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09.10.2017 , 11:00 Uhr
Teil 1:
Propaganda kommt in Buchstaben (auch in der TAZ), oder QUI BONO?
Allen Kommentierenden vor mir ist voll zuzustimmen. Sie alle sprechen sachlich und die Wahrheit aus, über ein Land, dass ich seit 2012 kenne, in dem ich als Arzt arbeite und auch ein wenig gereist bin. Ich war in allen Orten, die in Frau in HELLGEs Artikel namentlich genannt sind.
Es stimmt: Eritrea ist ein armes Land. Eritrea steht alleine da und hat wenig Freunde, auch weil es sich nicht verkauft hat, nicht mit allen wirtschaftlichen Verflechtungen einverstanden war, sich nicht in Abhängigkeiten begeben wollte. Eritrea wird von Äthiopien bedroht, welches auf einen großen und mächtigen Verbündeten sich stützt.
Frau Hellges Artikel zeichnet ein Bild Eritreas, das sich in keiner Weise deckt mit meinen Erfahrungen, so schmal diese auch sein mögen.
Der UN Bericht, von Frau Hellge reichlich zitiert, ist ausschließlich entstanden durch Befragung von Flüchtlingen außerhalb des Landes. KEINER der Autoren hat Eritrea bereist. Dieser UN Bericht wird von vielen als tendenziös und unsachlich und ungenau recherchiert bewertet.
Der National Service und die Grundausbildung in Sawa, zu der alle Jugendlichen einrücken müssen ist sicher problematisch, zumal er eben nicht zeitlich begrenzt ist. Dazu ist Frau Hellges Artikel im Januar in der TAZ sehr differenziert berichtet worden.
Auch ich habe viele junge Erwachsene nach den Bedingungen in Sawa befragt und die Antworten, die mir gegeben wurden lauteten eher: Ist eben Militär, ist nicht wirklich lustig dort, aber Folter und Massenvergewaltigungen hat niemand bestätigt. Auch nicht in sehr persönlichen Gesprächen mit Menschen, die mich seit Jahren kennen und mir sicher vertrauen. Ich kann nicht ausschließen, dass es sie gibt, aber wenn sie in Artikeln wie diesem immer wieder gleichsam wiedergekäut wird, klingt es verdächtig nach Propaganda. – siehe die Verweise auf den UN Bericht
zum Beitrag09.10.2017 , 10:58 Uhr
Teil 2: Das zweite Bild zeigt junge Menschen in einer dunklen Bar. Es gibt in der Tat zu viele Stromausfälle – aber auch ein Projekt mit deutschen Firmen und EU Mittel zum Ausbau der Solarenergie, über das der Artikel nichts schreibt.
In einer dunklen Kneipe werden vielleicht geheime Dinge besprochen, oder Liebesschwüre unter Jugendlichen, oder Alltagssorgen.
Ich lade alle Leser und die TAZ Redaktion ein, eine Auswahl meiner Bilder aus 2015 anzusehen, die ein anderes Bild von Eritrea zeigen: https://c.1und1.de/16265372/3Yq977RXSlSLVUrl1OGGAg
Zu viele Menschen verlassen Eritrea und zu viel verlässt sich das Regime auf das Geld, dass diese Menschen ins Land zurückschicken. Man sagt, es inzwischen ca. ein Drittel des Bruttosozialproduktes, dass aus der Diaspora zurückkommt. Seit dem Besuch von Minister Müller 2015 wird an den Beziehungen zu Eritrea neuerdings wieder gearbeitet.
Es kam schon der Hinweis auf den deutschen Botschafter in Eritrea, Herrn Zimmer, der in sehr vorbildlicher Weise für die Verbesserung der Beziehungen eintritt.
Dies lässt hoffen!
QUI BONO? Warum lässt die TAZ so einen Artikel ohne inhaltliches Gegenlesen erscheinen? Absicht oder Nachlässigkeit?
Vielleicht nutzt dieses? Projekte deutscher Ärzte in Eritrea: http://www.medcare-eritrea.de http://www.archemed.de http://www.asmara.diplo.de/
zum Beitrag08.10.2017 , 20:40 Uhr
Das zweite Bild zeigt junge Menschen in einer dunklen Bar. Es gibt in der Tat zu viele Stromausfälle – aber auch ein Projekt mit deutschen Firmen und EU Mittel zum Ausbau der Solarenergie, über das der Artikel nichts schreibt.
In einer dunklen Kneipe werden vielleicht geheime Dinge besprochen, oder Liebesschwüre unter Jugendlichen, oder Alltagssorgen.
Ich lade alle Leser und die TAZ Redaktion ein, eine Auswahl meiner Bilder aus 2015 anzusehen, die ein anderes Bild von Eritrea zeigen: https://c.1und1.de/16265372/3Yq977RXSlSLVUrl1OGGAg
Zu viele Menschen verlassen Eritrea und zu viel verlässt sich das Regime auf das Geld, dass diese Menschen ins Land zurückschicken. Man sagt, es inzwischen ca. ein Drittel des Bruttosozialproduktes, dass aus der Diaspora zurückkommt. Seit dem Besuch von Minister Müller 2015 wird an den Beziehungen zu Eritrea neuerdings wieder gearbeitet.
Es kam schon der Hinweis auf den deutschen Botschafter in Eritrea, Herrn Zimmer, der in sehr vorbildlicher Weise für die Verbesserung der Beziehungen eintritt.
