychisch krank gelten.
zum Beitrag