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06.03.2017 , 14:04 Uhr
Ich denke, wir sollten uns daran gewöhnen, es nicht immer allen recht machen zu wollen. Ob Redeverbote Erdogan nützen oder nicht, ist doch nicht die Frage. Die Frage ist, wo stehen wir eigentlich?
Können wir es allen ernstes verantworten, der Abschaffung einer Demokratie Vorschub zu leisten? Denn eines ist doch klar – sollte Erdogan sein Referendum gewinnen, so wäre dies die letzte demokratische Abstimmung in der Türkei auf lange Sicht. Auf nichts anderes zielen die Wahlkampfreden von Erdogan-nahen Politikern ab.
In so fern müssen wir diese in Deutschland als demokratiefeindlich einstufen und haben sehr wohl das Recht, als auch die Pflicht, diese zu unterbinden. Andernfalls machen wir uns mitschuldig an der Errichtung einer Diktatur.
Gerade wir Deutsche, mit unserer komplizierten Vergangenheit, täten gut daran, uns zu erinnern, dass auch ein Herr Hitler mit demokratischen Mitteln an die Macht gelangt ist. Ähnlich, wie bei Erdogan, bediente sich H. zunächst eines inneren Feindes, um sich zum Alleinherrscher machen zu lassen, danach bedurfte es eines äußeren Feindes, einer (angeblichen) weltweiten Verschwörung etc. Wir kennen diese Mechanismen und wir erkennen sie in den Handlungen eines Recep Tayyip Erdogan.
Es ist an der Zeit Farbe zu bekennen anstatt sich schweigend in die Rolle des Zuschauers fügen. Diktatoren können nur stark werden, wenn andere schwach sind. Wir sollten kein Interesse daran haben, dass auf dem Boden der Türkei ein Unrechtsstaat entsteht. Ansonsten müssen wir uns eines Tages vorwerfen lassen, aus der Geschichte nichts gelernt zu haben.
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