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02.02.2018 , 22:15 Uhr
Und dann bin ich mir sicher, wird Schule ein Ort sein, zu dem man aus freien Stücken gerne hin geht.
zum Beitrag02.02.2018 , 22:14 Uhr
Das Grundproblem der Schule ist, dass dort nicht nur um Bildung geht.
Die Schule von heute hat 3 Säulen :
1. Das Vermitteln von einem Curriculum,
2. der staatliche Erziehungsauftrag
3. das Vorbereiten junger Menschen zum Funktionieren in der Wirtschaft
Diese 3 Säulen sind fest zusammengeschnürt und diese "Dreifaltigkeit " zu hinterfragen ist ein Tabu.
Neueste neurobiologische Erkenntnisse sagen ganz eindeutig, dass Lernen unter Leistungsdruck und Stress gar nicht funktionieren kann. Noten und Leistungsdruck sind also für wirkliches Lernen absolut kontraproduktiv.
Noten und Leistungsdruck dient allein dazu die jungen Menschen darauf vorzubereiten, dass sie ein funktionierendes Rädchen im Hamsterrad der Wirtschaft werden. Sie lernen so früh die anderen Rädchenrenner aus dem Hamsterrad zu kicken, um ein bisschen mehr vom Kuchen ab zubekommen, dass sie gar nicht erst anfangen wirklich zu leben. Es wird viel über Werte der Solidarität und Gemeinschaft, die in der Schule eingeübt wird gesprochen. Mit der 3. Säule des Shulsystems kann das nicht gelingen.
Die Schule gemeinhin gilt als Ort der Sozialisation junger Menschen.
Wie sollen junge Menschen spüren, lernen, erfahren, dass die Grund- und Menschenrechte die grundlegende Bedingung und Basis für unsere Demokratie ist, wenn ihnen just diese in der Schule durch den Schulanwesenheitszwang massiv eingeschränkt werden?
Es gibt Landesschulgesetze in denen steht unverhohlen geschrieben, dass den jungen Menschen die Grundrechte eingeschränkt werden.
Wenn man junge Menschen ernst nehmen würde, wären für jeden guten Demokraten solche Gesetze nicht zu vertreten!!! Aber junge Menschen sind hierzulande Menschen 2. Klasse, die man wohlwollend zu ihrem „Glück“ zwingen muss.
Erst wenn man Schule als einen Ort konzipiert, der von der Leistungs- und Verwertunglogik Abstand nimmt und gleichzeitig die Grund- und Menschenrechte junger Menschen wirklich ernst nimmt, kann wirkliche Bildung funktionieren….
zum Beitrag01.02.2018 , 22:46 Uhr
Was hindert uns in Deutschland (im Gegensatz zu fast allen anderen europäischen Ländern) daran pluraler mit der Bildung umzugehen?
Warum wird hier so verbissen und vehement an der Schulpflicht und dem Schulanwesenheitszwang festgehalten?
Immer noch wird die Schulpflicht besonders in sozialdemokratischen Reihen als eine Errungenschaft verstanden „Bildung für alle“ zu ermöglichen. Unabhängig von Geldbeutel , sozialer und kultureller Herkunft.
Zugang zur „Bildung für alle“ ist ein gutes und hehres Ziel, allein belegen etliche Studien, dass gerade in Deutschlands Bildungssystem Chancengleichheit und Durchlässigkeit mangelhaft sind. Sogenannte „bildungsferne Schichten“ sind in Deutschland TROTZ fast 100 Jahren Schulanwesenheitszwang und Schulpflicht bis heute nicht aus unserer Gesellschaft verschwunden.
Schulpflicht und Schulanwesenheitszwang sind also eindeutig kein Mittel, um das Ziel einer guten „Bildung für alle“, staatlich durchsetzen zu können.
So verlassen nach den aktuellen Angaben des Statistischen Bundesamts jedes Jahr 45.000 Jugendliche die Schule ohne Abschluss. (Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2015)
Die Anzahl der Analphabeten ist seit Jahren unvermindert hoch. Es wird geschätzt, dass es 7,5 Millionen funktionale Analphabeten gibt. Der Großteil dieser Menschen ist hier zur Schule gegangen. (Grotlüschen, Anke und Riekmann, Wibke: Level-One-Studie, Literalität von Erwachsenen auf den unteren Kompetenzniveaus. Universität Hamburg, 2011 )
Sind solche Zahlen nicht ein guter Grund die starre Schulpflicht zu überdenken und sich auf den Weg zu machen, zu überlegen, wie Deutschland allen seinen jungen Bürgern den Zugang zur Bildung ermöglichen kann, ohne präventiv mit der Zwangskeule (Entzug von Grund- und Menschenrechten) kommen zu müssen ?
zum Beitrag