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26.09.2017 , 13:41 Uhr
Es ist schon interessant, dass in diesem Kommentar in einer linksliberalen Zeitung subtil einige Gedanken auftauchen, die man durchaus typischer Weise bei Unterstützern von AfD, Pegida & Co. vermuten würde. Damit meine ich nicht die offensichtliche Wessiarroganz-Anschludigung. Dass es solche in Einzelfällen gab, bestreite ich nicht. Dies nun zu einer Hauptursache für das "Wutbürgertum" zu stilisieren halte ich für verharmlosend.
Man kann es natürlich "erschreckend" finden, dass Führungspositionen in Ostdeutschland unterproportional von Ostdeutschen besetzt sind. Man kann es aber auch einfach für liberal halten. Vielleicht sind die Leute ja in den Führungspositionen nicht einfach nur deshalb gelandet, weil sie Wessis sind, sondern weil sie etwas gut können? Z.B. Dinge, denen in der DDR kein so großer Wert beigemessen wurde, wie z.B. freier Journalismus, politisches Engagement, oder kapitalistisches Unternehmertum?
"Lediglich ein Viertel der 100 größten Unternehmen in den neuen Ländern wird von Ostdeutschen geleitet, dafür zu knapp 60 Prozent von Westdeutschen."
Fehlt ja fast nur noch, dass man explizit hinzufügt: "Über 15% sogar von Ausländern".
"Viele Ossis fühlen sich auch 28 Jahre nach dem Mauerfall noch immer nicht wertgeschätzt."
Viele "Wessis" auch nicht. Aber sie führen das zumeist nicht darauf zurück, dass sie "Wessis" sind. Sondern arbeitslos, ausgenutzt, verarscht, usw. Hier liegt vllt. ein entscheidender Unterschied in der Denke.
"... Hoffnung, gehört zu werden, gibt es für viele nicht."
Jetzt hat die gesamte Republik in den letzten 2 Jahren immer nach Osten auf AfD und Pegida geschaut. Ich habe auch versucht zu verstehen, was genau die Leute eigentlich wollen. Aber es ist mir ehrlich gesagt immer noch nicht ganz klar. Das einzige, womit ich die Wut der Wutbürger für mich erklären kann ist purer Neid (nämlich, dass die Ausländer "für nix tun" eine Almose kriegen, während "wir" uns für ein Leben in Wohlstand und Frieden täglich anstrengen müssen).
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