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18.10.2022 , 15:18 Uhr
Ich teile zwar die Gefahreneinschätzung der Autorinnen, will aber anmerken, dass zur Esoterikkritik auch ein wissenschaftstheoretisches Nachdenken über die Grenzen der Wissenschaft gehören sollte. Wenn man wissenschaftlichen Theorien und Modellen (im Streit gegen die Esoterik) mehr zutraut als sie zu leisten vermögen, ist auch das nichts anderes als „magisches Denken“ – mit umgekehrtem Vorzeichen.
Spätestens seit T. S. Kuhn wissen wir, dass die sogenannte Normalwissenschaft nicht unbedingt tolerant ist. Doch insgesamt ist Wissenschaft viel toleranter, als viele Esoterikkritiker:innen meinen. Man wird der Wissenschaft und manchmal auch der Esoterik nicht gerecht, wenn man dies verkennt.
zum Beitrag15.10.2020 , 11:00 Uhr
Das generische Femininum gleichberechtigt zum generischen Maskulinum einzuführen ist sehr charmant. Frühere Texte, Gedichte usw. veralten nicht. Für Dichter und andere Sprachkünstler ist es ein Gewinn, wenn die Mehrdeutigkeiten und Möglichkeiten einer Sprache zunehmen. Wer sich präzise ausdrücken will, kann es ja immer noch tun. Das strengt zwar an, aber das ist auch schon beim generischen Maskulinum der Fall.
Bin zwar ein Mann, aber dafür. Noch jemand? :o)
zum Beitrag18.10.2019 , 14:29 Uhr
Doch: Man sollte tatsächlich wissenschaftlich gebildet sein, um Kritik an Globuli zu üben. Nichtwissenschaftler vertrauen Wissenschaftlern zu sehr, und das ist ein Fehler. Die Max-Planck-Gesellschaft müsste keine Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis herausgeben, wenn es keine schlechte wissenschaftliche Praxis gäbe. Schlechte wissenschaftliche Praxis ist zum Beispiel das hier: * Vom Nichtwissen um Wirkungszusammenhänge auf ihre Nichtexistenz zu schließen. * Homöopathie mit endloser Verdünnung gleichzusetzen (in einer D3 oder Urtinktur sind durchaus noch ein paar Moleküle der betreffenden Substanz drin). * Sich mit dem Untersuchungsgegenstand so wenig auseinanderzusetzen, dass man das nicht weiß. * Zu glauben, der Placeboeffekt erkläre alles. Wie erklärt er dann Verschlechterungen? Oder erfolglose Mittelgaben bis schließlich ein neues Mittel wirkt? Wirkungen bei Schlafenden und Tieren? Und vor allem: Dass meine Freunde nicht automatisch gesund werden, wenn ich ihnen Gesundheit wünsche? Medizinische Studien zur Homöopathie hat wohl kaum einer von uns gelesen und analysiert. Wer von uns kann also mit Sicherheit sagen, dass sie wirklich nur die Wirkung der Homöopathie überprüfen und nicht etwa die Qualität der homöopathischen Behandler oder der Medikamente? Waren die Studien überhaupt angemessen für das, was sie herausfinden wollten? Es ist ja in Ordnung, die Homöopathie zu kritisieren. Dann aber bitte auch den Wissenschaftsbetrieb. Das wäre dann ein systematischer Skeptizismus im Sinne einer guten wissenschaftlicher Praxis.
zum Beitrag17.01.2018 , 11:10 Uhr
Bin dafür. Die Leserkommentare auf http://www.taz.de lese ich übrigens auch sehr ungerne. Vielleicht ist die Idee "so viele Beiträge wie möglich freischalten" doch nicht so gut. Falls man bei der taz die Kommentarfunktion nicht abschalten will: Überlegt doch mal, die Netiquette deutlich konsequenter durchzuziehen. Oder sich ein System zu überlegen, in dem konstruktive, höfliche Beiträge hochgerankt werden. Das würde die Zeitung für mich noch interessanter machen.
zum Beitrag