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08.03.2018 , 15:40 Uhr
Danke für die klaren Worte! Ich verzweifle zusehends angesichts der Art und Weise wie solche Debatten geführt werden. Kritik an "Gender" bzw. genderqueeren Ansätzen sollte ernsthaft diskutiert werden, insbesondere wenn ich mir anschaue, dass zumindest in den USA Gender zunehmend als eine Art angeborene Identität ("Ladybrain") wiedererfunden wird. Das hat meiner Ansicht nach leider furchtbar regressive Potentiale wie die Reproduktion von Verhaltensstereotypen. Das demgegenüber Menschen die auf der Bedeutsamkeit von geschlechtsspezifischen materiell-körperlichen (!) Unterschieden beharren als Biologist*innen bezeichnet werden, ist ein schlechter Witz.
zum Beitrag30.01.2018 , 10:53 Uhr
Jetzt trennen sich unsere Wege. Es geht nicht nur um Pogrome sondern insgesamt um historische gesellschaftliche Verhältnisse, die oft zum Nachteil der jüdischen Bürger waren. Sie sprechen den Iran und bestätigen ja noch, dass Jüd*innen dort diskriminiert werden. Was soll daran gut sein?
Die gefühlte Bedrohung durch Israel ist vielleicht nachvollziehbar. Aber würde zu einer reflektierten Haltung nicht auch gehören, die Frage zu stellen warum Israel gegenüber dem Iran eine feindselige Haltung einnimmt? Das kommt ja auch nicht von ungefähr und vielleicht müsste man sich in seiner Position eher fragen warum der Iran eine feindliche Haltung gegenüber Israel einnimmt.
Und ich komme zurück zur Frage aus dem letzten Kommentar: Warum wird Israel als Bedrohung, die man zeitlebens verspürt, hervorgehoben, während der Irak keine solche Rolle spielt.
zum Beitrag29.01.2018 , 21:13 Uhr
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Sie richtig verstehe, was ist eindeutig? Das Juden in muslimischen Staaten historisch gut und oft gleichberechtigt gelebt haben? Dem würde ich nach wie vor in dieser generalisierten Form widersprechen. Insbesondere weil besser als im dem antijudistischen und später antisemitischen Ressentiment verhafteten Europa nicht gleich "gut" bedeutet.
Was die Irrationalität beider Seiten angeht, würde ich Ihnen je nach Situation recht geben.
Ich kenne viele Muslim*innen mit denen ich über das Thema sprechen kann, und auch hier gebe ich Ihnen recht, insbesondere Syrer*innen sehen das meiner persönlichen Erfahrung nach als einen antiimperialistischen Kampf an. Das stört mich allerdings genauso, weil entsprechende Personen häufig im Bezug auf andere Großmachtsphantasien, Eroberungen und Unterdrückung (ich denke an historisch an das osmanische Reich und Saudi-Arabien, aktuell z.B. an Saudi-Arabien und Bahrain) überhaupt kein Unrechtsempfinden haben.
Das bringt mich widerum zu dem Punkt an dem ich frage, warum der Fokus auf die vermeintlich Fremden (jüdischen) Israelis gelegt wird, deren Mehrheit ja mittlerweile aus Juden aus den arabischen Ländern bzw. deren Nachfahren besteht. An dieser Stelle kamen dann in den Diskussionen schon auch Bezüge zum Judentum, der jüdischen Weltverschwörung etc. Sowas passiert mir in der Regel aber eher in Ägypten.
zum Beitrag28.01.2018 , 16:28 Uhr
Ist ihr historischer Vergleich nicht ein bisschen zu schöngefärbt ausgefallen? Das muslimisch-jüdische Verhältnis ist historisch betrachtet schon ein bisschen komplexer als "gut und gleichberechtigt gelebt".
Abgesehen davon ist es sicher richtig zwischen dem Hass auf Israel und einem Hass auf Juden zu unterscheiden, dennoch verschwimmen diese Grenzen in der Praxis häufiger mal. Mir schwant, dass zuweilen der Sprachgebrauch von "Al-Yahud" synonym für Israel oder Israelis nicht nur der Tatsache geschuldet ist, dass mensch "Israel/Israelis" nicht in den Mund nehmen darf, sondern auch andere, politische sowie religiöse und soziökoomische Gründe hat.
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