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02.01.2018 , 10:30 Uhr
Und wo ist in dieser Betrachtung Herberts die Volksrepublik China?Wie paßt die unglaubliche ökonomische Erfolgsgeschichte Chinas zu diesem Schema? China, jene Kraft von der nicht wenige Ökonomen meinen, dass sie in den nächsten Jahrzehnten die westlichen Staaten in die Peripherie drängen wird.
Der Kapitalismus kann offenbar sehr gut ohne liberale Demokratie gedeihen.
Der chinesische Staat hat, wie man am letzten Parteitag gesehen hat, seinen Erdlösungsanspruch keineswegs aufgegeben. Er begründet gegenteilig seine Herrschaft darauf. Noch gibt es keine Anzeichen, dass der moderne Kapitalismus asiatischer Prägung vor hat sich in irgendeiner Weise liberal demokratisch zu wandeln.Was entsteht da? Das wird die zentrale Frage der Zukunft.
Ist es ferner nicht Ironie der Geschichte, dass sich gerade die zentralistisch steuerbare Wirtschaft als Hoffnung für die ökologischen Technologien erweist? Das chinesische Regime kann sogar mit einiger Berechtigung als als grünes Hoffnungslicht gesehen werden. Ulrich Herberts “Thesen” klammern China aus, weil sie offenbar nicht in sein Schema passen. Was widerspricht, wird einfach weggelassen. Diese Vorgangsweise nennt man ideologisch. Und nebenbei ist der Erdlösungsanspruch der Nazis nicht vor allem eine praktizierte Endlösungsphantasie. Hat der Nationalsozialmus eine Utopie oder nicht viel mehr ein Phantasma als Glutkern? Stößt nicht die Totalitarismustheorie genau dann an ihre Grenzen, wenn man über den Kern der Ismen nachdenkt. Weil sie weniger in ihrer Praxis ihr Unterschied offenbart, sondern in ihrem Ausgangspunkt. Wenn man also Erlösung und Utopie als das zentrale Problem beschreibt, wie es der Autor suggeriert, heißt das verkürzt gesprochen, dass der Versuch die Beseitigung aller Verhältnisse in denen der Mensch ein Geknechtetes Unterdrücktes und Beleidigtes ist letztlich dasselbe ist wie der Versuch die weltweite Ermordung aller Juden zu realisieren?
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