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31.10.2017 , 08:50 Uhr
Generell sehe ich das auch so. Umgekehrt könnte man auch sagen: Die Mitte muss regieren und darum Kompromisse eingehen, die Berufsopposition kann bequem an der Seitenlinie die Artillerie in Stellung bringen und ideale Politik predigen, unbefleckt von den Fallstricken der Realität. Und der Strauß mag in vielerlei Hinsicht ein Mistkerl gewesen sein, aber nicht mal seine ärgsten Feide werden ihm vorwerfen dass er machtpolitisch unbegabt war.
Meine Sorge was das AfD-Programm angeht ist weniger, dass man sich da die eine oder andere "realistische" Idee abschaut (so originell sind die ja auch alle nicht und im Wesentlichen durch Fraktionen der FDP und CDU/CSU abgedeckt), sondern eher dass man sich da bei den kontrollierten Tabubrüchen für Sparten wie die völkische Ecke bedient. Das sind Ecken, bei denen ich in der Mitte echt keinen Auftrieb haben will, weil ich der Meinung bin, das sind Antworten die im Wesentlichen schon Vorgestern nicht funktioniert haben.
zum Beitrag30.10.2017 , 12:53 Uhr
Ach ja und ich bin sicher dass meine unbeholfenen Annährungsversuche, als sie denn noch stattfanden, auch als sexuelle Belästigung klassifizert werden konnten.
zum Beitrag30.10.2017 , 12:07 Uhr
Dieser ganze Mist ist mit einer der Gründe dafür, dass ich asexuell bin. Ich war schon immer schüchtern was das andere Geschlecht angeht und unbegabt beim Flirten. Wenn ich wollte könnte ich mehr als die Hälfte der sexuellen Kontakte die ich in meinem Leben hatte als sexuelle Belästigung darstellen. Wobei mir klar ist, dass diese Frauen/Männer mir im Wesentlichen alle einen Gefallen tun wollten. Darum tu ich's nicht.
zum Beitrag30.10.2017 , 11:45 Uhr
>Für mich klingt das ganze aber eher nach einem "Hipsterkrieg" in Berlin.
Ja eben: Ist halt PR-Kasperletheater auf Clickbait-Facebook-Niveau, mit irgendwelchen Spaßparteien aus der Hauptstadt. Und folgt der modernen Devise, dass man entweder einen intelligenten Beitrag zu einer Diskussion liefern und ignoriert werden, oder dick&durstig durch die Gegend blöken und ganz groß rauskommen kann.
zum Beitrag30.10.2017 , 11:33 Uhr
Ich halte die AfD, so sehr ich sie auch ablehne, halt einfach nicht für eine Nazipartei, falls das Wort Nazi mehr bedeutet als "rechte/völkische Arschgeige". Und das sollte es meines Erachtens.
Die linken Intellektuellen wissen das auch - treten aber aus Bequemlichkeit und für den Clickbait trotzdem in die Begrifflichkeitsfalle. Und da erwarte ich halt mehr.
Was die Feinde der AfD angeht, erwarte ich ehrlich gesagt ohnehin keine große Kooperationsbereitschaft. Eine Partei, deren klare Linie es war, dass es "keine Partei rechts von uns geben darf" (Strauß), und die sich nun plötzlich mit einem Phänomen rumschlagen muss welches die SPD auf der anderen Seite des Spektrums in Form der LINKEN verkrüppelt und großer Teile ihres Profils beraubt hat, die wird jetzt nicht anfangen schön Wetter zu machen, wenn sie machtpolitisch noch alle Tassen im Schrank hat.
Viel eher ist zu erwarten, dass wir in der CDU und CSU in nächster Zeit ein paar neue Fratzen sehen, welche Teile des AfD-Programmes wieder heim ins Reich holen. Das wird sicher viel ätzender als so ein Kasper wie Gauland.
zum Beitrag