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16.03.2017 , 16:13 Uhr
Als Mann von Ende 30 bekenne ich freimütig, dass ich in meinem Leben drei Formen von angeblich »männlicher« Sexualität gelebt habe: Die eine (= ONS) zeichnete sich dadurch aus, dass sich Mann und Frau im Einvernehmen zum genussvollen Sich-gegenseitig-zum-Sexobjekt-Degradieren trafen, um sich dann nach dieser leidenschaftlich-sinnlichen Begegnung wieder voneinander zu trennen. Die andere Art von Sexualität bestand darin, dass ich meinen sexuellen Trieb – wie den Hunger nach einem Rinderbraten – durch den Konsum von Pornos mittels Handarbeit stillte. Weder die – größtenteils erkennbar amateurhaften – Porno-Darstellerinnen wurden zur Teilnahme dieser Filme gezwungen noch litten die von Geld, Geltungssucht, Narzissmus oder schlichtweg Abenteuerlust getrieben, Frauen erkennbar daran, sich freiwillig zum Objekt der Lust anderer zu machen. Und die dritte Form der Sexualität war eben die, dass ich mit einer Frau oder Freundin Sex hatte, die ich liebe – und die Liebe und emotionale Nähe das lustvolle Sich-gegenseitig-zum-Objekt-Machen eben begleitete und somit aus der bloßen Sexgeschichte auch ein tieferes soziales Miteinander wurde.
Und: Wo ist jetzt das Problem? Jede Art von Sexualität, sofern einvernehmlich, hat doch ihre Berechtigung am richtigen Ort und Zeitpunkt. Wenn kleine Jungs ihren Penis in Orangen stopfen oder Mädchen ihre Vagina an einem Kissen reiben, um sich selber zu befriedigen, gibt es eben auch Erwachsene, die gelegentlich zum gleichen Zweck einen Gegenstand zu ihrer Befriedigung benutzen – etwa eine weibliche Silikonpuppe. Jawohl BENUTZEN – denn sowohl die Puppe als auch die Orange als auch der dem männlichen Phallus nachempfundene Dildo für Frauen sind dazu bestimmt, als Gebrauchsgegenstände irgendwann auf den Müll entsorgt zu werden. Na und? Wem tut das weh?
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