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18.12.2025 , 15:54 Uhr
Nehmen wir mal an, man hört tatsächlich das Geräusch eines echten Orchesters mit Chor (und kein KI-generiertes Geräusch), gehe ich davon aus, dass die Orchestermitglieder 1970 dafür bezahlt wurden. Erst durch die Melodie wird daraus Kunst. Die Melodie kommt von der KI, sie sollte nicht geklaut sein, denn ich möchte etwas Neues erschaffen und keine Künstler kopieren. Das gleiche gilt auch für die Stimmen. Dennoch hätte ich nichts dagegen, einen gewissen Urheberrechtsbeitrag zu zahlen, wenn ich die KI nutze. Fraglich ist nur, ob die Künstler von damals davon etwas hätten. Es dürfte kaum möglich sein, sie oder die Erben ausfindig zu machen. Ich arbeite Tage an einem einzigen Lied: Ich denke mir das künstlerische Gesamtkonzept meines Projektes aus, überlege mir ein Thema für das Lied, schreibe den Text (ohne KI), entscheide mich für den Stil, arrangiere das Stück und mixe es. Somit sehe ich hier sehr deutlich eine eigene schöpferischer Leistung. Das ist keine Vergesellschaftung von Kunst, sondern eine Neukreation. Es wird ja nicht einfach auf Knopfdruck ein neues Etikett auf bestehende Kunst geklebt. Niemand macht diese Art von Musik, somit wird auch kein Künstler von mir verdrängt.
zum Beitrag18.12.2025 , 00:07 Uhr
Ich spiele mehrere Instrumente, lese Noten und beherrsche die Harmonielehre. Und ich mache KI-Musik. Ich nutze KI nicht, weil mein musikalisches Können nicht ausreicht, sondern weil mir die Produktionsmittel fehlen. Mein Projekt klingt zunächst wie eine ZDF-Fernsehgala von 1972. Tatsächlich erzählt es eine alternative Musikgeschichte: Wie hätte sich der deutsche Schlager entwickeln können, wenn nicht ökonomische und gesellschaftliche Zwänge über der Kunst gestanden hätten? Über drei Konzeptalben hinweg verhandelt das Projekt Genuss, Diversität, Antifaschismus, Feminismus, Antimaterialismus, Sex und Drogen – aber nie plakativ, sondern codiert, zwischen den Zeilen. Musikalisch reicht das Spektrum von Swing, Jazz und Bossa Nova über Psychedelic Rock bis hin zu Speed Metal. Ein großes Orchester mit Chor spielt dabei eine zentrale Rolle. Ein solches Projekt wäre in der analogen Welt unbezahlbar. Kein Label würde es finanzieren, vermutlich wollen es auch nur wenige Menschen hören. Für mich ist KI-Musik keine Abkürzung, sondern ein Werkzeug, um künstlerische Ideen zu realisieren, die jenseits von Marktlogik liegen. Das ist keine Entwertung von Kunst, sondern ihre Demokratisierung.
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