Dies lässt hoffen!
QUI BONO? Warum lässt die TAZ so einen Artikel ohne inhaltliches Gegenlesen erscheinen? Absicht oder Nachlässigkeit?
Vielleicht nutzt dieses? Projekte deutscher Mediziner in Eritrea: http://www.medcare-eritrea.de http://www.archemed.de http://www.asmara.diplo.de/
zum Beitrag08.10.2017 , 20:33 Uhr
Bei keiner meiner Aufenthalte ist mir Prostitution begegnet (die es sicher gibt), bei jedem sind mir Schülergruppen in Schuluniformen begegnet. Es gibt ein Recht auf Schulbildung und das Land legt großen Wert auf die Bildung seiner Jugend. Das die Jugendlichen dann später zu wenig Perspektiven haben, diese auch zu nutzen, ist ein Problem, welches nicht zu leugnen ist und dabei spielt wiederum der National Service eine große Rolle.
Eritrea hat eine sehr niedrige Rate an Analphabetismus, eine staatliches kostenfreies Gesundheitssystem – das nicht sehr leistungsfähig ist, aber besser wird. Es gibt in der Tat keine relevanten Zahlen an HIV Erkrankungen, was sicher vor allem am fehlenden Reiseverkehr liegt.
Eritrea hat eine gut funktionierende Toleranz der Religionen, diese ist sicher staatlich verordnet, aber es ist schon beeindruckend, wie in Asmara, die Kirchen und Moscheen nebeneinander und hintereinander läuten und ihre Gläubigen rufen.
Wir haben im Rahmen unserer Arbeit in Eritrea und unseren Reisen zu keiner Zeit Diebstahl bemerkt und niemals Bestechung erlebt. Ich behaupte mal, diese gibt es nicht! Auch die Regierung bereichert sich nicht. Der Präsident kommt zumeist auf Latschen.
Ich bin leidenschaftlicher Fotograf und habe niemals erlebt, dass ich wegen meines Fotografierens angesprochen oder gar einer Kontrolle unterzogen wurde. Es soll in der Tat in Eritrea einen Geheimdienst geben (das ist sogar wahrscheinlich), aber man erkennt ihn nicht. Er ist offenbar geheim.
Die Auswahl der Bilder zu Frau HELLGEs Artikel ist allerdings ebenfalls tendenziös:
Ich habe in meinen insgesamt 5 Aufenthalten niemals eine automatische Waffe gesehen – die sicher gibt.
Die Wachsoldaten am Präsidentenpalast tragen eine Flinte über der Schulter, mitten in Asmara, aber die Läufe sind mit Korken zugestöpselt und sie schicken einen auf die andere Straßenseite, nach Einbruch der Dunkelheit.
Das zweite Bild zeigt junge Menschen in einer dunklen Bar. Es gibt in der Tat zu viele ...
zum Beitrag08.10.2017 , 20:29 Uhr
Bei keiner meiner Aufenthalte ist mir Prostitution begegnet (die es sicher gibt), bei jedem sind mir Schülergruppen in Schuluniformen begegnet. Es gibt ein Recht auf Schulbildung und das Land legt großen Wert auf die Bildung seiner Jugend. Das die Jugendlichen dann später zu wenig Perspektiven haben, diese auch zu nutzen, ist ein Problem, welches nicht zu leugnen ist und dabei spielt wiederum der National Service eine große Rolle.
Eritrea hat eine sehr niedrige Rate an Analphabetismus, eine staatliches kostenfreies Gesundheitssystem – das nicht sehr leistungsfähig ist, aber besser wird. Es gibt in der Tat keine relevanten Zahlen an HIV Erkrankungen, was sicher vor allem am fehlenden Reiseverkehr liegt.
Eritrea hat eine gut funktionierende Toleranz der Religionen, diese ist sicher staatlich verordnet, aber es ist schon beeindruckend, wie in Asmara, die Kirchen und Moscheen nebeneinander und hintereinander läuten und ihre Gläubigen rufen.
Wir haben im Rahmen unserer Arbeit in Eritrea und unseren Reisen zu keiner Zeit Diebstahl bemerkt und niemals Bestechung erlebt. Ich behaupte mal, diese gibt es nicht! Auch die Regierung bereichert sich nicht. Der Präsident kommt zumeist auf Latschen.
Ich bin leidenschaftlicher Fotograf und habe niemals erlebt, dass ich wegen meines Fotografierens angesprochen oder gar einer Kontrolle unterzogen wurde. Es soll in der Tat in Eritrea einen Geheimdienst geben (das ist sogar wahrscheinlich), aber man erkennt ihn nicht. Er ist offenbar geheim.
Die Auswahl der Bilder zu Frau HELLGEs Artikel ist allerdings ebenfalls tendenziös:
Ich habe in meinen insgesamt 5 Aufenthalten niemals eine automatische Waffe gesehen – die sicher gibt.
Die Wachsoldaten am Präsidentenpalast tragen eine Flinte über der Schulter, mitten in Asmara, aber die Läufe sind mit Korken zugestöpselt und sie schicken einen auf die andere Straßenseite, nach Einbruch der Dunkelheit.
Das zweite Bild zeigt junge Menschen in einer dunklen Bar. Es gibt in der Tat zu viele Str
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